Matthias

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Kaiser Matthias I., vor 1619
Daten zur Person
Personenname Matthias
Abweichende Namensform
Titel Kaiser
Geschlecht männlich
PageID 27898
GND 119400839
Wikidata Q152157
Geburtsdatum 24. Februar 1557 JL
Geburtsort Wien
Sterbedatum 20. März 1619
Sterbeort Wien
Beruf Kaiser
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 24.11.2022 durch WIEN1.lanm08swa
Begräbnisdatum
Friedhof Kapuzinergruft
Grabstelle
Bildname Matthias Portraet.jpg
Bildunterschrift Kaiser Matthias I., vor 1619

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Kaiser des Heiligen Römischen Reichs (1612 bis 1619)
  • Stadtherr (1608 bis 1619)

Matthias, * 24. Februar 1557 Wien, † 20. März 1619 Wien (Kapuzinergruft), Kaiser (1612-1619), Gattin Anna von Tirol (auch Anna von Habsburg), dritter Sohn Maximilians II. In Spanien erzogen und von seinem misstrauischen Bruder Rudolf II. von Staatsgeschäften ferngehalten, folgte er 1578 einem Ruf niederländischer Adeliger und ging als Oberstatthalter der Niederlande nach Brüssel. Als er dort scheiterte, ging er 1581 nach Österreich zurück und erhielt erst 1593 die Statthalterschaft in Oberösterreich und Niederösterreich, wo er mit Hilfe von Melchior Khlesl gegen die evangelische Opposition vorging. 1606 wegen des Gesundheitszustands Rudolfs II. formal zum Haupt der österreichischen Habsburger erklärt (Geheimabkommen der habsburgischen Erzherzöge (1606)), setzte er Friedensschlüsse mit den Türken und den ungarischen Malkontenten durch und nötigte 1608 seinen Bruder, ihm Mähren, Ungarn und die österreichischen Erblande abzutreten, 1611 auch Böhmen (Krönung zum König von Böhmen 23. November 1611). 1609 machte er den protestantischen Ständen weitgehende Konzessionen um die Erbhuldigung zu erlangen (Kapitulation Kaiser Matthias (1609)). Der Konflikt zwischen Rudolf und Matthias wurde von Franz Grillparzer im 1848 erschienenen Trauerspiel "Ein Bruderzwist in Habsburg" dargestellt. In Wien begründete Matthias mit seiner Gattin Anna von Tirol (gemeinsames Testament) die Kapuzinergruft. Sein Appartement in der Wiener Hofburg lag im Schweizerhof. Mit ihm steht das Matthiastor in Verbindung, der Vorgängerbau des Michaelertors.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912, S. 20
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 2: I-R. München: A. Francke 1974
  • Brigitte Hamann [Hg.]: Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Wien: Ueberreuter 1988
  • Magdalena Hawlik-van de Water: Die Kapuzinergruft. Begräbnisstätte der Habsburger in Wien. Wien [u.a.]: Herder 1987
  • Bernd Rill: Kaiser Matthias. Bruderzwist und Glaubenskampf, Graz/Wien/Köln: Böhlau 1999