Österreichische Nationalbibliothek

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Josefsplatz 2, Hofbibliothek (Prunksaal), um 1900
Daten zur Organisation
Art der Organisation Institution
Datum von 1390 JL
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen Hugo Blotius, Sebastian Tengnagel, Peter Lambeck, Pius Nikolaus von Garelli, Gerhard van Swieten, Gottfried van Swieten, Moritz Johann zu Nikolsburg Dietrichstein, Friedrich Halm, Ernst von Birk, Josef Bick, Josef Stummvoll, Leopold Nowak
PageID 15172
GND
WikidataID Q304037
Objektbezug Hofburg, Prunksaal (Hofburg)
Quelle
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Letzte Änderung am 1.12.2023 durch WIEN1.lanm08trj
Bildname HMW 105018 00011.jpg
Bildunterschrift Josefsplatz 2, Hofbibliothek (Prunksaal), um 1900
  • 1., Josefsplatz 1
  • kaiserlich-königliche Hofbibliothek (bis: 1920)
  • Nationalbibliothek (1920, bis: 1945)

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48° 12' 19.92" N, 16° 21' 59.72" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Nationalbibliothek, Österreichische (ÖNB; 1., Josefsplatz 1, Heldenplatz, Hofburg, Prunksaal)

Die Anfänge der Bibliotheca Regia

Die Anfänge der ehemaligen kaiserlich-königlichen Hofbibliothek (ab 12. November 1918 in staatlicher Verwaltung Deutschösterreichs, vom 6. August 1920 an Nationalbibliothek, seit 1945 Österreichische Nationalbibliothek) reichen bis in die Zeit des späten 14. Jahrhunderts zurück. Bedeutende Bücherliebhaber und -sammler der Frühzeit waren Albrecht III. (für den eigens Handschriften angefertigt wurden [die berühmteste ist das 1368 vollendete „Evangeliar des Johannes von Troppau"]), Friedrich III. (der den bereits umfangreichen Buchbesitz des Hauses Habsburg vereinigte), Maximilian I. (der die Sammlung durch eigene Schöpfungen [Theuerdank, Weißkunig] sowie Handschriften aus dem Besitz seiner Gemahlinnen Maria von Burgund und Bianca Maria Sforza bereicherte und durch die Berufung der Humanisten Celtes und Cuspinian der wissenschaftlichen Nutzung erschloss) sowie Ferdinand I.

Conrad Celtes sprach 1504 als erstes von einer "Bibliotheca Regia", die er im Auftrag des Kaisers errichtet hatte. Einen großen Aufschwung nahm die „Palatina" unter Leitung von Hugo Blotius, der 1575 von Maximilian II. nach Wien berufen und zum ersten offiziellen Hofbibliothekar bestellt wurde. 1591 wurde der Bücherbestand auf 9000 Bände geschätzt. Blotius' wichtigste Aufgabe bestand in der Inventarisierung der Bestände, im Zuge dessen legte er einen Index nach AutorInnen an und verfasste einen thematisch gegliederten Katalog über die "Turcica", der alle Informationen über den drohenden Feind der Türken informieren sollte. 1576 widmete er ihn Kaiser Rudolf II.. Die politische Funktion der Bibliothek resultierte in späterer Zeit in kaiserlichen Verfügungen, die die Ablieferung von Pflichtexemplaren vorschrieben.

Leopold I. in der Hofbibliothek. Die dargestellten Räumlichkeiten entsprachen nicht den realen Gegebenheiten der beengten Unterbringung der Bibliothek in jener Zeit. 1686

