György Ligeti

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Ligeti, György
Abweichende Namensform Ligeti, György Sándor; Ligeti, Georg Alexander
Titel
Geschlecht männlich
PageID 34584
GND 118572911
Wikidata Q154331
Geburtsdatum 28. Mai 1923
Geburtsort Târnăveni
Sterbedatum 12. Juni 2006
Sterbeort Wien
Beruf Komponist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 29. Juni 2006
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 33 G, Nummer 37
Ehrengrab Ehrengrab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 23. Juni 1987, Übernahme: 19. Oktober 1987)
  • Goethe-Medaille (Übernahme: März 1990)
  • Großer österreichischer Staatspreis für Musik (Übernahme: 4. Dezember 1990)
  • Preis der Stadt Wien für Musik (Verleihung: 1. Juni 1993, Übernahme: 14. Dezember 1993)
  • Ehrenzeichen Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 3. Februar 1987)


György Ligeti, * 28. Mai 1923 Târnăveni, Siebenbürgen, † 12. Juni 2006 Wien, Komponist.

Biografie

György (Sándor) Ligeti kam als Sohn jüdischer Ungarn in Târnăveni (ungarisch Dicsőszentmárton) zur Welt. 1929 übersiedelte die Familie nach Cluj (Rumänien), wo Ligeti mit 14 Jahren seinen ersten Klavierunterricht erhielt und bereits ein Jahr später erste Kompositionen verfasste. Nach der Matura im Jahr 1941 wollte er Mathematik und Physik studieren, wurde jedoch aufgrund seiner jüdischen Wurzeln nicht an der Universität in Cluj aufgenommen. Ligeti wandte sich in der Folge immer mehr der Musik zu und studierte am Konservatorium in Cluj Harmonielehre und Kontrapunkt bei Ferenc Farkas.

Nach dem Krieg, in dem er in russische Kriegsgefangenschaft geriet, übersiedelte Ligeti nach Budapest. Hier nahm er seine Studien bei Ferenc Farkas, der ebenfalls nach Budapest gewechselt hatte, wieder auf und studierte bei Sándor Veress Kontrapunkt und Fuge. Nach Abschluss seines Studiums unternahm György Ligeti eine längere Reise durch Rumänien, um nach Bela Bartóks und Zoltan Kodálys Vorbild die Volksmusik zu erforschen.

Von 1950 bis 1956 unterrichtete Ligeti an der Budapester Musikhochschule, daneben entstanden zahlreiche Kompositionen. Diese hatten allerdings in Ungarn so gut wie keine Aufführungschancen, da sie den dort herrschenden ästhetischen Maximen des sozialistischen Realismus nicht entsprachen. Nach dem Einmarsch der russischen Truppen 1956 in Ungarn flüchtete Ligeti mit seiner zweiten Ehefrau Veronika (Vera) Spitz nach Wien, zog aber wenig später nach Köln, wo er durch Vermittlung von Herbert Eimert für eineinhalb Jahre als freier Mitarbeiter im elektronischen Studio des Westdeutschen Rundfunks tätig war. Hier setzte sich György Ligeti mit den Arbeitstechniken und Denkweisen des Komponierens in der Neuen Musik auseinander und machte Bekanntschaft mit den führenden Vertretern dieser Richtung wie Karlheinz Stockhausen und Bruno Maderna.

Mit den Orchesterwerken "Apparitions" (1959) und "Atmosphères" (1961) schaffte Ligeti schließlich den internationalen Durchbruch. Es folgten zahlreiche Engagements und Lehraufträge wie bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik (1959–1976), eine Gastprofessur in Stockholm (1961–1971) und Einzelkurse in Madrid, Essen oder Palo Alto.

György Ligeti, der zwischen 1959 und 1969 in Wien lebte, erhielt 1967 die österreichische Staatsbürgerschaft. Die weiteren Stationen waren Berlin (1969–1972), wo er Mitglied der Berliner Akademie der Künste wurde, ein Semester an der Stanford University in den USA als Composer in Residence 1972 und Hamburg (1973–1989). Hier hatte er eine Professur für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater inne.

Seit 2003 war Ligeti wieder in Wien wohnhaft, wo er am 12. Juni 2006 verstarb und am Wiener Zentralfriedhof begraben wurde.

Literatur

  • "Träumen Sie in Farbe?" – György Ligeti im Gespräch mit Eckhard Roelcke. Wien: Zsolnay 2003
  • Constantin Floros: György Ligeti. Jenseits von Avantgarde und Postmoderne. Wien: Lafite 1996 (Komponisten unserer Zeit, 26)


Weblinks