Karl Meisl

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Daten zur Person
Personenname Meisl, Karl
Abweichende Namensform
Titel Rechnungsrat
Geschlecht männlich
PageID 29310
GND 119323915
Wikidata Q1308773
Geburtsdatum 30. Juni 1775
Geburtsort Laibach, Krain
Sterbedatum 8. Oktober 1853
Sterbeort Wien; St. Ulrich
Beruf Volksdichter
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 24.11.2022 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Schmelzer Friedhof
Grabstelle
  • 8., Josefstädter Straße 29 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Meisl Karl, * 30. Juni 1775 Laibach, Krain (Ljubljana, Slowenien), † 8. Oktober 1853 St. Ulrich 121 (8, Josefstädter Straße 29; Schmelzer Friedhof), Volksdichter. Von Beruf Militärbeamter bei der Hofkriegsbuchhaltung in Wien (Rechnungsrat; Pensionierung 1840), widmete er sich daneben der Schriftstellerei; er war neben Gleich und Bäuerle bestimmend für die Entwicklung des Wiener Volkstheaters (einer der Hauptvertreter der Wiener Lokalposse) und vollzog den Übergang vom Hanswursttheater zu Nestroy und Raimund (als dessen Vorläufer er bezeichnet wird). Meisl war am Leopoldstädter Theater Hausdichter und schrieb rund 200 Stücke (in deren Glanzrollen Raimund, Nestroy, Schuster, Scholz und Carl auftraten); zu seiner "Weihe des Hauses" (zur Wiedereröffnung des Josefstädter Theaters, 1822) komponierte Beethoven die Musik. Beliebt waren Meisls Travestien von Götter- und Ritterstücken sowie klassische Dramen (Orpheus und Eurydike oder So geht es im Olympus zu, 1813; Othellerl, der Mohr von Wien, 1828); er ist der Wegbereiter des sogenannten Besserungsstücks, in dem der "Held" von überirdischen Mächten aus seinem Unglück befreit und damit geläutert wird (Prototyp "Der lustige Fritz oder Schlaf, Traum und Besserung". 1818).


Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Wilhelm Kosch: Das katholische Deutschland. Biographisch-bibliographisches Lexikon. Augsburg: Literarisches Institut von Haas und Grabherr 1938
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (weitere Literatur)
  • Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1966
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Rudolf Fürst: Raimunds Vorgänger. Bäuerle, Meisl und Gleich. Berlin: Gesellschaft für Theatergeschichte 1907 (Schriften der Gesellschaft für Theatergeschichte, 10)
  • Dieter Schmutzer: Wienerisch g’redt. Geschichte der Wiener Mundartdichtung. Wien: Der Apfel 1993, S. 295 f.
  • Hans Pemmer: Der Graben und seine Bewohner. In: Jahrbuch des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 14 (1956), S. 114-132, S. 125
  • Rudolf Galle: Carl Meisl. Eine Monographie als Beitrag zur Geschichte des Wiener Volkstheaters. Diss. Univ. Wien. Wien 1926
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 04.10.1978
  • Wiener Zeitung, 13.10.1853