Herman Boerhaave

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Daten zur Person
Personenname Boerhaave, Herman
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil., Dr. med., Prof.
Geschlecht männlich
PageID 13360
GND 118660829
Wikidata Q313093
Geburtsdatum 31. Dezember 1668
Geburtsort Voorhout bei Leiden, Niederlande 1129626180
Sterbedatum 23. September 1738
Sterbeort Leiden, Niederlande 4074118-7
Beruf Mediziner, Botaniker, Chemiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 1.03.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Herman Boerhaave, * 31. Dezember 1668 Voorhout bei Leiden, Niederlande, † 23. September 1738 Leiden, Niederlande, Mediziner (interner Kliniker), Botaniker, Chemiker.

Nach anfänglichem Studium der Philosophie, Mathematik und Theologie an der Universität Leiden (Dr. phil. 1690) wandte sich Boerhaave der Medizin zu (Dr. med. 1693 Harderwyk) und wirkte in Leiden als praktischer Arzt (1701 Ernennung zum Lektor der theoretischen Medizin; Privatkurse über Botanik, Chemie und praktische Medizin, die sich großer Beliebtheit erfreuten). 1709 wurde er an der Universität Leiden Professor der Medizin und Botanik, erweiterte den Botanischen Garten und veröffentlichte über diesen 1710 eine ausführliche Beschreibung. 1714 wurde Boerhaave Zweiter Professor für praktische Medizin, 1718 auch Professor der Chemie und schließlich 1720 Erster Professor der praktischen Medizin (1714 und 1730 Rektor der Universität Leiden). 1729 legte er seine botanischen und chemischen Lehrstühle nieder, behielt aber den klinischen bis zu seinem Tod. Neben seiner wissenschaftlichen Publikationstätigkeit liegt die Bedeutung Boerhaaves darin, dass er den klinischen Unterricht direkt am Krankenbett und nicht nur in theoretischen Vorlesungen abhielt. Durch seine Schüler Gerhard van Swieten und Anton de Haen wurde dieses ärztliche Unterrichtsprinzip auch in Wien eingeführt und von hier weltweit verbreitet.

Siehe auch Boerhaavegasse.

Literatur

  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Gerrit Arie Lindeboom: Herman Boerhaave. The man and his work. London: Methuen & Co. 1968
  • Gerrit Arie Lindeboom [Hg.]: Boerhaave and his time. Papers read at the international Symposium in commemoration of the tercentenary of Boerhaave's birth. Leiden, 15. -16. November 1968. Leiden: Brill 1970
  • Große Naturwissenschaftler. Biographisches Lexikon: Hg. von Fritz Krafft und Adolf Meyer. Frankfurt [u.a.]: S. Fischer 1970 (Fischer Bücherei, 6010), S. 56
  • Henry E. Sigerist: Große Ärzte. Eine Geschichte der Heilkunde in Lebensbildern. München: Lehmann 1970, S. 163 ff.
  • Max Neuburger: Boerhaaves Einfluß auf die Entwicklung der Medizin in Österreich. In: Janus 23 (1918), S. 215 ff.
  • Christian Probst: Der Weg des ärztlichen Erkennens am Krankenbett bei Herman Boerhaave und in der älteren Wiener medizinischen Schule. Münster 1970
  • Das Landstraßer Heimatmuseum. Heft 11. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Landstraßer Heimatmuseums 1964 - lfd., S. 19
  • Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript in 11 Bänden (WStLA). Band 2. Wien: 1958 ff., S. 64