Adalbert Gyrowetz

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Daten zur Person
Personenname Gyrowetz, Adalbert
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 29247
GND 166104825
Wikidata Q347384
Geburtsdatum 19. Februar 1763
Geburtsort Budweis, Böhmen (Ceské Budějovice, Tschechische Republik)
Sterbedatum 18. März 1850
Sterbeort Wien
Beruf Komponist, Hofkapellmeister
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 1., Minoritenplatz 3 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Gyrowetz Adalbert, * 19. Februar 1763 Budweis, Böhmen (Ceské Budějovice, Tschechische Republik), † 18. März 1850 Stadt 411(1, Minoritenplatz 3), Komponist, Hofkapellmeister.

Nach Besuch des Budweiser Piaristengymnasiums sowie Violin- und Orgelunterricht studierte Gyrowetz Jus in Prag, komponierte aber zu dieser Zeit bereits. Er kam um 1784 als Sekretär nach Wien (Graf von Fünfkirchen, dann Fürst Schwarzenberg) und lernte hier im Haus von Franz Bernhard Ritter von Kees die wichtigsten Persönlichkeiten des Wiener Musiklebens (Mozart, Haydn, Dittersdorf) kennen. Nach zweijährigem Aufenthalt in Neapel (Schüler bei Salas) kam er über Mailand und Paris nach London (wo 1791/1792 auch Haydn war); während seines dreijährigen Aufenthalts schrieb er die Oper „Semiramide" (deren Partitur jedoch beim Brand des Pantheons verbrannte). Aufgrund seines juridischen Studiums und der Kenntnis von sechs Sprachen wurde er zum kaiserlichen Legationssekretär ernannt; er verkehrte auch mit Goethe.

1804-1831 war Gyrowetz Hofkapellmeister und Dirigent am Kärntnertortheater. Neben dreißig Opern (darunter die von Beethoven anerkannte „Robert oder die Prüfung" [1813] und „Hans Sachs" [1836]) und Singspielen komponierte er sechzig Symphonien (eine wurde 1781 durch Mozart erfolgreich aufgeführt), über sechzig Streichquartette, neunzehn Messen, zwölf Serenaden, dreißig Trios (insgesamt rund 500 Werke).

Gyrowetzgasse.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Enciclopedia Italiana di scienze, lettere ed arti. Roma: Istituto della Enciclopedia Italiana 1929-1939
  • Paul Frank / Wilhelm Altmann: Kurzgefaßtes Tonkünstler-Lexikon für Musiker und Freunde der Musik. Regensburg: Bosse 1936
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Werksverzeichnis)
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Mainz: Schott 1959-1961
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Alfred Einstein [Hg.]: Adalbert Gyrowetz (1763 - 1850). [Lebenslauf, von ihm selbst erzählt]. Leipzig: Siegel 1915
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925
  • Österreich zur Zeit Kaiser Josephs II. Mitregent Kaiserin Maria Theresias, Kaiser und Landesfürst. Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung, Stift Melk, 29. März - 2. November 1980]. Wien: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung 1980 (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, Neue Folge 95) , S. 655
  • Joseph Haydn in seiner Zeit. Ausstellung Eisenstadt, 20. Mai - 26. Oktober 1982, veranstaltet von der Kulturabteilung des Amtes der Burgenländischen Landesregierung. Eisenstadt: Amt der Burgenländischen Landesregierung, Abt. XII/1, Allg. Kulturangelegenheiten 1982, S. 422