Johann Nepomuk Hunczovsky

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Daten zur Person
Personenname Hunczovsky, Johann Nepomuk
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 18832
GND 100295649
Wikidata Q16657297
Geburtsdatum 15. Mai 1752
Geburtsort Czech bei Proßnitz, Mähren
Sterbedatum 4. April 1798
Sterbeort Wien
Beruf Chirurg
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johann Nepomuk Hunczovsky, * 15. Mai 1752 Czech bei Proßnitz, Mähren, † 4. April 1798 Wien, Chirurg.

Biografie

Nach Absolvierung der philosophischen Vorbereitungsklassen in Olmütz erhielt Hunczovsky die erste chirurgische Ausbildung in der Barbierstube seines Vaters. Um die Ausbildung zu vertiefen, begab er sich völlig mittellos zum Studium der Chirurgie nach Wien. Hier fand er die Aufmerksamkeit von Giovanni Alessandro Brambilla, dem Leibchirurgen Josephs II. und späteren Protochirurgus. Dieser schickte ihn zunächst nach Mailand (1772-1774), wo er selbst einst ausgebildet worden war.

Ab 1774 war Hunczovsky Schüler des Geburtshelfers Raffael Steidele am Spanischen Spital in Wien 1777-1780 unternahm er auf Brambillas Wunsch eine Studienreise nach Frankreich und England, deren Kosten Joseph II. trug. Hunczovsky erfuhr dadurch die bestmögliche chirurgische und geburtshilfliche Ausbildung.

Im Herbst 1780 wurde er nach der Absetzung von Jakob Reinlein als erster Professor bei dem im Gumpendorfer Militärspital eingerichteten zweijährigen Kurs angestellt, wo er Anatomie, Physiologie, allgemeine Pathologie und Therapie, Chirurgie und Operationslehre unterrichtete. 1784 wurde dieser Lehrkurs erweitert, Hunczovsky übernahm die Lehrkanzel der Chirurgie, Geburtshilfe und Gerichtsarzneikunde, (welche er auch an der 1785 gegründeten medizinisch-chirurgischen Josephs-Akademie innehatte). 1791 unternahm Hunczovsky im Gefolge von Leopold II. eine Reise durch Italien und wurde nach der Rückkehr kaiserlicher Leibchirurg.

Hunczovsky verfasste eine Monographie über "Anweisungen zu chirurgischen Operationen" (1785,41808) und kann auch als früher Verfechter der Vereinigung von Medizin und Chirurgie als einer "gesammten Heilkunde" im Sinn Josephs II. gelten ("in unione salus").

Literatur

  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Salonion Kirchenberger: Lebensbilder hervorragender österreichisch-ungarischer Militär- und Marineärzte. 1913, S. 78 ff.
  • Salzburger medizinisch-chirurgische Zeitung. 1798. Band 2. S. 80; Band 3, S. 39
  • Johann Adam Schmidt, Rede zum Andenken des k. k. Rathes und Professors Dr. Johann Nepomuk Hunczovsky...1798
  • Helmut Wyklicky: Das Josephinum. Biographie eines Hauses. 1985, Register