Otto Loewi

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Loewi, Otto
Abweichende Namensform
Titel Dr. med., tit. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 18177
GND 118728881
Wikidata Q77173
Geburtsdatum 3. Juni 1873
Geburtsort Frankfurt/Main
Sterbedatum 25. Dezember 1961
Sterbeort New York
Beruf Pharmakologe
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 16.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Nobelpreis für Medizin und Physiologie (Verleihung: 1936)

Loewi Otto, * 3. Juni 1873 Frankfurt/Main, † 25. Dezember 1961 New York, Pharmakologe. Nach dem Studium an den Universitäten Straßburg und München (Dr. med. 1896 Straßburg) arbeitete Loewi zunächst am Städtischen Krankenhaus in Frankfurt/Main unter dem medizinischen Kliniker Carl von Noorden. 1898 trat er in das Pharmakologische Institut der Universität Marburg unter Hans Horst Meyer ein. Mit diesem übersiedelte Loewi, der sich 1900 habilitiert hatte (tit. Prof. 1904), 1905 nach Wien (1906 ao. Prof.). 1909 übernahm er als ordentlicher Professor die Lehrkanzel für Pharmakologie an der Universität Graz. Dort gelang ihm 1921 der Nachweis der sogenannten „humoralen Übertragbarkeit der Herznervenwirkung", das heißt die Identifizierung von ehemaligen Überträgerstoffen (Transmittersubstanzen) des vegetativen Nervensystems („Vagusstoff“ Acetylcholin, „Sympathicusstoff“ Noradrenalin). Bisher hatte man nur das Vorhandensein elektrischer Reizübertragungen postuliert. Für die bahnbrechende Entdeckung der humoralen (= chemischen) Übertragbarkeit von Nervenreizen erhielt Loewi (gemeinsam mit dem Briten Sir Henry Hallatt Dale) 1936 den Nobelpreis für Medizin und Physiologie. Nach der Annexion Österreichs wurde Loewi inhaftiert, erhielt jedoch unter der Bedingung, dass er zugunsten des Deutschen Reichs auf den Nobelpreis verzichtete, die Erlaubnis, nach London zu emigrieren. Mitte 1939 erhielt er eine Berufung als „Research Professor of Pharmakology" an die University of New York, wo er bis zu seinem Tod lehrte und forschte.

Literatur

  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 2: Kon-Zweig. Nachträge und Berichtigungen. München: Urban & Schwarzenberg 1963
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 3: Der Parlamentarismus und die modernen Republiken. Wien / München: Jugend & Volk 1974, S. 408 ff.
  • Franz Theodor von Brücke: Otto Loewi: In: Otto Zerkert: Österreischische Nobelpreisträger für Medizin, Physiologie und Chemie. Wien 1960 (HMW-Jahrbuch 1961), S. 65 ff.
  • Fred Lembeck / Wolfgang Giere: Otto Loewi. Ein Lebensbild in Dokumenten. Biographische Dokumentation und Bibliographie. Berlin [u.a.]: Springer 1968
  • Ulf Sevante von Euler-Chelpin: Otto Loewi. Entdecker der ehemaligen Übertragung von Nervenreizen. In: Wiener klinische Wochenschrift 85 (1973), S. 821 ff.
  • Fred Lembeck: Otto Loewi - Wissenschaftler in seiner Zeit. In: Ebenda, S. 685 ff.
  • Wiener klinische Wochenschrift 74 (1962), S. 161 f.
  • Münchner medizinische Wochenschrift 104 (1962), S. 563 f.
  • David Lehr: The Life and Work of Otto Loewi. In: Medical Circle Bulletin 9 (1962), Nr. 8, S. 126 ff.
  • Helmut Wyklicky: Vom Rätsel der Reizübermittlung. In: Österreichische Ärztezeitung. Organ der Österreichischen Ärztekammer 29 (1975), Heft 18 (Titelseite, inneres Blatt)