Rudolf Mayreder

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Daten zur Person
Personenname Mayreder, Rudolf
Abweichende Namensform
Titel Dr. jur.
Geschlecht männlich
PageID 16360
GND 133685187
Wikidata Q17151476
Geburtsdatum 5. März 1864
Geburtsort Wien
Sterbedatum 30. Mai 1937
Sterbeort Wien
Beruf Techniker, Bauunternehmer, Politiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Präsident der Ingenieurkammer für Wien und Niederösterreich (1913)

Mayreder Rudolf, * 5. März 1864 Wien, † 30. Mai 1937 Wien, Techniker, Bauunternehmer, Politiker, Bruder des Architekten Julius Mayreder und des Architekten und Stadtplaners Karl Mayreder.

Studierte 1883-1888 an der Universität Wien Jus (Dr. jur. 1888) und 1884-1890 an der Technischen Hochschule Wien das Bauingenieurwesen. Nach wenigen Jahren machte er sich als Zivilingenieur für das Bauwesen und als Ingenieurkonsulent für das Vermessungswesen selbstständig. 1895 wurde er in den Gemeinderat gewählt, dem er bis 1904 angehörte (1896-1901 war er auch Stadtrat), 1896 auch in den Reichsrat. Als Stadtrat für technische Angelegenheiten zuständig, forderte er (nachdem er schon seine Brüder bei der Erarbeitung der Pläne für den Generalregulierungsplan unterstützt hatte) alle Belange der Stadtplanung; in seine Amtszeit fielen der Ausbau, die Kommunalisierung der Verkehrsanlagen (samt Elektrifizierung der Straßenbahn), der Bau städtischen Gas- und Elektrizitätswerke sowie der Zweiten Hochquellenwasserleitung, die Wienflussregulierung und die Anlage des Kanalnetzes.

Nach seinem Rücktritt (1901) übernahm er Aufträge außerhalb Wiens; 1907 wurde er Gesellschafter der Bauunternehmung P. Kraus (für die er bereits unmittelbar nach Beendigung seines technischen Studiums gearbeitet hatte und die sich ab 1910 Baugesellschaft mit beschränkter Haftung Ingre, M., Kraus & Co. nannte) und beteiligte sich damit maßgeblich an städtischen Großbauwerken (Hochquellenwasserleitung, Donauregulierung, Brückenbau) und staatliche Bauvorhaben (Eisenbahnen, Straßenbau).

Er setzte verschiedene technische Neuerungen ein (Tunnelbaumaschine für den Vollvortrieb in Schildbauweise, Stahlbetoncaissons, Druckluftbohrung), die sich auch in Zukunft bewähren sollten, und leistete wesentliche Beiträge zur Entwicklung des Stahlbetonbrückenbaus und moderner Straßenbeläge.

Präsident der Ingenieurkammer für Wien und Niederösterreich (1913).


Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • 100 Jahre Mayreder. Linz: Ing. Mayreder, Kraus & Co. / Graz : Mayreder, Keil, List u. Co. 1970
  • Renate Schweitzer: Der Generalregulierungsplan für Wien (1893-1920). In: Berichte zur Raumforschung und Raumplanung 6 (1970), S. 23-41