Otto Breicha

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Daten zur Person
Personenname Breicha, Otto
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil.
Geschlecht männlich
PageID 30619
GND 116469986
Wikidata Q2038348
Geburtsdatum 26. Juli 1932
Geburtsort Wien
Sterbedatum 28. Dezember 2003
Sterbeort Wien
Beruf Publizist, Kulturmanager
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 27.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Leiter des Kulturhauses der Stadt Graz (1972 bis 1980)
  • Direktor der Salzburger Landessammlung Rupertinum (1980 bis 1997)

  • Preis der Stadt Wien für Publizistik (Übernahme: 16. Juni 1981)
  • Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik (Verleihung: 1982)


Otto Breicha, * 26. Juli 1932 Wien, † 28. Dezember 2003 Wien, Publizist, Kulturmanager.

Biographie

Nach Abschluss seiner Studien an der Universität Wien (Theaterwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte; Dr. phil. 1961) war Breicha 1962 bis 1972 wissenschaftlicher Mitarbeiter und stellvertretender Leiter der österreichischen Gesellschaft für Literatur. Zwischen 1969 und 1974 fungierte er darüber hinaus als Direktionsmitglied des "Steirischen Herbstes". Daneben wirkte er als Mitherausgeber der Hefte für Kunst und Literatur "Ver Sacrum" sowie von 1962 bis 1970 als Kunst- und Literaturkritiker des "Kurier". Mehrere Jahre war er außerdem Programmverantwortlicher der Wiener Galerie Würthle.

1966 begründete Breicha die Zeitschrift für Literatur und Kunst "Protokolle" und redigierte sie auch selbst (bis 1969 gemeinsam mit Gerhard Fritsch). Mit Helmut Qualtinger und H. C. Artmann war er freundschaftlich verbunden, für andere (Arnulf Rainer und die Gruppe "Wirklichkeiten") war er fördernder Freund. 1972 bis 1980 leitete er das Kulturhaus der Stadt Graz, danach wirkte er bis 1997 als Direktor der Salzburger Landessammlung "Rupertinum", die 1983 unter seiner Diektion eröffnet wurde.

Breicha gilt als einer der ersten freien Kunstkuratoren und Kulturmanager Österreichs, der Ausstellungen für die Secession, das 20er Haus und für Galerien zusammenstellte. Sein schriftstellerisches Opus ist sehr umfangreich - den Schwerpunkt bildete die österreichische Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts - und umfasst auch eine Reihe von Monographien, beispielsweise zu Georg Eisler, 1970; Andreas Urteil, 1970; Arnulf Rainer, 1972; Peter Pongratz, 1975; Wolfgang Hutter, zwei Bände 1977 oder Fritz Wotruba, 1994.

Als Herausgeber betreute er unter anderem die Sammelbände "Finale und Auftakt" (1964; Die Wiener Kunstszene an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert), "Aufforderung zum Mißtrauen" (1967; Literatur, bildende Kunst und Musik nach 1945), "Der Art-Club in Österreich" (1981), "Österreich zum Beispiel" (1982), "Wirklichkeiten" (1988), "Miteinander, zueinander, gegeneinander" (1992) sowie "Gut zum Druck" und "Anfänge des Informellen in Österreich" (beide 1997) sowie weitere Künstlermonographien, etwa über Max Weiler (1989), Oskar Kokoschka (1976) oder Fritz Wotruba (1977).

Nach ihm ist der "Otto-Breicha-Preis" für Fotokunst benannt.

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personenlexikon Österreich. Wien: Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon 2001
  • Hans F. Prokop: Österreichisches Literaturhandbuch. Wien [u.a.]: Jugend und Volk 1974
  • Kleine Zeitung [Graz], 24.08.1984
  • Die Presse, 25.07.1992
  • Die Presse, 26.07.2002
  • Henriette Horny: Ein Stück Kultur geht zu Ende. In: Kurier, 30.12.2003
  • Elfriede Jelinek: Schreiben müssen. In memoriam Otto Breicha. In: Die Presse, 30.12.2003
  • Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Breicha, Otto [Sign.: TP-005555]

Weblinks