Paul Felix Lazarsfeld

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Daten zur Person
Personenname Lazarsfeld, Paul Felix
Abweichende Namensform Lazarsfeld, Paul; Smith, Elias
Titel Dr. phil., Univ. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 29476
GND 118726862
Wikidata Q94037
Geburtsdatum 13. Februar 1901
Geburtsort Wien
Sterbedatum 30. August 1976
Sterbeort New York, USA
Beruf Soziologe
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Gründer des Instituts für höhere Studien (1963)
  • Gründer der Österreichischen Wirtschaftspsychologischen Forschungsstelle (1930)

  • Ehrendoktorat der Universität Wien (Verleihung: 19. Juni 1971)

Paul Felix Lazarsfeld (Pseudonym Elias Smith), * 13. Februar 1901 Wien, † 30. August 1976 New York, USA, Soziologe.

Biografie

Kindheit und Jugend

Lazarsfeld studierte an der Universität Wien Mathematik (Dr. phil. 1924) und war 1929-1933 Mitglied des Psychologischen Instituts der Universität Wien. Die 1933 vorgenommene Untersuchung "Die Arbeitslosen von Marienthal. Ein soziographischer Versuch über die Wirkungen langandauernder Arbeitslosigkeit" von einem Team rund um Lazarsfeld, Marie Jahoda und Hans Zeisel gilt als Meilenstein in der Entwicklung der empirischen Sozialforschung. Paul Felix Lazarsfeld gehörte einer sozial demokratischen Familie an. Sein Vater war ein Rechtsanwalt und seine Mutter war eine Individualpsychologin. Das Elternhaus war prägend für Paul Felix Lazarsfelds Werdegang, denn in seinem Heim verkehrten führende Persönlichkeiten der damaligen sozialdemokratischen Bewegung. Durch das politisch geprägte Elternhaus kam Paul Felix Lazarsfeld schon als Mittelschüler und später als Student in Verbindung mit der sozialdemokratischen Partei und entwickelte ein ausgeprägtes politisches Engagement.

Entstehung der "Österreichischen Wirtschaftspsychologischen Forschungsstelle"

In den 1920er Jahren gewann der Forschungsbereich der Psychoanalytiker stark an Bedeutung, was ein entscheidender Einfluss auf Lazarsfelds späteren Erkenntnisse in der Konsumforschung hatte. Zudem waren die Einflüsse von Charlotte Bühler und Karl Bühler, die das Psychologische Institut in Wien innehatten, zentral für sein Forschungsinteresse, aber auch in sein Interesse an der Politik. Sein Engagement für die sozial demokratische Partei nahm in dieser Zeit ab. Die Bühlers fungierten als große Hilfe, als Lazarsfeld 1930 die "Österreichische Wirtschaftspsychologische Forschungsstelle" gründete, das an dem Psychologischen Institut angeschlossen wurde. Hans Zeisel beschreibt das Interesse in die Forschung von Paul Felix Lazarsfeld als bemerkenswert, denn er hatte das Bedürfnis die Motivationen von Menschen und die sozialen Strukturen zu verstehen.

Emigration

1934 ging er in die USA, wurde Direktor des "Institute for Sociological Radio Research" an der Universität Princeton und 1940 Professor an der Columbia University New York. Er förderte die mathematischen Modelle in der empirischen Sozialforschung, veröffentlichte wichtige Beiträge zur Kommunikations- und Meinungsforschung und gehört zu den Pionieren des Infratests.

1963 gründeten Gegründet Paul F. Lazarsfeld und der Ökonom Oskar Morgenstern das "Institut für Höhere Studien (IHS)". Am 19. Juni 1971 wurde Paul F. Lazarsfeld von der Universität Wien mit einem Ehrendoktorat der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet.

Paul Felix Lazarsfeld war in erster Ehe (1926–1934) mit Marie Jahoda, in zweiter Ehe (1936–1945) mit Herta Herzog und in dritter Ehe mit der Sozialwissenschaftlerin Patricia Louise Kendall verheiratet.

Im 21. Bezirk ist seit 1994 die Lazarsfeldgasse nach ihm benannt, 2023 wurde an seiner ehemaligen Schule, dem Akademischen Gymnasium im Zuge eines Symposiums eine Gedenktafel von der Schule gestiftet und am 13. April feierlich enthüllt.

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Alfred Magaziner (1976): Paul Lazarsfeld gestorben. Sozialistische Partei Österreichs. Wien. Paul Lazarsfeld Archiv: Rote Mappe, Biography I.
  • Michael Pollak: Paul F. Lazarsfeld: A socio-intellectual biography. Program on Science, Technology and Society. Cornell University Ithaca. Paul Lazarsfeld Archiv: Blaue Mappe, About PFL - 1.
  • Hans Zeisel (1979): The Vienna Years. In: Qualitative and quantitative Social Research. Papers in Honor of Paul F.Lazarsfeld. R. Merton, J. Coleman, P. Rossi (Hrsg.). The Free Press. New York. Paul Lazarsfeld Archiv: Blaue Mappe, About PFL - 2.

Weblinks