Maria Schell

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Besuch von Maria Schell bei Bürgermeister Franz Jonas im Wiener Rathaus (5.11.1959)
Daten zur Person
Personenname Schell, Maria
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 35195
GND 118754483
Wikidata Q84365
Geburtsdatum 15. Jänner 1926
Geburtsort Wien
Sterbedatum 26. April 2005
Sterbeort Preitenegg
Beruf Schauspielerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Theater in der Josefstadt (Institution), Künstlerhaus Kino, Schauspielerin
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Maria schell.jpg
Bildunterschrift Besuch von Maria Schell bei Bürgermeister Franz Jonas im Wiener Rathaus (5.11.1959)

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 2002)
  • Goldene Kamera (Verleihung: 1983)
  • Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland (Verleihung: 1980)
  • Filmband in Gold (Verleihung: 1977)
  • Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold (Verleihung: 25. September 1986, Übernahme: 19. November 1986)

Maria Schell, * 15. Jänner 1926 Wien, † 26. April 2005 Preitenegg, Schauspielerin.

Biografie

Maria Margareta Anna Schell war das älteste der vier Kinder der Schauspielerin Margarethe Noé von Nordberg und des Schweizer Schriftstellers Hermann Ferdinand Schell. Nach der Heirat gab Maris Mutter ihren Beruf auf, alle vier Kinder, Maria, Carl Hermann, Maximilian und Immy machten hingegen auf der Bühne und beim Film Karriere.

Maria Schell wuchs in Wien und auf einer Alm oberhalb von Preitenegg im Lavanttal auf. Nach dem sogenannten "Anschluss" ging die Familie in die Schweiz; die Kinder wurden auf verschiedene Pflegeplätze aufgeteilt. Maria kam in ein katholisches Kinderheim im Elsass, wo sie perfekt Französisch lernte. Als 14-Jährige äußerte sie den Wunsch, Schauspielerin zu werden. Obwohl ihre Eltern ihre Ambitionen grundsätzlich unterstützten, verlangten sie, dass Maria die Handelsschule besuchte.

1942 entdeckte der Regisseur Siegfried Steiner und engagierte sie für seinen Film "Steibruch" [sic.], der in Österreich unter dem Titel "Späte Sühne" in die Kinos kam. Erst dann nahm sie Schauspielunterricht und Rudolf Bernhard engagierte sie, die damals noch unter dem Namen Gritli Schell auftrat, für sein Theater in Zürich. Am Stadttheater Bern wurde sie für Hauptrollen wie Beatrice in "Viel Lärm um nichts", Ophelia in "Hamlet" und Liza in Shaws "Pygmalion" besetzt. Mitte der 1940er-Jahre ging sie als Gretchen in Goethes "Faust" mit Albert Bassermann auf Tournee. Zurück in Wien trat sie im Theater in der Josefstadt auf.

An der Seite von O. W. Fischer und Dieter Borsche reüssierte sie im deutschsprachigen Nachkriegsfilm. Ihren Durchbruch als Filmschauspielerin hatte sie 1948 in "Der Engel mit der Posaune" in der Regie von Karl Hartl. Auch im englischen Remake "The Angel with the Trumpet" wirkte sie mit.

Mit dem von Carl Szokoll produzierten und international ausgezeichneten Kriegsdrama "Die letzte Brücke" empfahl sich Maria Schell als Charakterschauspielerin. Für die Darstellung der Wäscherin Gervaise im gleichnamigen Filmdrama aus dem Jahr 1956 wurde Maria Schell Maria Schell für den British Film Academy Award als beste ausländische Darstellerin nominiert. In Hollywood drehte sie mit Yul Brynner "The Brothers Karamazov" (1958) und mit Gary Cooper bzw. Glenn Ford die Wildwestfilme "The Hanging Tree" (1959) und Cimarron (1960). Nach wie vor arbeitete Maria Schell auch für das Theater: So war sie etwa die Luise in Schillers "Kabale und Liebe" bei den Salzburger Festspielen 1955.

Ab den späten 1950er-Jahren arbeite sie auch für das Fernsehen. So war sie in Literaturverfilmungen, etwa "Wem die Stunde schlägt" oder "Who has seen the Wind" ebenso zu sehen wie in Krimi-Reihen ("Derrick", "Der Kommissar", "Kojak"). 1982 spielte sie die Rolle der Claire Zachanassian in Max Peter Ammanns Bühnenverfilmung von "Der Besuch der alten Dame" von Friedrich Dürrenmatt. Bei den Dreharbeiten zu "Die letzte Brücke" lernte sie den Schauspieler und Regisseur Horst Hächler kennen. Sie war Hauptdarstellerin in seinem Film "Liebe" nach dem Roman "Vor Rehen wird gewarnt". 1957 heirateten Maria Schell und Horst Hächler. 1962 wurde der gemeinsame Sohn Oliver geboren. 1965 wurde die Ehe geschieden. 1966 heiratete Maria Schell den Regisseur Veit Relin. Im selben kam die Tochter Marie Theres Kroetz-Relin auf die Welt Auch diese Ehe scheiterte und wurde 1986 geschieden.

2002 drehte ihr Bruder die Dokumentation "Meine Schwester Maria" über die damals bereits schwer von ihrer Demenz gezeichnete Schauspielerin. Bei der Filmpremiere im Künstlerhaus Kino zeigte sie sich das letzte Mal in der Öffentlichkeit.

Literatur

  • Maria Schell: "...und wenn's a Katz is" Mein Weg durchs Leben. Bergisch Gladbach: Gustav Lübbe 1995
  • Maria Schell: Die Kostbarkeit des Augenblicks. Gedanken, Erinnerungen. Müchen [u. a.]: Langen - Müller 1985

Weblinks