Franz Smolka

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Daten zur Person
Personenname Smolka, Franz
Abweichende Namensform
Titel Dr.jur.
Geschlecht männlich
PageID 3194
GND 138466173
Wikidata Q1442389
Geburtsdatum 5. November 1810
Geburtsort Kalus, Galizien
Sterbedatum 4. Dezember 1899
Sterbeort Lemberg, Galizien
Beruf Jurist, Politiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis Revolution 1848
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Revolution 1848, Reichstag (1848)
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Franz Smolka.jpg
Bildunterschrift Fotografie von Franz Smolka von Adele Perlmutter

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Reichstagsabgeordneter (10. Juli 1848, bis: 7. März 1849)
  • Erster Vizepräsident des Reichstags (14. September 1848, bis: 11. Oktober 1848)
  • Präsident des Reichstags (11. Oktober 1848, bis: 7. März 1849)
  • Verfassungsausschuss (1. August 1848, bis: 28. November 1848, Fünfer-Kommission zur Ausarbeitung des Verfassungsentwurfes)

Franz Smolka, * 5. November 1810 Kalus, Galizien, † 4. Dezember 1899 Lemberg, Galizien (Lwow, Ukraine), Jurist, Politiker, Sohn eines polnischen Offiziers.

Biografie

Studierte an der Universität Lemberg (Dr. jur. 1836) und ließ sich in Lemberg 1840 als Rechtsanwalt nieder. Wegen heimlicher Agitation für die Wiederherstellung des geteilten Polen (und damit für die Lostrennung Galiziens von der Monarchie) in einem 1844-1847 geführten Prozess als Hochverräter zum Tod verurteilt, wurde er jedoch 1847 amnestiert.

Am 26. Juni 1848 wurde Smolka in den österreichischen Reichstag gewählt, der am 22. Juli in Wien seine Tätigkeit aufnahm (am 10. August Wahl in den Verfassungsausschuss, später Vizepräsident). Am 6. Oktober versuchte er durch persönlichen Einsatz vergebens, die Ermordung des Kriegsministers Theodor Baillet de Latour zu verhindern; am selben Tag übernahm er anstelle des geflüchteten Präsidenten Anton Strobach den Vorsitz im Reichstag bis zu dessen Schließung am 22. Oktober 1848. Smolka blieb bis zur Reichstagsauflösung am 4. März 1849 Abgesandter. Er lebte anschließend als Rechtsanwalt und Gutsbesitzer in Lemberg.

Nach der Wiederherstellung des Parlamentarismus war Smolka 1861-1863, 1867-1877 und 1879-1893 Abgesandter Galiziens im Reichsrat (1881-1893 Präsident des Abgeordnetenhaus des Reichsrats). Nachdem er zum k. k. Geheimrat ernannt worden war, gehörte er ab 1893 dem Herrenhaus an.

Literatur

  • Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 (ÖBL). Band 12, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, S. 379
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 35: Sinacher–Sonnenthal. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1877
  • Heinrich Reschauer / Moritz Smets: Das Jahr 1848. Geschichte der Wiener Revolution. Band 2. Wien: R. v. Waldheim 1872, S. 474, S. 515, S. 532, S. 569 ff.
  • Franz Adlgasser, Die Mitglieder der österreichischen Zentralparlamente 1848-1918. Konstitutierender Reichstag 1848-1849, Reichsrat 1861-1918. Ein biographisches Lexikon, Teilband 2: M-Z. Wien: Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften 2014 (Studien zur Geschichte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, Band 33), S. 1172-1173.

Weblinks