Nach dem Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) reiste Peter Lambeck noch im selben Jahr im Auftrag Leopolds I. nach Schloss Ambras bei Innsbruck und brachte von dort 583 Handschriften sowie 1489 Druckwerke in die Hofbibliothek. Der Raummangel im Minoritenkloster (in dessen südlichen Kreuzgangflügel die Bibliothek 1558-1623 untergebracht war) beziehungsweise in der Hofburg (wo sich die Bibliothek 1623-1630 im Gebäude der Kammerbuchhaltung befand, das auf einem Teil des Areals des heutigen Reichskanzleitrakts stand) erzwang eine Übersiedlung ins ebenda liegende ehemalige Harrach-Haus, in dem die Bibliothek 1630-1726 verblieb. Leopold I. beabsichtigte zwar bereits 1680, ein eigenes Bibliotheksgebäude zu errichten, doch verhinderten die Belagerung Wiens durch die Türken 1683 und die folgenden Kriege den Neubau. Erst 1722 konnte Karl VI. einen solchen durch Johann Bernhard Fischer von Erlach auf dem Rosstummelplatz (heute Josefsplatz) planen und (nach dessen baldigem Tod) durch dessen Sohn Joseph Emanuel Johann Fischer von Erlach bis 1726 erbauen lassen; der heute so genannte Prunksaal beherbergt ca. 200.000, darunter die 15.000 Bände umfassende Bibliothek des Prinzen Eugen von Savoyen. Gemeinsam mit dem Prunksaal entstand ein zu den Augustinern hin liegende Seitentrakt (heute Augustinertrakt), welcher wichtige Bibliotheksräumlichkeiten (Lesesäle, Dienstzimmer) beherbergte.

Hofbibliothek mit erst später verwirktlichtem Vorplatz. Kupferstich von Salomon Kleiner, 1733
Minerva und Urania huldigen der Statue Kaiser Karls VI. in der Hofbibliothek, um 1737

Die neuerbaute Bibliothek war vom Kaiser ausdrücklich für den öffentlichen Gebrauch bestimmt, was für damals eine Besonderheit war. Allerdings war der Eintritt nur Gelehrten zu dieser Zeit gestattet. Erst 1860 war die Bibliothek der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich.

1745 bestellte Kaiserin Maria Theresia Gerhard van Swieten zum Präfekten der Hofbibliothek. Aus den Niederlanden kannte dieser ein modernes Verlags-, sowie auch ein modern wissenschaftliches Buchwesen. Deswegen veranlasste er den Ankauf westeuropäischer Fachliteratur und fügte dem Sammelprofil der Bibliothek ein neues Charakteristikum hinzu: die Erwerbung der aktuellen wissenschaftlichen Literatur. Dem gegenüber stand seine Funktion als Vorsitzender der Bücherzensurkommission, die zahlreiche Werke französischer Aufklärer zensierte. In einem Codex können heute noch seine Anmerkungen über die damaligen Zensurentscheidungen nachgelesen werden. In van Swietens Amtszeit fielen auch die Klosteraufhebungen durch Joseph II. Ende des 18. Jahrhunderts, wodurch an die 300 Handschriften, 3.000 Druckwerke und 5.000 Diplomata Teil der Hofbibliothek wurden. Van Swieten machte sich noch durch ein anderes Moment verdient: 1780 gab er den ersten Zettelkatalog in Auftrag, der ein praktikables Findmittel war, dass um laufende Neuanschaffungen erweitert werden konnte.

Sitzung der Beamten der Hofbibliothek mit Gottfried van Swieten und Adam von Bartsch in der Camera Praefecti im Augustinertrakt.

Die beiden Flügelbauten wurden erst 1767-1773 von Nikolaus Pacassi angefügt (der linke, der teilweise vor der Fassade der Augustinerkirche liegt, gehört zur Bibliothek (Augustinertrakt), im rechten liegen die Redoutensäle). 1760 zeigten sich unter der Kuppel Senkungen, die erst durch langwierige Arbeiten beseitigt werden konnten (Maulbertsch musste damals die Deckenfresken Grans restaurieren). Während der Beschießung Wiens durch die kaiserliche Armee am 31. Oktober 1848 fing das Dach der Hofbibliothek Feuer; die Bibliotheksbeamten Ernst Birk und Faust Pachler bekämpften unter größten Schwierigkeiten den Brand und retteten damit den Prunksaal und die Bibliotheksbestände; im anschließenden Hofnaturalienkabinett fiel damals unter anderem die ausgestopfte Figur des Angelo Soliman den Flammen zum Opfer.

