Leo Santifaller

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Daten zur Person
Personenname Santifaller, Leo
Abweichende Namensform
Titel o. Prof., Dr. phil.
Geschlecht männlich
PageID 2281
GND 116804785
Wikidata Q1818727
Geburtsdatum 24. Juli 1890
Geburtsort Kastelruth, Südtirol
Sterbedatum 5. September 1974
Sterbeort Wien
Beruf Historiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Kastelruth, Südtirol
Grabstelle
  • 1., Singerstraße 27 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Großes Ehrenzeichen des Landes Burgenland (Verleihung: 1963)
  • Komturkreuz mit Stern des päpstlichen Ordens des heiligen Gregor (Verleihung: 1960)
  • Großes Verdienstkreuz Verdienstorden Bundesrepublik Deutschland (Verleihung: 1963)
  • Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 1960)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich (Verleihung: 1955)
  • Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 27. September 1961)

  • Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs (1945 bis 1955)
  • Leiter des Kunstamtes Bozen (1921 bis 1926)
  • Leiter des Staatsarchives Bozen (1921 bis 1926)
  • Vorstand des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung (1945 bis 1962)

Leo Santifaller, * 24. Juli 1890 Kastelruth (Lafayhof östlich des Orts), Südtirol, † 5. September 1974 Wien 1, Singerstraße 27 (Friedhof Kastelruth, Südtirol), Historiker, Gattin Berta (Tochter des Grazer Geographen Eduard Richter), Sohn des Notars Michael Santifaller. Kam 1908 nach Wien, studierte an der Universität Wien Mathematik und Physik, ab 1911 jedoch an den Universitäten Freiburg im Breisgau, Innsbruck und Wien Geschichte (Dr. phil. 1919 Wien, Staatsprüfung am Institut für Österreichische Geschichtsforschung 1921).

1921 war Santifaller Bibliothekar im Institut für Österreichische Geschichtsforschung, 1921-1926 Leiter des Staatsarchivs Bozen und des Kunstamts in Bozen. Nach seiner Habilitation (1928 Berlin) war Santifaller 1929-1943 Ordinarius an der Universität Breslau, ab 1943 Mitarbeiter an den Monumenta Germaniae Historica und ordentlicher Professor für historische Hilfswissenschaften und Geschichte des Mittelalters an der Universität Wien. 1945 wurde Santifaller Vorstand des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung (bis 1962) und Leiter der Diplomata-Abteilung der Monumenta Germaniae Historica, außerdem Leiter des Österreichischen Staatsarchivs (1948 Gründung der "Mitteilungen des österreichischen Staatsarchivs" [MÖStA]).

1956-1964 war er auch wissenschaftlicher Direktor des österreichischen Kulturinstituts in Rom. In seinen wissenschaftlichen Arbeiten spezialisierte sich Santifaller auf Paläographie, Urkundenlehre und Verfassungsgeschichte sowie Papsturkunden und das Reichskirchensystem. Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen.

Korrespondierendes (1943) und wirkliches Mitglied (1945) der Akademie der Wissenschaften (Leiter zahlreicher Akademischen-Kommissionen, darunter Historische Kommission [ab 1945], Kommission zur Herausgabe des Österreichischen Biographischen Lexikons [Mitbegründer; ab 1946], Weistümer- und Urbarkommission [1946-1972], Mittelalterforschung [1948-1969]; Mitarbeiter in weiteren 23 Kommissionen); Ehrenmitglied verschiedener wissenschaftlicher Vereinigungen. Großes Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich (1955), Ehrenmedaille in Gold (1960), Komturkreuz mit Stern des päpstlichen Ordens des heiligen Gregor (1960), Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (1961), Großes Ehrenzeichen des Landes Burgenland (1963), Großes Verdienstkreuz Verdienstorden Bundesrepublik Deutschland (1963), Wilhelm-Hartel-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (1970); Ehrenmitglied des Verbands der österreichischen Archivare; "Leo-Santifaller-Schule" in Kastelruth. Santifallerstraße

Literatur

  • Wolfgang Weber: Biographisches Lexikon zur Geschichtswissenschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Lehrstuhlinhaber für Geschichte von den Anfängen des Faches bis 1970. Frankfurt/Main [u.a.]: Lang 1984
  • Hermann A. Ludwig Degener: Wer ist wer. Unsere Zeitgenossen. Zeitgenossenlexikon enthaltend Biographien nebst Bibliographien. Angaben über Herkunft, Familie, Lebenslauf, Werke, Lieblingsbeschäftigungen, Parteiangehörigkeit, Mitgliedschaft bei Gesellschaften, Adresse. Andere Mitteilungen von allgemeinem Interesse. Berlin-Grunewald: Arani-Verlag 1905-1958
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 125. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1975, S. 478 ff. (Nachruf von Harald Zimmermann)
  • Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Wien/München: Oldenbourg / Wien/Graz/Köln: Böhlau / Innsbruck: Wagner 1880 - lfd. Band 82, 1974, S. 556 ff. (Nachruf von Heinrich Appell)
  • Römische Historische Mitteilungen 12 (1970), S. 23-42
  • Nikolaus Grass [Hg.]: Österreichische Geschichtswissenschaft der Gegenwart in Selbstdarstellungen. Band 2. Innsbruck: Wagner 1951, S. 163 ff. (Selbstbiographie)
  • Richard Meister: Geschichte der Akademie der Wissenschaften in Wien 1847-1947. Wien: Holzhausen 1947
  • Scrinium. Zeitschrift des Verbandes österreichischer Archivare 3 (1970), S. 3 ff.
  • Scrinium. Zeitschrift des Verbandes österreichischer Archivare 10 (1974), S. 21 ff.
  • Rathaus-Korrespondenz, 22.07.1965; 23.07.1970; 05.09.1974