Emil Fey

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Emil Fey (1934)
Daten zur Person
Personenname Fey, Emil
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 18417
GND 123555426
Wikidata Q79114
Geburtsdatum 23. März 1886
Geburtsort Wien
Sterbedatum 16. März 1938
Sterbeort Wien
Beruf Politiker, Offizier
Parteizugehörigkeit Heimwehr, Christlichsoziale Partei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Heimwehr, Ständestaat, Austrofaschismus, Zwischenkriegszeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 27.10.2023 durch WIEN1.lanm08jan
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 17 C, Reihe 1, Nummer 10
Bildname Emilfey.jpg
Bildunterschrift Emil Fey (1934)
  • 3., Reisnerstraße 21 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Emil Fey, * 23. März 1886 Wien, † 16. März 1938 (Selbstmord, nachdem er Gattin und Sohn Herbert erschossen hatte) Wien 3., Reisnerstraße 21 (Zentralfriedhof, Gruppe 17C), Politiker, Offizier (Major), Gattin Malvine Méttelét (* 28. September 1891, † 16. März 1938).

Biografie

Ab 1908 Berufsoffizier, 1916 mit dem Maria-Theresien-Orden ausgezeichnet (viermal schwer verwundet), wandte sich Fey nach Ende des Ersten Weltkriegs politischen Aufgaben zu, vorerst in der Frontkämpfervereinigung, später in der Wiener Heimatschutzbewegung. Er gab die "Österreichische Wehrzeitung" heraus, wurde Direktor des Militärkasinos und gründete 1923 die Deutschmeister-Heimwehr, dann den Wiener Kriegerbund, wurde 1926 Präsident des Wiener Kameradschafts- und Kriegerbunds und gründete 1927 die Wiener Heimwehr. 1930 schloss er, seit langem führend in der Christlichsozialen Partei tätig, die von ihm geführte Heimwehr mit den Christlichsozialen unter dem Namen "Christlichsoziale Partei und Heimwehr" zusammen und wurde Heimwehrlandesführer von Wien. Von 17. Oktober 1932 bis 10. Mai 1933 war Fey Staatssekretär für öffentliche Sicherheit, anschließend bis 21. September Bundesminister für öffentliche Sicherheit. Nach der sogenannten "Radiokrise" avancierte er am 21. September 1933 zum Vizekanzler ohne Portefeuille (bis 1. Mai 1934).

Während der Februarkämpfe 1934 spielte er eine maßgebende Rolle; eine von der Heimwehr eroberte Meidlinger Gemeindewohnhausanlage wurde von seinen Anhängern mit der Aufschrift "Emil-Fey-Hof" versehen (Feyhof). Von 11. bis 25. Juli 1934 war Fey Bundesminister ohne Geschäftsbereich, vom 30. Juli 1934 bis 17. Oktober 1935 Bundesminister für Inneres (zugleich Generalstaatskommissär für außerordentliche Maßnahmen zur Bekämpfung staats- und regierungsfeindlichen Bestrebungen in der Privatwirtschaft); ab diesem Zeitpunkt schloss er sich politisch eng an Ernst Rüdiger von Starhemberg an, mit dem er bis dahin rivalisiert hatte. Feys Rolle während des Juliputsches und bei der Ermordung Dollfuß' ist ungeklärt und umstritten. Im Kabinett Schuschnigg war Fey Generalstaatskommissär. Am 17. Oktober 1935 schied er aus der Regierung aus, im Oktober 1936 erfolgte der Ausschluss aus der Heimwehr. Ab 7. November 1935 war er Präsident der Donaudampfschiffahrtsgesellschaft.

Quellen

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Irmgard Bärnthaler: Die Vaterländische Front. Geschichte und Organisation. Wien [u.a.]: Europa-Verlag 1971, Register
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Karl Kosik: Österreich 1918–1934. Wien: Selbstverlag 1935, S. 113
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 55
  • Franz Oswald: Die Stellung von Major a. D. Emil Fey in der Politik der Ersten Republik und des Ständestaates. Diss. Univ. Wien. Wien: 1964
  • Anton Pelinka: Stand oder Klasse? Die christliche Arbeiterbewegung Österreichs 1933 bis 1938. Wien [u.a.]: Europa-Verlag 1972, Register
  • Franz Planer [Hg.]: Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Wien: F. Planer 1929
  • Protokolle des Ministerrates der Ersten Republik 1918-1938. Veröffentlichung der Österreichischen Gesellschaft für Historische Quellenstudien, hg. von Gertrude Enderle-Burcel. Abteilung 9: Kabinett Dr. Kurt Schuschnigg, Band 1: 30. Juli 1934 bis 26. Oktober 1934. Wien: Verlag Österreich 1988, S. 547
  • Ernst Rüdiger Starhemberg: Memoiren. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1971, besonders S. 81 ff., S. 185 ff., S. 333
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach [Isartal]: Verlag Dokumentation 1972