Ferdinand III. (Heiliges Römisches Reich)

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Kaiser Ferdinand III., um 1645
Daten zur Person
Personenname Ferdinand III. (Heiliges Römisches Reich)
Abweichende Namensform Ferdinand III. von Habsburg
Titel Kaiser, König von Ungarn, König von Böhmen
Geschlecht männlich
PageID 17051
GND 18532529
Wikidata Q150575
Geburtsdatum 13. Juli 1608
Geburtsort Graz
Sterbedatum 2. April 1657
Sterbeort Wien
Beruf Regent
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 31.10.2022 durch WIEN1.lanm08swa
Begräbnisdatum
Friedhof Kapuzinergruft
Grabstelle
Bildname Ferdinand III.jpg
Bildunterschrift Kaiser Ferdinand III., um 1645

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Kaiser des Heiligen Römischen Reichs (1637 bis 1657)
  • Stadtherr (1637 bis 1657)

Ferdinand III., * 13. Juli 1608 Graz, † 2. April 1657 Wien (Kapuzinergruft), römisch-deutscher Kaiser (1637-1657), König von Ungarn (8. Dezember 1625), König von Böhmen (26. November 1627), römischer König (22. Dezember 1636), Kaiser (15. Februar 1637), Sohn Ferdinands II. und dessen Gattin Maria Anna von Bayern, erste Gattin Maria Anna von Spanien (1606-1646), zweite Gattin Maria Leopoldine von Tirol (1632-1649, Tochter Leopolds V.), dritte Gattin Eleonora Magdalena Gonzaga von Mantua-Nevers (1630-1686), Sohn aus erster Ehe: Leopold I.

Biografie

Obwohl von Jesuiten erzogen, gehörte Ferdinand III. der gemäßigteren Generation der Gegenreformation an. Als erklärter Gegner Wallensteins wurde Ferdinand III. nach dessen Ermordung zum Generalissimus ernannt (Rückeroberung von Regensburg, entscheidender Sieg bei Nördlingen [1634]) und engagierte sich auch politisch (Vorverhandlungen zum Prager Frieden [1635]). 1644 griff Georg I. Rákóczy Fürst von Siebenbürgen in die Kriegshandlungen ein, 1645 standen schwedische Truppen nördlich von Wien, am 24. Oktober 1648 wurde der Westfälische Friede unterzeichnet. Ferdinand III., der dem Katholizismus gegenüber unbedingt loyal, in der politischen Praxis jedoch flexibler war als sein Vater, regierte selbständig und gab erst in späteren Jahren dem Einfluss seiner Ratgeber nach. Privat beschäftigte er sich gerne mit Philosophie, Mathematik und Musik; er schuf der italienischen Oper in Wien eine Pflegestätte und komponierte selbst ("Drama musicum", Motetten, Hymnen; bedeutendstes Werk ein "Miserere"). Ferdinand III. ließ 1640 die rudolfinische Schatzkammergalerie beim Lustgarten der Hofburg sanieren. Die Arbeiten fanden 1642 mit dem Einbau einer Grotte ihren Abschluss. 1651 ließ er im großen Festsaal durch Giovanni Burnacini der Ältere ein Theater einbauen. Sein Appartement in der Hofburg lag im Schweizerhof.

Literatur

  • Matthias Bernath [Hg.]: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. 4 Bände. München: Oldenbourg 1974-1981
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. München: A. Francke 1973-1975
  • Brigitte Hamann [Hg.]: Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Wien: Ueberreuter 1988
  • Magdalena Hawlik-van de Water: Die Kapuzinergruft. Begräbnisstätte der Habsburger in Wien. Wien [u.a.]: Herder 1987
  • Erwin Heinzel: Lexikon historischer Ereignisse und Personen in Kunst, Literatur und Musik. Wien: Hollink 1956
  • Alphons Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der neuen Burg. Wien: F. Berger 1941 (Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes, 2/1), Register
  • Alphons Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der neuen Burg. Wien: F. Berger 1941 (Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes, 2/2), Register
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Mainz: Schott 1959-1961
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972
  • Erich Zöllner: Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien / München: Österreichischer Bundesverlag [u.a.], Register