Hubert Marischka

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Hubert Marischka mit Alice Hetsey (links) und Betty Fischer in der Operette "Gold gab ich für Eisen", 1914
Daten zur Person
Personenname Marischka, Hubert
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 26217
GND 116067411
Wikidata Q84827
Geburtsdatum 27. August 1882
Geburtsort Wien
Sterbedatum 4. Dezember 1959
Sterbeort Wien
Beruf Schauspieler, Operettentenor, Regisseur, Verleger, Theaterdirektor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Operette, Film, Schauspieler, Theater an der Wien (Institution), Stadttheater, Carltheater, Hubert-Marischka-Park, Marischkapromenade
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 15.12.2023 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum 25. Oktober 1960
Friedhof Hietzinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 66, Reihe 10, Nummer 1 A
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
Bildname Hetsey Fischer Marischka.jpg
Bildunterschrift Hubert Marischka mit Alice Hetsey (links) und Betty Fischer in der Operette "Gold gab ich für Eisen", 1914
  • 1., Bösendorferstraße 9 (Sterbeadresse)
  • 13., Hietzinger Hauptstraße 42b (Wohnadresse)
  • 4., Neumanngasse 5 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Direktor des Carl-Theaters (1923)
  • Direktor des Wiener Stadttheaters
  • Präsident des Verbandes der Österreichischen Theaterdirektoren (1934)

Marischka Hubert, * 27. August 1882 Wien, † 4. Dezember 1959 Wien 1, Bösendorferstraße 9 (Hietzinger Friedhof, Gruppe 66/10/1A; Inobhutnahme der Grabstätte durch die Stadt Wien [2001]), Schauspieler, Operettentenor, Regisseur, Gattin Lilian Karczag, Bruder des Filmproduzenten Ernst Marischka, Schwiegersohn von Wilhelm Karczag.

Biografie

Marischka debütierte 1904 am Stadttheater St. Pölten als Schauspieler, kam über Brünn 1908 ans Carltheater, wirkte dann zwei Jahrzehnte am Theater an der Wien (er kreierte fast sämtliche Werke von Kálmán, Lehár, Fall und Oscar Straus und sang die Titelpartien), war 1923-1926 Direktor und ab 1927 Eigentümer des Theaters (ab 1926 auch Direktor des Stadttheaters und Präsident des Raimundtheater-Vereins). Er schrieb (teilweise mit seinem Bruder Ernst und anderen) zahlreiche Libretti, darunter für Granichstaedten (Orlow; Das Schwalbennest), Oscar Straus (Die Königin) und Stolz (Frühling im Prater). Unter Marischka erlebte die Wiener Operette ihren letzten Höhepunkt. Marischka gilt (mit seinem Bruder Ernst) als Begründer der österreichischen Filmproduktion und -tradition (nach dem Zweiten Weltkrieg unter anderem Die Walzerkönigin, 1948; Rendezvous am Wörthersee, 1948; Der Herr Kanzleirat, 1948; Küssen ist keine Sünd', 1950; Abschiedswalzer, 1951). 1949 übernahm er die Leitung der Operettenklasse der Musikakademie. In den 50er Jahren wurden seine "Sissi"-Filme die populärsten und finanziell erfolgreichsten österreichischen Filme.

Er wohnte 13., Hietzinger Hauptstraße 42b.

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe wurde Hubert Marischka, dessen beide Ehefrauen (halb)jüdischer Abstammung waren, die Aufnahme in die NSDAP 1940 verwehrt. Im Zuge des Entnazifizierungsverfahrens nach Kriegsende wurde Marischka deshalb 1948 aus der Liste ehemaliger Nationalsozialisten gestrichen.

Hubert-Marischka-Park; Marischkapromenade.

Quellen

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 245 f.
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013
  • Felix Czeike: XIII. Hietzing. Mit ausführlicher Beschreibung, Karten- und Grundrißskizzen von Schönbrunn. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 13), S. 22
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Glenzdorfs Internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 2. Bad Münder: Prominent-Filmverlag 1961, S. 1071
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, S. 131, 135, 179
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Dieter Schmutzer: Wienerisch g’redt. Geschichte der Wiener Mundartdichtung. Wien: Der Apfel 1993, S. 289
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 25.08.1982