Heinz Fischer

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Michael Häupl verleiht Heinz Fischer die Ehrenbürgerwürde von Wien (2017)
Daten zur Person
Personenname Fischer, Heinz
Abweichende Namensform
Titel Dr. iur., Univ.-Prof., Dr. h. c. mult.
Geschlecht männlich
PageID 37935
GND 120668890
Wikidata Q11753
Geburtsdatum 9. Oktober 1938
Geburtsort Graz 4021912-4
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Politiker, Jurist
Parteizugehörigkeit Sozialistische Partei Österreichs, Sozialdemokratische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Letzte Änderung am 24.01.2024 durch WIEN1.lanm08swa
Bildname HeinzFischer.jpg
Bildunterschrift Michael Häupl verleiht Heinz Fischer die Ehrenbürgerwürde von Wien (2017)

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Präsident des Nationalrates (5. November 1990, bis: 20. Dezember 2002)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (4. November 1971, bis: 31. Mai 1983)
  • Geschftsführender Obmann des SPÖ-Parlamentsklubs (1975, bis: 24. Mai 1983)
  • Zweiter Präsident des Nationalrates (20. Dezember 2002, bis: 16. Juni 2004)
  • Bundesminister für Wissenschaft und Forschung (24. Mai 1983, bis: 21. Jänner 1987)
  • Obmann des SPÖ-Parlamentsklubs (27. Jänner 1987, bis: 20. Oktober 1990)
  • Präsident der österreichischen Naturfreunde (26. Mai 1972, bis: 8. Juli 2004)
  • Bundespräsident (8. Juli 2004, bis: 8. Juli 2016)
  • Vorsitzender-Stellvertreter der Sozialdemokratischen Partei Europas (1992, bis: 2004)
  • Präsident des Verbandes der Österreichischen Volkshochschulen (1999, bis: 2007)
  • Präsident des Verbandes der Österreichischen Volkshochschulen (2016)

  • Großkreuz des königlich norwegischen Sankt-Olav-Ordens (Verleihung: 2007)
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 1. Juni 2017, Übernahme: 6. November 2017)
  • Kärntner Landesorden in Gold (Verleihung: 2016)
  • Alois Rohrauer Gedenknadel der Naturfreunde Internationale (Verleihung: 2014)
  • Großkreuz der Französischen Ehrenlegion (Verleihung: 2013)
  • Großer Verdienstorden des Landes Südtirol (Verleihung: 2012)
  • Großkreuz mit der Collane des Ordens des heiligen Jakob vom Schwert (Verleihung: 2009)
  • Ehrenbürgerschaft der Stadt Graz (Verleihung: 2008)
  • Ehrenring des Landes Steiermark (Verleihung: 2008)
  • Großkreuz mit der Collane des italienischen Verdienstordens (Verleihung: 2007)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 27. November 1979)
  • Großkreuz mit der Collane des Verdienstordens der Republik Ungarn (Verleihung: 2006)
  • Großkreuz mit der Collane des Finnischen Ordens der Weißen Rose (Verleihung: 2006)
  • Collane des Verdienstordens Pro Merito Melitensi des Souveränen Malteserordens (Verleihung: 2006)
  • Großkreuz des Ordens de Isabel la Católica (Verleihung: 1995)
  • Großkreuz mit der Collane des Ordens des Infanten Dom Henrique (Verleihung: 2005)
  • Großstern des fürstlich liechtensteinischen Verdienstordens (Verleihung: 2004)
  • Großkreuz des norwegischen Verdienstordens (Verleihung: 1996)
  • Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik (Verleihung: 1993)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 25. Juni 1986)


Heinz Fischer, * 9. Oktober 1938 Graz, Politiker, Jurist.

Biografie

Heinz Fischer wurde als Sohn des Juristen und späteren Staatssekretärs im Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau, Rudolf Fischer, und dessen Ehefrau Emmi in Graz geboren. Nach der Absolvierung des humanistischen Gymnasiums studierte er an der Universität Wien Rechtswissenschaften und promovierte 1961 zum Dr. iur. 1978 konnte er sich im Fach Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck habilitieren und erhielt 1993 den Berufstitel eines ordentlichen Universitätsprofessors.

Schon während seiner Gymnasialzeit war der aus sozialdemokratischem Milieu stammende Fischer beim Verband Sozialistischer Mittelschüler tätig, während seines Studiums beim Verband Sozialistischer Studenten Österreichs (VSStÖ), wo er in den Jahren 1959 bis 1960 als Wiener Obmann fungierte.

