Heinrich Kretschmayr

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Daten zur Person
Personenname Kretschmayr, Heinrich
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil., tit. ao. Prof., tit. o. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 19482
GND 116525916
Wikidata Q1598079
Geburtsdatum 15. Juli 1870
Geburtsort Bruck/Leitha, Niederösterreich
Sterbedatum 21. Juli 1939
Sterbeort Wien
Beruf Archivar, Historiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 9., Lazarettgasse 16 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Kretschmayr Heinrich, * 15. Juli 1870 Bruck/Leitha, Niederösterreich, † 21. Juli 1939 Wien 9, Lazarettgasse 16 (Goldenes Kreuz), Archivar, Historiker. Kam nach Besuch des Stiftsgymnasiums Seitenstetten nach Wien, studierte an der Universität Geschichte (Dr. phil. 1892. Staatsprüfung Institut für österreichische Geschichtsforschung (IföG) 1895) und trat danach als wissenschaftlicher Beamter ins Innenministerium ein (ab 1908 Mitglied des Archivrats des Ministeriums); er setzte sich für den Archivschutz und die Anerkennung des archivarischen Berufsstands ein. In der Republik setzte er sich in den Verhandlungen mit Ungarn und der Tschechoslowakischen Republik (ČSR) über die Aufteilung der Archive erfolgreich für die Anerkennung des Herkunftsprinzips der Archivalien ein und sicherte Österreich damit einen Großteil des österreichischen Zentralarchivs. Er wurde Ministerialrat (1920) und Leiter der Abteilung Oberste Archivleitung (1923); 1925 wurde er pensioniert. Nach seiner Habilitation für Allgemeine Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit (1898) wurde er 1907 außerordentlicher und 1925 ordentlicher Titular-Professor; korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften (1921). 1935-1938 hielt er die Pflichtvorlesung für österreichische Geschichte an der Universität Wien, betätigte sich aber auch volksbildnerisch (Vorträge an der Urania, Artikel in der Wiener Zeitung und der Österreichischen Rundschau). Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen (darunter Geschichte von Venedig, zwei Bände, 1905 und 1920; Maria Theresia, 1925); er gab auch mehrere Bände des Werks „Die österreichische Zentralverwaltung" heraus.

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1851 - lfd. Band 91, 1941
  • Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Wien/München: Oldenbourg / Wien/Graz/Köln: Böhlau / Innsbruck: Wagner 1880 - lfd. Band 53, 1939, S. 236 ff.; Ergänzungsband 17, 1954, Register
  • Wiener Zeitung, 15.07.1955
  • Presse, 17.07.1955