Julius Fučik
Julius Fučik, * 18. Juli 1872 Prag, † 25. September 1916 Berlin-Schöneberg, Komponist, Militärkapellmeister. Fiel bereits während seiner Ausbildung am Prager Konservatorium durch seine herausragende musikalische Begabung auf und fand in Antonin Dvořák einen Lehrmeister und Förderer. Seine dreijährige Militärdienstzeit leistete er in der Regimentsmusik des Infantarie-Regements Nummer 49 in St. Pölten; 1894/1895 war er als Fagottist im Theaterorchester von Agram engagiert, danach als Stadtkapellmeister und Chormeister in Sissek. 1897 übernahm er die Leitung der Regimentsmusik des Infantarie-Regiments Nummer 86 in Budapest und blieb dort bis 1910. Hier entfaltete er eine vielseitige kompositorische Tätigkeit (darunter vielgespielte Märsche, wie „Furchtlos und treu", „Regimentskinder", „Österreichisch-ungarische Soldatenklänge"). 1910 wechselte er zum Infanterie-Regiment Nummer 92, nahm jedoch 1913 seinen Abschied und ließ sich als freischaffender Komponist in Berlin nieder. Seine bisherigen Kompositionen, allen voran sein „Florentiner-Marsch", hatten ihn weit über die Grenzen bekannt gemacht. Fučiks Märsche wurden international zu Evergreens der Marschmusik; er komponierte etwa 240 Unterhaltungsstücke.
Literatur
- Eugen Brixel / Gunther Martin / Gottfried Pils: Das ist Österreichs Militärmusik. Von der "Türkischen Musik" zu den Philharmonikern in Uniform. Graz / Wien [u.a.]: Styria 1982, S. 312
- Carl Dahlhaus / Hans Heinrich Eggebrecht [Hg.]: Brockhaus-Riemann-Musiklexikon. Mainz [u.a.]: Schott 1989