Gustav Meyrink

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Daten zur Person
Personenname Meyrink, Gustav
Abweichende Namensform Meyer, Gustav
Titel
Geschlecht männlich
PageID 3333
GND 118582046
Wikidata Q78511
Geburtsdatum 19. Jänner 1868
Geburtsort Wien
Sterbedatum 4. Dezember 1932
Sterbeort Starnberg, Bayern
Beruf Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Starnberg, Hanfelderstraße 33
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Gustav Meyrink, * 19. Jänner 1868 Wien, † 4. Dezember 1932 Starnberg, Bayern, Schriftsteller.

Biografie

Gustav Meyrink war der uneheliche Sohn des Württembergischen Staatsministers C. Freiherr von Varnbühler und der Münchner Opernsängerin Maria Meyer. 1894 ging er nach Prag, wo er 1895 bis 1998 die Handelsakademie absolvierte und ins Bankgeschäft eintrat. Nach Duell und Haft wegen eines Betrugsverdachts musste er 1902 die Stadt verlassen.

In Wien wurde Gustav Meyrink 1904 Mitarbeiter des "Simplicissimus" und des "Lieben Augustin". 1905 ließ er sich als freier Schriftsteller in Bayern nieder, ab 1911 lebte er in Starnberg.

Seine Veröffentlichungen sind okkult und fantastisch geprägt; seine Spuk- und Geistergeschichten spiegeln die Atmosphäre der Prager Altstadt. In satirischer Form griff er das bürgerliche Spießertum, die Bürokratie und den Militarismus an ("Des deutschen Spießers Wunderhorn", 1909). Außerdem beschäftigte er sich eingehend mit christlicher Mystik und jüdischer Kabbalistik und wurde 1927 Buddhist. Zu seinen Romanen gehören "Der Golem" (1915; Handlung im mystischen Umfeld des Prager Gettos), "Das grüne Gesicht" (1916), "Der weiße Dominikaner" (1921) und "Der Engel vom westlichen Fenster" (1927).

1958 wurde die Meyrinkgasse in Mauer nach dem Schriftsteller benannt.

Literatur

  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u. a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990
  • Werner Wanschura: "Bitte, wandeln Sie!" Zur "Renaissance" Gustav Meyerinks, fünfzig Jahre nach seinem Tod. In: Die Presse, 18./19.12.1982, Literaricum, S. IV−V
  • Den Golem auf Leser losgelassen. Todestag Gustav Meyrinks. In: Kurier, 04.12.1982, S. 13
  • Adalbert Schmidt: Dichtung und Dichter Österreichs im 19. und 20. Jahrhundert. 2 Bände. Salzburg: Bergland-Buch 1964, S. 279 f., S. 282, S. 284
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815−1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien / Graz: Böhlau 1954−lfd.
  • Marga-Eveline Thierfelder: Das Weltbild Gustav Meyrinks. Diss., Univ. München. München 1953
  • Josef Nadler: Geschichte der deutschen Literatur. Wien: Günther [1950], S. 857 f.
  • Wilhelm Koch: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. 4 Bände. Bern: Francke 1949 ff.
  • Hermann Degener [Hg.]: Degeners Wer ist's. Berlin: Degener 1935

Weblinks