Friedrich Simony

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Simony, Friedrich
Abweichende Namensform
Titel Hofrat, Univ.Prof. Dr. phil. Mag.pharm.
Geschlecht männlich
PageID 20332
GND 119457415
Wikidata Q1462269
Geburtsdatum 30. November 1813
Geburtsort Hrochowteinitz, Böhmen
Sterbedatum 20. Juli 1896
Sterbeort St. Gallen, Steiermark
Beruf Geologe, Alpinist, Paläontologe
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 9.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 3., Salesianergasse 13 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Vorstand der geographischen Lehrkanzel der Universität Wien (1851 bis 1885)

  • Goldene Medaille für Wissenschaft und Kunst

Friedrich Simony, * 30. November 1813 Hrochowteinitz, Böhmen, † 20. Juli 1896 St. Gallen, Steiermark (in Wien wohnhaft 3, Salesianergasse 13), Geologe (Alpenforscher), Alpinist.

Biografie

Wurde nach dem Tod seines (aus Ungarn stammenden) Vaters von deutschsprachigen Verwandten aufgezogen, übersiedelte 1825 nach Wien und begann an der Universität mit dem Pharmaziestudium; durch die Bekanntschaft mit Joseph von Jacquin wurde sein Interesse auf die Naturwissenschaften gelenkt (Dr. phil.). 1840 besuchte Simony das Salzkammergut, dessen Landschaft ihn derart begeisterte, dass sie fortan sein Leben bestimmte. Am 8. September 1842 bestieg Simony erstmals den Dachstein und publizierte danach in der Wiener Zeitung Artikel über die Fossilien des Hallstätter Kalks. Simony verfügte über eine umfangreiche Fossiliensammlung, die 1845 von Fürst Metternich angekauft wurde.

Simony war der Begründer der Geographischen Lehrkanzel an der Universität Wien (Vorstand 1851-1885) sowie Initiator der Geographischen Gesellschaft (1856) und Mitbegründer des Österreichischen Alpenvereins (1862). 1847 führte er die erste Winterbesteigung des Dachsteins durch, später veranlasste er die Anbringung von Eisenstiften und eines "80 Klafter langen" Seils im Bereich der Gipfelfelsen. Simony war eng mit Adalbert Stifter befreundet und gilt als Vorbild des Naturforschers in dessen "Nachsommer".

Bei seinen wissenschaftlichen Berggängen fertigte Simony auch zahlreiche Fotografien an, mit denen unter anderem auch sein Hauptwerk "Das Dachsteingebiet" (1895) illustriert wurde. Er verfasste weiters umfangreiche Arbeiten, die sich mit Meteorologie, Botanik, Geologie, Paläontologie, Glaziologie, Speläologie und so weiter beschäftigen.

Auf dem Plateau des Dachsteins wurde die Simony-Hütte, in der Venedigergruppe die Simonyspitze und in Linz die Simonystraße nach ihm benannt. Goldene Medaille für Wissenschaft und Kunst; Hofrat (1886). Simonygasse

Literatur

  • Biographisches Jahrbuch für Altertumskunde (Nekrologe). Band 1.1878. Leipzig: Reisland 1879, S. 332 ff.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Alois Zauner [Hg.]: Oberösterreicher. Lebensbilder zur Geschichte Oberösterreichs. Band 1. Linz: Oberösterr. Landesarchiv 1981, S. 56 ff.
  • Theresia Mayerhofer: Der Lehrkörper der Philosophischen Fakultät von 1848 bis 1873. Diss. Univ. Wien. Wien 1982, S. 272 ff.
  • Peter Csendes [Hg.]: Das Zeitalter Kaiser Franz Josephs I. Österreich 1848-1918. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1989, S. 228
  • Eduard Pichl: Wiens Bergsteigertum. Wien: Österreichische Staatsdruckerei 1927
  • Friedrich Simony, der Alpenforscher. In: Fritz Knoll [Hg.]: Österreichische Naturforscher, Ärzte und Techniker. Wien: Verlag der Gesellsch. für Natur u. Technik 1957, S. 18-20
  • Mittheilungen der K. K. Geographischen Gesellschaft in Wien. Wien: R. Lechner / Wien: Hölzel Band 39 (1896), S. 751
  • Albrecht Penck: Die Geographie an der Wiener Universität. Wien: Hölzel 1891, S. 8
  • Franz Wawrik [Hg.]: Österreich auf alten Karten und Ansichten. Austria picta. Ausstellung der Kartensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek. Handbuch und Katalog. Graz: Akademische Druck- und Verlagsanstalt 1989, S. 356
  • Friedrich Morton: Friedrich Simony. Zur Erinnerung an den großen Alpenforscher und Künstler. In: Österreichische Bergsteigerzeitung 10 (1968), S. 1
  • Mitteilungen des Österreichischen Alpenvereins 4 (1984), S. 19