Nationalbibliothek des Österreichischen Kaisertums

1807 hielt der Kustos Paul Strattmann erstmals die programmatische Funktion der Nationalbibliothek für das Kaisertum Österreich fest. Bis 1918 sollte sich nichts daran ändern. Kennzeichnend fürs 19. Jahrhundert war die Ausbildungen der Sondersammlungen, die bessere Verwaltung und wissenschaftliche Bearbeitung zum Ziel hatten, indem sie einzelne Bestandsgruppen wie Papyri, Handschriften, Karten, Musikalien, Porträts und Drucke ausgliederten. Moritz Johann zu Nikolsburg Dietrichstein, Präfekt von 1826 bis 1845, förderte die gezielte Sammlungstätigkeit, die sich mehr und mehr von der kaiserlichen Repräsentationsfunktion loslöste. Dies geschah in einem Jahrhundert, in dem die Universitäten an Bedeutung gewannen und Forschung allmählich institutionalisiert wurde.

Während der Beschießung Wiens durch die kaiserliche Armee am 31. Oktober 1848 fing das Dach der Hofbibliothek Feuer, die Bibliotheksbeamten Ernst Birk und Faust Pachler bekämpften unter größten Schwierigkeiten den Brand und retteten damit den Prunksaal und die Bibliotheksbestände. Nach der Niederschlagung der Revolution und der Thronbesteigung Kaiser Franz Joseph I. am 2. Dezember 1848 sah es die Hofbibliothek als ihre Pflicht an, den Lesebetrieb ehestmöglich wieder aufzunehmen und verlängerte gleichzeitig auch die Öffnungszeiten bis in die Abendstunden. 1906 erhielt die Hofbibliothek mit der Eröffnung des Augustinersaal den ersten Lesesaal.

Von der Hofbibliothek zur Nationalbibliothek

1919 ging die kaiserliche Bibliothek in die Staatsverwaltung über, 1920 wurde dieser Prozess mit der Umbenennung zur Nationalbibliothek beendet. In der Zwischenkriegszeit konzentrierte sich die Sammel- und Ankaufspolitik überwiegend auf deutsche anstatt auf österreichische Publikationen, was sich auf das Dilemma der österreichischen Identitätsfindung zurückführen lässt.

Der Anschluss Österreichs wurde unmittelbar spürbar, als der amtierende Generaldirektor Josef Bick inhaftiert und von dem engagierten Paul Heigl ersetzt wurde. Dieser betrieb eine aggressive Erwerbungspolitik, unter seiner Leitungwurde beträchliches Raubgut in die Bestände der Bibliothek aufgenommen, aber auch an andere Stellen im Reich weitergegeben. Die daraus resultierenden Restitutionsfälle konnten erst im Jahr 2003 abgeschlossen werden.

Die Österreichische Nationalbibliothek in der Zweiten Republik

1945 wurde der Name Österreichische Nationalbibliothek übernommen. 1966 erfolgte eine große räumliche Erweiterung, indem weite Teile der Neuen Hofburg bezogen und der heute noch bestehende Hauptlesesaal eingerichtet wurde. Das 1981 erlassene Forschungsorganisationsgesetz [1] setzt die Hauptaufgabenbereiche der Österreichischen Nationalbibliothek fest. 1992 wurde der nächste wichtige Schritt in Sachen Platzgewinnung gesetzt, als der Tiefspeicher auf der Burggartenseite eröffnet wurde, wo das Magazin und zusätzliche Benützungsbereiche für neue Medien und Großformate geschaffen wurden. Von dem Brand der Redoutensäle waren die Bestände der Nationalbibliothek nicht betroffen. 2004 kam es zur Generalsanierung, der sich weitere Lesesäle anschlossen.

