Imre Thököly

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Daten zur Person
Personenname Thököly, Imre
Abweichende Namensform Tököly, Emmerich
Titel Graf
Geschlecht männlich
PageID 24208
GND 118757156
Wikidata Q357151
Geburtsdatum 25. April 1657
Geburtsort Késmérk
Sterbedatum 13. September 1705
Sterbeort Nikomedia
Beruf ungarischer Politiker, Feldherr
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Thököly (auch Tököly) Imre (Emmerich) Graf, * 25. April 1657 Käsmark (Késmárk, Kezmarok; Oberungarn [Slowakische Republik]), † 13. September 1705 Nikomedia (Izmit), asiatische Türkei (1906 Überführung nach Käsmark und Bestattung in ein Mausoleum an der neuen evangelischen Kirche [erbaut 1872-1892 nach Plänen von Theophil Hansen]), ungarischer Politiker, Feldherr, Gattin (15. Juni 1682) Ilona (Helene) geborene Zriny, Witwe des Ferenc (Franz) I. Räkoczi († 1676), Sohn des Istvan (Stefan) Thököly († 4. Dezember 1670), der in die antihabsburgische Magnatenverschwörung verwickelt war (Flucht nach Marmaros in Siebenbürgen); Ilonas Schwester Eva vermählte sich am 23. August 1682 mit Pal (Paul) I. Esterházy. Ahnherr der Familie Thököly war Sebastian († 1607), Kaufmann in Tyrnau, Nagyszombat, Trnava (Oberungarn [Slowakische Republik]), der 1579 in den Besitz von Käsmark kam und 1598 in den Freiherrenstand erhoben wurde; 1654 stieg die Familie in den Grafenstand auf. Thököly stellte sich 1678 an die Spitze des ab 1672 von emigrierten Ungarn geführten Aufstands, eroberte 1680 den größten Teil Oberungarns, verbündete sich 1681 mit den Türken, schloss im selben Jahr mit den kaiserlichen Truppen einen Waffenstillstand, kündigte diesen jedoch am 24. Juni 1682 und eroberte in den folgenden beiden Monaten wieder Oberung. Den 1683 gegen Wien ziehenden Türken schloss sich Thököly am 10. Juni 1683 in Esseg an, zog aber (einem König Jan Sobieski gegebenen Versprechen zufolge) nicht bis Wien mit, sondern bekämpfte die kaiserlichen Truppen nördlich der Donau (Angriff auf Pressburg [29. Juni] und Einfall ins Marchfeld [7. August] zurückgeschlagen). Die seinen Anhängern vom Kaiser am 12. Jänner 1684 gewährte Amnestie beraubte ihn vieler Mitkämpfer, sodass Oberungarn 1683-1685 wieder an den Kaiser fiel. Sein letzter ungarischer Stützpunkt, die Festung Munkács (Munkacevo, Ukraine), wurde von November 1685 bis 4. Februar 1688 von seiner Gattin Ilona verteidigt. 1690 kämpfte Thököly in Siebenbürgen, in der Schlacht bei Zenta (11. September 1697, Sieg des Prinzen Eugen) befehligte er die türkischen Reiterei. Nach dem Frieden von Karlowitz (26. Jänner 1699) mussten Thököly und Ilona (die man 1691 hatte zu ihm reisen lassen) in der Türkei bleiben.

Literatur

  • Oswald Redlich: Weltmacht des Barock. Österreich in der Zeit Kaiser Leopolds I. Wien: Rohrer 1961
  • Otto Titan von Hefner [Hg.]: J. Siebmacher's großes Wappenbuch. Band 4/15: Der Adel von Ungarn sammt den Nebenländern der St. Stephans-Krone. Nürnberg: Bauer & Raspe 1893, S. 678.