Ernst von Feuchtersleben

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Daten zur Person
Personenname Feuchtersleben, Ernst von
Abweichende Namensform
Titel Freiherr, Dr. med.
Geschlecht männlich
PageID 18112
GND 118532693
Wikidata Q699085
Geburtsdatum 29. April 1806
Geburtsort Wien
Sterbedatum 3. September 1849
Sterbeort Wien
Beruf Dichter, Schriftsteller, Arzt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 31.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14 A, Nummer 17
Ehrengrab Ehrengrab
  • 1., Färbergasse 3 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Unterstaatssekretär im Ministerium des öffentlichen Unterrichts (1848 bis 1848)

Ernst Freiherr von Feuchtersleben, * 29. April 1806 Wien, † 3. September 1849 Wien (St. Marxer Friedhof Nummer 116 [Gedenkstein des Kulturamts]; nach Exhumierung [1905] Zentralfriedhof, Ehrengrab Gruppe 14A, Nummer 17), Dichter, Schriftsteller, Arzt, Sohn eines Hofrats.

Biografie

Absolvierte die Theresianische Akademie, studierte Medizin (Dr. med. 1834) sowie Literatur- und Kunstgeschichte. Veröffentlichte 1838 das Büchlein "Zur Diätetik der Seele", wurde 1840 Sekretär der Gesellschaft der Ärzte, war 1842-1844 Herausgeber der "Verhandlungen der k.k. Gesellschaft der Ärzte in Wien". Ab 1844 hielt Feuchtersleben erstmals in der Geschichte der Wiener medizinischen Fakultät "Vorlesungen über ärztliche Seelenheilkunde"; darauf aufbauend veröffentlichte er 1845 sein "Lehrbuch der ärztlichen Seelenheilkunde", das als erstes umfassendes Werk über medizinische Psychologie und Psychiatrie gilt. Es war richtungsweisend für die Fachentwicklung der Psychiatrie nicht nur im deutschen Sprachraum, sondern erfuhr vielfache Übersetzungen. 1845 wurde Feuchtersleben Dekan der medizinischen Fakultät, 1847 Vizedirektor der medizinisch-chirurgischen Studien und 1848 wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Feuchtersleben, eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des Vormärz und in persönlichem Verkehr mit Bauernfeld, Grillparzer, Hebbel, Schubert, Schwind, Stifter und anderen, war 1848 auch Unterstaatssekretär im Ministerium des öffentlichen Unterrichts. Feuchterslebens Gesammelte Werke, herausgegeben von Friedrich Hebbel, erschienen 1851-1853 (sieben Bände). Sein Gedicht "Es ist bestimmt in Gottes Rat" wurde zum Volkslied. Feuchterslebengasse.

Quelle

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Band 1. Bern: Francke 1949
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
  • Neue österreichische Biographie ab 1815. Große Österreicher. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1957-1987. Band 10,1957
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Adalbert Schmidt: Dichtung und Dichter Österreichs im 19. und 20. Jahrhundert. Band 1. Salzburg: Bergland-Buch 1964, S. 105 ff. und Register
  • Lieselotte Eltz-Hoffmann: Feuchtersleben. Salzburg: Österreichischer Kulturverlag 1956
  • Max Neuburger: Der Arzt Ernst Freiherr von Feuchtersleben. In: Wiener klinische Wochenschrift 19 (1906), S. 359 ff.
  • Max Neuburger: Ernst Freiherr von Feuchtersleben. In: Theodor Kirchhoff [Hg.]: Deutsche Irrenärzte, Einzelbilder ihres Lebens und Wirkens. Band 1. Berlin: Springer 1921, S. 218 ff.
  • Elfriede Rabe: Ernst Freiherr von Feuchtersleben. Versuch einer Würdigung seines Lebens und Schaffens (ein Beitrag zur Geschichte des literarischen Biedermeier). Diss. Univ. Wien. Wien 1932
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 19
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 2. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1852, S. 38
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 3. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1853, S. 55 ff.
  • Oesterreichischer Wappenkalender 1961. Wien: Heraldisch-Genealogische Gesellschaft 1960, S. 14 f.
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 404
  • Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989, S. 53
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 34
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach [Isartal]: Verlag Dokumentation 1972