Die 1990er Jahre markieren die Anfänge der digitalen Bibliothek. In den ersten Jahren wurde das erste elektronische Bibliotheksverbundsystem eingeführt, 1995 die Umwandlung der Zettelkataloge in Onlinedatenbanken in Angriff genommen. Alle analogen Bestandkataloge wurden im Retrokonversionsverfahren digitalisiert und stehen seit 2015 zur Abfrage in der Suchmaschine Quicksearch[2] bereit. Seit der Mediengesetznovelle im Jahr 2000 [3] unterliegen nun auch elektronische Offline-Publikationen der Ablieferungspflicht und seit 2009[4] ebenso Online-Medien. Gleichfalls wurde auch die Webarchivierung zur Aufgabe der Nationalbibliothek. 2003 ging das erste Massendigitalisierungsprojekt ANNO (AustriaN Newspapers Online)[5] online. Weitere Langzeitarchivierungsprojekte sind: ALEX (Webportal für historische Rechts- und Gesetzestexte)[6], ABO (Austrian Books Online)[7] und AKON (Webportal für Ansichtskarten Online) [8].

Das im Jahr 2002 neu erlassene Bundesmuseen-Gesetz[9] und die darauf beruhende Bibliotheksordnung der Österreichischen Nationalbibliothek sorgte für die letzte große Änderung ihrer Rechtsgrundlagen und Organisation. Diese hatte eine Vollrechtsfähigkeit und den Rechtsstatus einer wissenschaftlichen Anstalt öffentlichen Rechts des Bundes zur Folge, was eine eigene kaufmännische Betriebsorganisation und Professionalisierung der Verwaltung bedeutete. Das Eigentumsverhältnis der Immobilien und der Sammlungen blieb allerdings unangetastet, Eigentümerin ist wie bisher die Republik Österreich.

2003 verzeichnete die Provenienzforschung erste Erfolge und führte dazu, dass 46.866 Objekte an ihre rechtmäßigen BesitzerInnen restituiert werden konnten. Sogenannte erblose Bücher (8.363 Stück), bei denen keine RechtsnachfolgerInnen ausfindig gemacht werden konnten, wurden 2010 an den Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus übergeben, um von dort zu einem marktüblichen Preis wieder angekauft zu werden.

2005 bezogen die Musiksammlung, das Globenmuseum sowie das Esperantomuseum und die Sammlung für Plansprachen das Palais Mollard in der Herrengasse 9. 2015 erfolgte die Einrichtung des Literaturmuseums im "Grillparzerhaus", dem ehemaligen Hofkammerarchiv, in der Johannesgasse 6. Am 10. November 2018 eröffnete das Haus der Geschichte Österreich anlässlich 100-Jahr-Jubiläum der Republik Österreich in der Neuen Burg. Es gehört organisatorisch zur Österreichischen Nationalbibliothek.

Sammlungen und Museen

Druckschriftensammlung

Die Sammlung geht auf die Sammlungen zahlreicher habsburgischer Landesfürsten zurück und wurde auch durch Legate und Ankäufe laufend erweitert. Zu den besonders wertvollen Beständen gehören die Bibliothek des Humanisten Wolfgang Lazius (erworben 1565) und des Augsburger Patriziers P. E. Fugger (1656), die Ambraser Büchersammlung (1665), die Bibliothek des Prinzen Eugen (1737), die Bibliothek der (alten) Universität (1756), die Fideikommißbibliothek (1921), die Bibliothek Maximilians von Mexiko (1924) und die China-Bibliothek von Rosthorn (1949). Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Sammlungsschwerpunkt auf geisteswissenschaftliche Literatur gelegt (wogegen andere Fachgebiete von der Universitätsbibliothek sowie speziellen Fachbibliotheken der Universitäten, Hochschuleen und Akademien betreut werden). Spezialliteratur zu den jeweiligen Fachgebieten sowie Sonderbestände (beispielsweise Nachlässe) und Objekte (beispielsweise Globen, Papyri) befinden sich auch in den anderen Sammlungen der Österreichische Nationalbibliothek. Die Sammlung umfaßte (31. Dezember 1994) 2,794.048 Bücher und Sammelwerke.

Handschriften- und Inkunabelsammlung

Die Sammlung beinhaltet Handschriften aus fast allen Schriftkulturen vom 4. bis ins 20. Jahrhundert (insbesondere zahlreiche mit Miniaturmalereien geschmückte abendländische, slawische, orientalische und islamische Handschriften aus dem 8.-16. Jahrhundert), Autographen, Nachlässe, Inkunabeln, Bucheinbände, Mikrofilme fremder Handschriften und Kleinbilddias. Sie umfasste (31. Dezember 1994) unter anderem 51.170 Handschriften und 7.956 Inkunabeln.

