Felix von Schwarzenberg

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Porträt von Felix zu Schwarzenberg
Daten zur Person
Personenname Schwarzenberg, Felix
Abweichende Namensform
Titel Fürst
Geschlecht männlich
PageID 14804
GND 118612050
Wikidata Q547074
Geburtsdatum 2. Oktober 1800
Geburtsort Frauenberg bei Budweis, Böhmen
Sterbedatum 9. April 1852
Sterbeort Wien
Beruf Staatsmann, Diplomat
Parteizugehörigkeit
Ereignis Revolution 1848
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Revolution 1848
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Trebon, Tschechische Republik
Grabstelle
Bildname Felix zu Schwarzenberg.jpg
Bildunterschrift Porträt von Felix zu Schwarzenberg

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 7. Jänner 1851)


Felix Fürst zu Schwarzenberg, * 2. Oktober 1800 Frauenberg bei Budweis, Böhmen, † 9. April 1852 Wien (Wittingau, Böhmen [Trebon, Tschechische Republik), Staatsmann, Brigadier, aus der Primogenitur des Hauses Schwarzenberg stammender Sohn von Fürst Josef II. und dessen Gattin Pauline Prinzessin Arenberg, Bruder des Friedrich Schwarzenberg (1809-1885; Erzbischof von Salzburg [1836-50], Erzbischof von Prag [1850-1885], ab 1842 Kardinal) und der Marie Eleonore (1796-1848 [am 12. Juni 1848 im aufständischen Prag von einer verirrten Kugel getötet]; Gatte [1817] Alfred Fürst Windisch-Graetz).

Biografie

Trat 1818 in die österreichische Armee ein, wurde jedoch 1824 von Metternich (unter Zusicherung des automatischen weiteren Aufstiegs in den militärischen Rängen) bewogen, in den diplomatischen Dienst zu wechseln (Attaché in St. Petersburg [1824-1826], Lissabon [1827/1828], London [1828-1830], Paris [1830/1831] und Berlin [1832-1838], Gesandter in Turin und Parma [1838-1844] und Neapel [1844-1848]; 1831 Major, 1835 Oberst, 1842 Generalmajor, 1848 Feldmarschall). 1848 war er Brigadier unter Radetzky und einige Wochen Gouverneur in Mailand. Am 21. November 1848 ernannte ihn Ferdinand I. zum Ministerpräsidenten und zugleich zum Minister des Äußeren und des kaiserlichen Hauses (von Franz Joseph I. nach dessen Thronbesteigung am 2. Dezember 1848 bestätigt).

Als kompromissloser Vertreter einer zentralistisch-absolutistischen Regierungsform und mit dem Ziel der Umformung der von den Revolutionen in Österreich, Ungarn und Italien geschwächten Monarchie zu einem straff geführten Einheitsstaat löste er den ab 22. Juli 1848 amtierenden gewählten liberalen Reichstag (der am 15. November 1848 nach Kremsier verlegt worden war) am 4. März 1849 auf und dekretierte eine neue Verfassung, in die er allerdings die Gleichheit vor dem Gesetz und die Bauernentlastung aufnahm. Damit begann die Ära des Neoabsolutismus (mit Alexander von Bach als Innenminister [ab 2. Juni 1849]). Im Rahmen des am 1. September 1850 reaktivierten "Deutschen Bunds" vermochte Schwarzenberg die Vorherrschaft Österreichs gegenüber Preußen zu wahren und die Zerreißung der Habsburgermonarchie in einen deutschen und einen nichtdeutschen Teil zu verhindern sowie durch einen diplomatischen Ausgleich mit Preußen (29. November 1850) einen Krieg zu vermeiden.

Ehrenbürger der Stadt Wien (7. Jänner 1851; zum Dank für die Vermeidung einer militärischen Auseinandersetzung mit Preußen).

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 9. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935
  • Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 (ÖBL). Band 12, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2001, S. 15ff.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 33: Schwarzenberg–Seidl. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1877
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 47

Weblinks