Nach dem Gerichtsjahr war der Jurist im Sekretariat des SPÖ-Parlamentsklubs tätig, dessen Sekretär er 1963 wurde. 1971 zog er als Abgeordneter seiner Partei in den Nationalrat ein und avancierte 1975 zum geschäftsführenden Klubobmann der sozialistischen Parlamentsfraktion. 1979 wurde er auch zu einem der stellvertretenden Vorsitzenden der SPÖ gewählt und blieb in dieser Funktion bis 2004. In den Jahren 1983 bis 1987 bekleidete er in der SPÖ/FPÖ-Koalition unter Fred Sinowatz das Amt des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung. Zu seinen wichtigsten Maßnahmen in dieser Funktion zählten die Vorbereitung des Universitäts-Studiengesetzes, die Erhöhung des Forschungsfreibetrages und Erweiterung der Spendenbegünstigung durch das Abgabenänderungsgesetz 1985, die Initiierung der Erwin-Schrödinger-Auslandsstipendienaktion (Forschungsaufenthalte für österreichische Nachwuchsforscher im Ausland) sowie ein Konzept für eine Neustrukturierung der Bundesmuseen (Museumskonzept 1985).

1987 kehrte er als Abgeordneter in den Nationalrat zurück und wurde zum Klubobmann der SPÖ-Parlamentsfraktion bestellt. 1990 wechselte er als Präsident in das Nationalratspräsidium, dem er nach dem Wahlsieg der ÖVP 2002 als Zweiter Präsident angehörte. 2004 wurde er von der SPÖ als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten aufgestellt und ging aus der Wahl mit 52,4 Prozent als Sieger gegenüber der von der ÖVP nominierten Benita Ferrero-Waldner hervor. 2010 bestätigten die Österreicherinnen und Österreicher Fischer mit 79,3 Prozent im Amt, aus dem er im Juli 2016 nach zwei vollen Amtsperioden schied.

Daneben bekleidete der Politiker zahlreiche Funktionen in Politik und Verbandswesen, so etwa als Vorsitzender-Stellvertreter der Sozialdemokratischen Partei Europas (1992–2004), als Präsident des österreichischen Nationalfonds für die Opfer des Nationalsozialismus (1995–2002), als Präsident der Naturfreunde Österreichs (1972–2004) oder als Präsident des Verbandes der österreichischen Volkshochschulen (1999–2007 sowie seit Juni 2016). Außerdem übernahm der Altbundespräsident eine Koordinationsfunktion für das Gedenkjahr 2018.

Heinz Fischer ist zudem Verfasser mehrerer Bücher und zahlreicher Beiträge in Fachzeitschriften des politikwissenschaftlichen Bereiches. Zu den wichtigsten von ihm herausgegebenen Publikationen zählen "Rote Markierungen 80" (1980), "Rote Markierungen international" (1984), "Das politische System Österreichs" (3. Aufl. 1982), "Die Kreisky-Jahre" (1993), "Reflexionen" (1998), in dem er aus persönlicher Sicht die von ihm miterlebte politische Geschichte Österreichs darstellte, "100 Jahre Republik. Meilensteine und Wendepunkte in Österreich 1918–2018" (2018) sowie "Vorwärts. Österreichische Sozialdemokratie seit 1989" (2020, gemeinsam mit Hannes Androsch und Wolfgang Maderthaner). Weitere autobiografische Schriften sind "Überzeugungen" (2006), "Erinnerungen" (2016) sowie der Interviewband "Heinz Fischer – Spaziergang durch die Jahrzehnte" (2018).

Heinz Fischer ist Träger zahlreicher in- und ausländischer Auszeichnungen. Am 6. November 2017 verlieh im Bürgermeister Michael Häupl die Ehrenbürgerwürde der Stadt Wien.

Quellen

Literatur

  • Heinz Fischer – Spaziergang durch die Jahrzehnte. Begleitet von Herbert Lackner. Salzburg / München: Ecowin 2018
  • Dr. Heinz Fischer wird Präsident der Volkshochschulen! OTS-Presseaussendung, 26.04.2016 [Stand: 13.04.2022]
  • Margit und Heinz Fischer: Erinnerungen. In Bildern und Geschichten. Baden: Edition Lammerhuber 2016
  • Successful People in Germany and Austria, hg. von Oxford Encyclopedia. Oxford: Oxford Encyclopedia 2015
  • Elisabeth Horvath: Heinz Fischer. Die Biografie. Wien: Kremayr & Scheriau 2009
  • Who is Who in Österreich. Supplementwerk 2009. 23. Ausgabe. Zug: Who is Who Verlag 2009
  • Heinz Fischer: Überzeugungen. Eine politische Biografie. Wien / Graz / Klagenfurt: Styria 2006
  • Heinz Fischer: Reflexionen. Wien: Kremayr & Scheriau 1998

Weblinks