Kartensammlung und Globenmuseum

Siehe:

Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek und Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek

Siehe:

Musiksammlung

(1., Augustinerstraße 1): Durch den Ankauf der Bibliothek Albert Fuggers kamen 1655 wertvolle Musikalien an die Hofbibliothek; Dr. Gottfried Freiherr van Swieten (Präfekt der Bibliothek 1777-1803) förderte die musikalischen Belange in besonderem Maß; einen entscheidenden Zuwachs erhielt die Sammlung ab 1826 (Präfekt Moritz Graf Dietrichstein-Proskau-Leslie) durch die Überstellung der Altbestände der Hofmusikkapelle in die Hofbibliothek; Anton Schmid (1787-1857) war der erste Musikbibliothekar von wissenschaftlichem Format, der eine umfassende Erschließung der Musikalien zustande brachte; 1906 erhielt die Sammlung einen eigenen Lesesaal; seit 1920 befindet sie sich im vierten Stock des Albertina-Gebäudes und hat sich zu einem Archiv wertvollsten musikalischen Kulturguts entwickelt. Die Sammlung umfasst 49.159 Musikhandschriften (Autographen, Chorbücher des 15.-17. Jahrhunderts, Notenmaterialien der Hofmusikkapelle, der Wiener Oper und aus anderen Archiven und Musiksammlung Leopolds I., Karls VI. und Franz' I.), ca. 107.000 Musikdrucke (Notendrucke mit Schwerpunkt auf Österreichische Komponisten, Sammlung Hoboken [musikaliche Erst- und Frühdrucke], Raritäten zur Geschichte des frühen Notendrucks), ca. 8.000 Bände Textbücher, ca. 48.000 Bände Musikliteratur, Nachlaßbestände (ca. 20.000 Objekte, darunter Berg, Bruckner, Marx, Pfitzner, Schreker und Clemens Krauss), ein Photogrammarchiv (ca. 61.000 Blätter Reproduktionen), Mikrofiches (ca. 1.400 Stück) und Tonträger (ca. 12.000 Schallplatten und CDs, ca. 4.000 Tonbänder).

Papyrussammlung und Papyrusmuseum

Siehe: Papyrussammlung und Papyrusmuseum

Porträtsammlung und Bildarchiv

(1., Neue Burg, Corps de Logis): Die Porträtsammlung (Graphische Sammlung) wurde von Franz II. (I.) gegründet, wobei er in gewisser Hinsicht an die Tradition der Renaissance anknüpfte (in der das Porträt als das wichtigste Charakteristikum des Individuums angesehen wurde). 1785 begann die Sammlung von Kupferstichen, 1828 kaufte Franz I. die Sammlung (über 22.000 Blätter) des Schweizers Johann Kaspar Lavater (1741-1801). 1921 wurde die Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek eingegliedert. Sie umfasst zur Zeit ca. 500.000 Blätter (Porträts, historische Ereignisbilder, topographische Ansichten, Pflanzen- und Tierdarstellungen). Das Bildarchiv entstand 1939 aus dem „Österreichischen Lichtbild- und Filmdienst" beziehungsweise der „Österreichischen Lichtbildstelle". Es besteht aus über einer Million Fotonegativen (darunter rund ein Drittel Glasnegative), rund 300.000 Fotopositiven (seit den Anfängen der Fotografie) und ca. 20.000 Farbdiapositiven und wurde 1947 mit der Porträtsammlung zu einer Doppelsammlung vereinigt. Als dritter Teil ist dieser Sammlung die Fideikommißbibliothek (kaiserliche Familienbibliothek) angeschlossen (ca. 117.000 Bände)

Theatersammlung

Die 1923 gegründete Spezialsammlung wurde 1975 als Österreichisches Theatermuseum sebstständig.

