Fred Sinowatz

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Daten zur Person
Personenname Sinowatz, Fred
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil., Hofrat
Geschlecht männlich
PageID 37555
GND 11861469X
Wikidata Q84190
Geburtsdatum 5. Februar 1929
Geburtsort Neufeld an der Leitha
Sterbedatum 11. August 2008
Sterbeort Wien
Beruf Politiker, Historiker
Parteizugehörigkeit Sozialistische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 15.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Abgeordneter zum Nationalrat (4. November 1971, bis: 31. Mai 1983)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (18. Juni 1986, bis: 22. September 1988)
  • Bundesminister für Unterricht und Kunst (4. November 1971, bis: 24. Mai 1983)
  • Vizekanzler (20. Jänner 1981, bis: 24. Mai 1983)
  • Bundeskanzler (24. Mai 1983, bis: 16. Juni 1986)
  • Bundesparteivorsitzender der SPÖ (1983, bis: 1988)
  • Mitglied der Burgenländischen Landesregierung (1966, bis: 1971)
  • Abgeordneter zum Burgenländischen Landtag (1961, bis: 1966)
  • Präsident des Burgenländischen Landtages (1964, bis: 1966)

  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien mit dem Stern (Verleihung: 23. März 2004, Übernahme: 11. Juni 2004)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 19. Dezember 1974, Übernahme: 20. Dezember 1974)
  • Lieber Augustin (Verleihung: 1982)
  • Ehrenbürger der Stadt Mattersburg (Verleihung: 2008)
  • Komturkreuz des Landes Burgenland


Fred Sinowatz, * 5. Februar 1929 Neufeld an der Leitha, Burgenland, † 11. August 2008 Wien, Historiker, Politiker.


Biographie

Fred Sinowatz entstammt einer burgenländischen Arbeiterfamilie; sein Vater war Maschinenschlosser und später Kohlenhändler, seine Mutter Arbeiterin. Nach der Volksschule besuchte er das Gymnasium in Wiener Neustadt und Baden, wo er 1948 maturierte. Im Anschluss studierte er Geschichte, Germanistik und Publizistik an der Universität Wien, wo er 1953 nach einer Dissertation über "Protestantismus und katholische Gegenreformation in der Grafschaft Forchtenstein und Herrschaft Eisenstadt" zum Dr. phil. promovierte. Danach trat der Historiker in den Dienst der Burgenländischen Landesregierung. Von 1956 bis 1961 (beurlaubt) wirkte er als Wissenschaftler in der Burgenländischen Landesbibliothek.

Bereits früh in der SPÖ engagiert, war Sinowatz auch als redaktioneller Mitarbeiter für die Parteizeitung "Burgenländische Freiheit" tätig, wurde Vorsitzender der SPÖ-Neufeld und Mitglied des Landesparteivorstandes. 1961 wurde er in den burgenländischen Landtag gewählt, dem er von 1964 bis 1966 als Präsident vorstand. 1966 wechselte er als Landesrat für Kultur in die Landesregierung, ehe er am 4. November 1971 von Bruno Kreisky als Bundesminister für Unterricht und Kunst in dessen Alleinregierung berufen wurde. Unter seiner Ägide fand eine umfangreiche Schul- und Lehrplanreform statt, wozu die Implementierung der politischen Bildung, zahlreiche Schulversuche, das Gratisschulbuch und Schülerfreifahrt zählten. Am 20. Jänner 1981 wurde Sinowatz als Nachfolger von Hannes Androsch außerdem Vizekanzler.

Als Kreisky nach dreimaligem Erreichen der absoluten Mehrheit bei der Nationalratswahl 1983 nur mehr die relative Mehrheit erzielte, trat er zurück und designierte Sinowatz als seinen Nachfolger. Dieser bildete am 24. Mai 1983 eine SPÖ-FPÖ-Koalitionsregierung mit Norbert Steger als Vizekanzler. Überdies übernahm der Burgenländer 1983 auch das Amt des SPÖ-Bundesparteivorsitzenden (bis 1988). In seine Amtszeit als Bundeskanzler fallen die Auseinandersetzungen um das Donaukraftwerk Hainburg und der sogenannte "Weinskandal". Nach dem Scheitern des SPÖ-Kandidaten Kurt Steyrer und der Wahl von Kurt Waldheim trat Sinowatz als Bundeskanzler zurück; am 16. Juni 1986 wurde Franz Vranitzky sein Nachfolger. Sinowatz verblieb noch bis zum Frühjahr 1988 im Nationalrat und zog sich dann ins Privatleben zurück.

Literatur

Weblinks