Joseph Gregor

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Daten zur Person
Personenname Gregor, Joseph
Abweichende Namensform
Titel Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
PageID 27304
GND 118697455
Wikidata Q112233
Geburtsdatum 26. Oktober 1888
Geburtsort Czernowitz, Bukowina (Tschernowzy, Ukraine)
Sterbedatum 12. Oktober 1960
Sterbeort Wien
Beruf Theaterwissenschaftler, Librettist, Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 25.11.2022 durch WIEN1.lanm08jan
Begräbnisdatum
Friedhof Feuerhalle Simmering
Grabstelle Abteilung ARI, Nummer 7
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenmedaille der Stadt Wien (Verleihung: 19. September 1958, Übernahme: 28. Oktober 1958)


  • Direktor der Theatersammlung der Österreichischen Nationalbibliothek

Gregor Joseph, * 26. Oktober 1888 Czernowitz, Bukowina (Tschernowzy, Ukraine), † 12. Oktober 1960 Wien, Theaterwissenschaftler, Librettist.

Studierte an den Universitäten Wien und Heidelberg Germanistik und Musikwissenschaften (Kompositionslehre bei Guido Adler und Robert Fuchs), als Regieschüler der Hofoper kam er 1910 in Kontakt mit Alfred Roller und Max Reinhardt. 1918 trat Gregor in die Österreichische Nationalbibliothek ein und sah hier (bei gleichzeitiger Konzentrierung der aus ehemaligen kaiserlichen Besitz stammenden Bestände) die Chance zur Gründung einer Theatersammlung (zu der ihn auch Hugo von Hofmannsthal drängte) und eines Theatermuseums. 1922 veranstaltete er im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek die Großausstellung „Komödie", in deren Komitee Hofmannsthal, Strauss und Roller saßen; neben Bühnenbeständen der Österreichischen Nationalbibliothek zeigte er auch einiges aus der Kollektion von Hugo Thimig, der die größte Privatsammlung von Theatralia besaß, die Gregor bei dieser Gelegenheit erwerben konnte.

Am 24. Juni 1923 bestätigte das Unterrichtsministerium die Gründung der Theatersammlung, deren Leitung Gregor übertragen wurde; er gab ihr über mehr als drei Jahrzehnte ihr Profil. 1922/1923 übernahm Gregor auch die sogenannten Theaterbibliotheken (insbesondere Textbücher ab dem 18. Jahrhundert), außerdem kam es zum Aufbau einer Sammlung von Bühnenmodellen (bis 1992 über 1.000 Nummern). 1943 erhielt das Theatermuseum die Räumlichkeiten unter der Michaelerkuppel, die es bis zum Umzug ins Lobkowitzpalais (1991) benützte. 1929 schuf er das Archiv für Filmkunde sowie das Bundestheatermuseum.

Über Vorschlag Stefan Zweigs schrieb Gregor Opernlibretti für Richard Strauss (Der Friedenstag, 1938; Daphne, 1938; Die Liebe der Danae, 1944), war aber auch Lyriker und Dramatiker. Universität-Professor; zahlreiche wissenschaftliche Publikationen (darunter Weltgeschichte des Theaters, zwei Bände, 1933, 1949; Kulturgeschichte der Oper, 1941, 1950; Kulturgeschichte des Balletts, 1944, 1946; Der Schauspielführer, 6 Bände, 1953-57; Geschichte des österreichischen Theaters, 1948). Als Gregor 1954 in den Ruhestand trat, wurde Franz Hadamowsky (bis 1966) sein Nachfolger

Quellen

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Karl Mang: Lobkowitzplatz 2. Geschichte eines Hauses. Wien [u.a.]: Böhlau 1991 (Cortina, 8), S. 70 ff.
  • Agnes Bleier-Brody: Versuch einer Joseph-Gregor-Bibliographie, 1908 - 1958. Berlin 1958
  • Lebendige Stadt. Almanach. Band 10. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1963, S. 81
  • Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ). Wien [u.a.]: Böhlau 1946 – lfd., Register 1-25