Esperantomuseum|Esperantomuseum und Sammlung für Plansprachen

Siehe: Esperantomuseum und Sammlung für Plansprachen

Archiv des Österreichischen Volksliedwerkes

Siehe: Archiv des Österreichischen Volksliedwerkes

Haus der Geschichte Österreich

Haus der Geschichte Österreich: 2018 gegründetes Museum zu österreichischen Zeitgeschichte

Leitung

(die Titel wurden wiederholt geändert) der Hofbibliothek (1575-1920), Nationalbibliothek (1920-1945) beziehungsweise Österreichischen Nationalbibliothek (seit 1945):
Hofbibliolhekare:

  • Dr. Hugo Blotius (1575-1608)
  • Sebastian Tengnagel (1608-1636)
  • Dr. Wilhelm Rechberger (1636-1650)
  • Matthäus Mauchter (1650-1663)
  • Dr. Peter Lambeck (1663-1680)
  • Daniel Nessel (1680-1700)
  • Hermann von Grevenbruck (1700-1705)
  • Johann Benedikt Gentilotti von Engelsbrunn (1705-23)

Präfekten:

Vorstand

Direktoren

Generaldirektoren und Generaldirektorinnen

Video

wien.at, Stadt Wien/Bohmann Verlag: Jubiläum Österreichische Nationalbibliothek, 1 Min. 2 Sek. [Stand: 3.4.2018]

Quellen

Literatur

  • Festschrift der Nationalbibliothek in Wien. Herausgegeben zur Feier des 200-jährigen Bestehens des Gebäudes. Wien: Staatsdruckerei [österr. Verlag] 1926
  • Die Österreichische Nationalbibliothek. Festschrift. Hrsg. zum 25jährigen Dienstjubiläum des Generaldirektors Univ.-Prof. Dr. Josef Bick von Josef Stummvoll in Zusammenarbeit mit den Sammlungsdirektoren Otto Brechnler, Joseph Gregor, Alois Kisser [u.a.]. Wien: Bauer 1948
  • Alphons Lhotsky: Zur Frühgeschichte der Wiener Hofbibliothek. In: Mitteilungen des Instituts für Österr. Geschichtsforschung. Wien [u.a.]: Böhlau [u.a.] 1880 - lfd., Band 59,3/4, 1951, S. 330-363
  • Alphons Lhotsky: Die Bibliothek Kaiser Friedrichs III. In: Alphons Lhotsky: Aufsätze und Vorträge. Band 2: Das Haus Habsburg. Wien: Verl. für Geschichte u. Politik 1971, S. 223-238
  • Alphons Lhotsky: Die Wiener Palatina und die Geschichtsforschung unter Sebastian Tengnagel. In: Alphons Lhotsky: Aufsätze und Vorträge. Band 3: Historiographie. Wien: Verl. für Geschichte u. Politik 1972, S. 242 ff.
  • Franz Wawrik: Zur Vorgeschichte und Entstehung der Kartensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek. In: Studien zur Wiener Geschichte. Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1990 - lfd., Band 47/48,1991/92, S. 141-161
  • Walther Buchowiecki: Der Barockbau der ehemaligen Hofbibliothek in Wien. Ein Werk J. B. Fischers von Erlach. Beiträge zur Geschichte des Prunksaales der Österreichischen Nationalbibliothek. Wien: Prachner 1957 (Museion: Neue Folge: Reihe 2: Allgemeine Veröffentlichungen, 1)
  • Die Österreichische Nationalbibliothek. Geschichte, Bestände, Aufgaben. Wien: Österreich. Nationalbibliothek ³1964 (Biblos-Schriften, 39)
  • Waltraud Blauensteiner: Die Restaurierung des Prunksaales der Nationalbibliothek. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 10.1956, S. 125-130
  • Josef Stummvoll [Hg.]: Die Österreichische Nationalbibliothek. Geschichte - Bestände - Aufgaben. Wien: Österreichische Nationalbibliothek 1969 (Biblios-Schriften, 50)
  • Irina Kubadinow: Die Österreichische Nationalbibliothek. München u.a.: Prestel 2004.
  • Christian Gastgeber [Hg.]: Change! Zukunft gestalten. Festschrift für Johanna Rachinger. Wien Phoibos 2009

Einzelnachweise