Michael Neder

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Daten zur Person
Personenname Neder, Michael
Abweichende Namensform Neder, Johann Michael
Titel
Geschlecht männlich
PageID 15865
GND 123029082
Wikidata Q1695575
Geburtsdatum 29. April 1807
Geburtsort Oberdöbling 100
Sterbedatum 30. September 1882
Sterbeort Obersievering
Beruf Schuhmacher, Maler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Revolution 1848, Nationalgarde
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14A, Nummer 46B
Ehrengrab Ehrengrab
  • 19., Döblinger Hauptstraße 73 (Geburtsadresse)
  • 19., Sieveringer Straße (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Befehlshaber der Nationalgarde (1848, bis: 1848, Leutnant der Nationalgarde)
  • Gräflich Czerninscher Preis (Verleihung: 1826)

Neder Michael (Johann Michael), * 29. April 1807 Oberdöbling 100 (19, Döblinger Hauptstraße 73), † 30. September 1882 Obersievering, Hauptstraße 35 (19, Sieveringer Straße neben 233 [das Haus steht nicht mehr]; Zentralfriedhof, Ehrengrab, Gr. 14A, Nr. 46B), Schuhmachermeister, Volksmaler (Genre; als „Schustermaler" bezeichnet), Sohn des gleichnamigen Döblinger Schuhmachermeisters (1780-1842) und dessen Gattin Maria Anna Hengl (1777-1809).

Besuchte 1821-1829 die Akademie der bildenden Künste (Schüler G. F. Waldmüllers), bildete sich dann selbständig weiter und übte lange Zeit neben der Malerei auch seinen Beruf aus. Neders Bedeutung liegt darin, dass er in naiver Manier genreartige realistische Bilder aus dem biedermeierlichen Wien schuf und sich dabei besonders auf das Volksleben der Vorstädte und Vororte konzentrierte. Er gilt als erster Volksmaler und Porträtist des noch ländlichen kleinbürgerlichen Milieus seiner unmittelbaren Wohnumgebung (beispielsweise Kutscherstreit, 1828; Fünfkreuzertanz, 1829; Husareneinquartierung, 1836; Nationalgarde in Döbling, 1848; Kirtagsrauferei, 1873; Der betrunkene Schuster, 1881). Fern aller Romantik blieb er, den nur wenige Reisen aus der Enge und Not seines einsamen Daseins hinausführten, stets der bescheidene Volksschilderer. 1848 war Neder Leutnant der Nationalgarde, 1861-1875 Besitzer des Hauses Sievering 166. Nedergasse.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891
  • Gerbert Frodl: Wiener Malerei der Biedermeierzeit. Rosenheim: A. Förg 1987 (Rosenheimer Raritäten), S. 254
  • Heinz Schöny: Wiener Künstler-Ahnen. Genealogische Daten und Ahnenlisten. Wiener Maler. Band 2: Biedermeier, Historismus, Impressionismus. Wien: Selbstverlag der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft "Adler" 1975, S. 65 ff.
  • Heinz Schöny: Von den Vorfahren des Wiener Malers Neder. In: Adler. Zeitschrift für Genealogie und Heraldik 4 (1956/1958), S. 122 ff.
  • Karl Hareiter: Michael Neder. Wien: Andermann 1948
  • Hertha Wohlrab-Weinzettl: Der Nachlaß des Wiener Volksmalers Michael Neder. In: Wiener Geschichtsblätter 13 (1958), S. 40 ff.
  • Ann Tizia Leitich: Wiener Biedermeier. Kultur, Kunst und Leben der alten Kaiserstadt vom Wiener Kongreß bis zum Sturmjahr 1848. Bielefeld / Leipzig: Velhagen & Klasing 1941, S. 193 ff.
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 173, S. 485
  • Siegfried Freiberg: Der Schustermaler Michael Neder. In: Das Kunsthandwerk 4 (1950), S. 1, S. 22 ff
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 44

Weblinks