Anselm von Feuerbach

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Feuerbach, Anselm von
Abweichende Namensform
Titel Prof.
Geschlecht männlich
PageID 18132
GND 118532731
Wikidata Q250194
Geburtsdatum 12. September 1829
Geburtsort Speyer
Sterbedatum 4. Jänner 1880
Sterbeort Venedig
Beruf Historienmaler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 27.01.2023 durch WIEN1.lanmuswid
Begräbnisdatum 12. Jänner 1880
Friedhof Nürnberg, Johannisfriedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Anselm von Feuerbach, * 12. September 1829 Speyer, † 4. Jänner 1880 Venedig (begraben 12. Jänner 1880 Nürnberg, Johannisfriedhof), Historienmaler, Sohn des damaligen Gymnasiallehrers und späteren badischen Universitäts-Professors für Archäologie in Freiburg/Breisgau, Johann Anselm Feuerbach (1798-1851) und seiner Gattin Amalie Keerl (1805-1830).

Schon frühzeitig künstlerisch interessiert (Skizzenbücher 1845), ging Feuerbach im Herbst 1845 nach Düsseldorf (Schüler von Schadow und Schirmer), 1848 nach München, 1851 nach Paris, 1855 nach Venedig, 1856 nach Florenz und Rom. Von dort wurde Feuerbach im Juni 1872 über Anregung Rudolf Eitelbergers als Professor und Vorstand der Meisterklasse für Historienmalerei an die Wiener Akademie berufen. Seine in Wien ausgestellten Werke („Urteil des Paris" und die in Rom fertiggestellte „Amazonenschlacht" stießen auf Ablehnung, da sich Feuerbachs dumpfe Farblosigkeit gegenüber der Farbenpracht Hans Makarts nicht durchsetzen konnte. Ein ihm erteilter Auftrag für Deckenbilder in der Aula der Akademie der bildenden Künste („Titanensturz", „Venus", „Prometheus", „Gäa" und „Uranos") führte zu Meinungsverschiedenheiten mit Theophil Hansen, der die Konzeption der Deckengemälde kritisierte; Feuerbach setzte sich jedoch im Ministerium durch und konnte seinen Plan, in das große Mittelfeld den „Titanensturz" zu setzen, ausführen. Da er allerdings mit den kleineren, ihm noch nicht fix zugesprochenen Bildern begann, kam es zu folgenschweren Mißverständnissen, die schließlich zu seinem frühen Abgang Anlaß gaben.

Auf dem Begräbnis Josef Führichs (15. März 1876) zog sich Feuerbach eine lebensbedrohende Lungenentzündung zu, wollte seine Stellung in Wien in Juni 1876 aufgeben, doch gewährte das Ministerium (das Entlassungsgesuch in ehrendster Weise abschlägig bescheidend) nur einen Urlaub bis zum Winter. Anfang 1877 erneuerte Feuerbach sein Abschiedsgesuch, das schließlich im September genehmigt wurde. Vier der kleineren Deckenbilder hatte Feuerbach bereits 1875 in seinem Staatsatelier hinter der Rotunde fertiggestellt (sie kamen erst aus seinem Nachlaß nach Wien und wurden 1882 eingesetzt), die übrigen führten nach seinen Skizzen Heinrich Tentschert und Christian Griepenkerl aus. Feuerbach ging nach Rom und schließlich nach Venedig, wo er 1879 in seinem Atelier im Palazzo Brus-Dolfin den „Titanensturz" vollendete. Feuerbachstraße.

Quellen

Literatur

  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Heinz Schöny: Wiener Künstler-Ahnen. Genealogische Daten und Ahnenlisten. Wiener Maler. Band 2: Biedermeier, Historismus, Impressionismus. Wien: Selbstverlag der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft "Adler" 1975, S. 191 f.
  • Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 2: Geschichte der Malerei in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1955 (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe, 7/2), S. 156, S. 159 ff., S. 167, S. 173, S. 175, S. 207
  • Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, S. 180
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 58
  • Julius Allgeyer: Anselm Feuerbach, sein Leben und seine Kunst. Anselm Feuerbach. 2 Bände. Berlin [u.a.]: Spemann ²1904
  • Anselm Feuerbach: Briefe an seine Mutter. Aus dem Besitz der Königlichen National-Galerie zu Berlin. Hg. von Guido Josef Kern. 2 Bände. Berlin: Meyer & Jessen 1911
  • Hermann Uhde-Bernays [Hg.]: Feuerbach. Des Meisters Gemälde in 200 Abbildungen. Stuttgart: Deutsche Verlagsanstalt 1913 (Klassiker der Kunst in Gesamtausgaben, 23)
  • Anni Paul-Pescatore [Hg.]: Anselm Feuerbach. 60 Bilder. Königsberg (PR): Kanter-Verl. 1940
  • Werner Zimmermann: Anselm Feuerbach. Gemälde und Zeichnungen aus der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. Karlsruhe: Karlsruhe: D. F. Müller 1961