Richard Krafft-Ebing

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Richard Krafft-Ebing
Daten zur Person
Personenname Kraff-Ebing, Richard
Abweichende Namensform
Titel Freiherr, Dr. med., ao. Prof., o. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 16070
GND 118715399
Wikidata Q77082
Geburtsdatum 14. August 1840
Geburtsort Mannheim
Sterbedatum 22. Dezember 1902
Sterbeort Graz
Beruf Psychiater
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 7.12.2022 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof St. Leonhard, Graz
Grabstelle
Bildname Richardkrafftebing.jpg
Bildunterschrift Richard Krafft-Ebing

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Krafft-Ebing Richard Freiherr von, * 14. August 1840 Mannheim, † 22. Dezember 1902 Graz (Friedhof St. Leonhard), Psychiater. Nach Studium an den Universitäten Heidelberg und Zürich (Dr. med. 1863 Heidelberg) unternahm Krafft-Ebing eine Studienreise nach Wien (wo er die maßgebliche Vertreter der II. Medizinischen Schule [[[Carl Rokitansky|Rokitansky]], Skoda und Oppolzer] kennenlernte). Krafft-Ebing faßte den Entschluß, Psychiater zu werden und war 1864-1868 Anstaltsarzt in Illenau (Deutschland); danach betrieb er eine eigene Praxis in Baden-Baden. 1872 wurde er als außerordentlicher Professor für Psychiatrie und Neurologie an die Universität Straßburg berufen. Schon 1873 erfolgte seine Berufung an die Universität Graz (1874-1889 Vorstand der Psychiatrischen Universitätsklinik, 1885 Ordinarius); gleichzeitig war er Direktor der dortigen Landesirrenanstalt 1889-1892 wirkte Krafft-Ebing als Nachfolger von Maximilian Leidesdorf als Vorstand der I. Psychiatrisch-Neurologischen Universitätsklinik (Allgemeines Krankenhaus), 1892-1902 als Nachfolger von Theodor Meynert als Vorstand der II. Psychiatrisch-Neurologischen Klinik der Universität Wien. In seiner Tätigkeit gelang Krafft-Ebing die Synthese zwischen der rein beschreibenden „Anstaltspsychiatrie" und der nach der Krankheitsursache suchenden und experimentell forschenden „Universitätspsychiatrie". Die Begriffe „Zwangsvorstellung" und „Dämmerzustand" gehen auf ihn zurück. Seine Forschungen über die „Psychopathia sexualis" (1886) haben ihn weithin bekanntgemacht, trugen ihm aber auch viel Kritik ein. Krafft-Ebing-Denkmal, Krafft-Ebing-Gasse.

Literatur

  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 2: Kon-Zweig. Nachträge und Berichtigungen. München: Urban & Schwarzenberg 1963
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd. Band 1, 1953 (Werkverzeichnis)
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Werkverzeichnis)
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 381 ff., Register
  • Heinz Schöny: Wiener Künstler-Ahnen. Genealogische Daten und Ahnenlisten. Wiener Maler. Band 2: Biedermeier, Historismus, Impressionismus. Wien: Selbstverlag der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft "Adler" 1975, S. 45
  • Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Springer. Band 58, 1908, S. 2306 ff.
  • Alfred Fuchs: Richard Krafft-Ebing (1840-1902). In: Theodor Kirchhoff (Hg.): Deutsche Irrenärzte. Einzelbilder ihres Lebens und Wirkens. Band 2. Berlin 1924, S. 173 ff.