Ulrich von Eitzing

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Daten zur Person
Personenname Eitzing, Ulrich von
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 12352
GND 129166553
Wikidata Q27229617
Geburtsdatum 1398 JL
Geburtsort
Sterbedatum 20. November 1460 JL
Sterbeort
Beruf Großgrundbesitzer, Politiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 16.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • Schrattenthal bei Retz, Niederösterreich (Sterbeadresse)
  • 1., Tuchlauben 4 (Wohnadresse)
  • 1., Petersplatz 7 (Wohnadresse)
  • 1., Salvatorgasse 6; 7; 8 (Wohnadresse)
  • 1., Dorotheergasse 5 (Wohnadresse)
  • 1., Spiegelgasse 4 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Ulrich von Eitzing, * 1398, † 20. 11. 1460 Schrattenthal bei Retz, Niederösterreich (Schloßkapelle Schrattenthal; Grabstein erhalten), Großgrundbesitzer, Politiker, Gattin Barbara (Tochter des Stephan Kraft zu Marsbach, Oberösterreich). Sohn des Georg von Eitzing (die Familie stammte aus Eitzing bei Ried im Innkreis), erwarb ab 1419 Besitz im Waldviertel, Weinviertel und in Mähren.

Eitzing nahm 1431 am Hussitenkrieg teil, war 1437-1440 Hubmeister von Österreich und fälschte 1439 gemeinsam mit Kaspar Schlick das Testament des am 27. Oktober verstorbenen Albrecht II. (zwecks Sicherung einer Forderung von 12.000 Gulden). 1451 brachte er ein Adelsbündnis gegen Friedrich III. zustande, 1452 erzwang er die Entlassung des Ladislaus aus der Vormundschaft Friedrichs, 1453 erwirkte er den Sturz des Graf Ulrich von Cilli und sicherte sich damit maßgeblichen Einfluss auf Ladislaus, musste jedoch 1455 dennoch dem Cillier weichen (der daraufhin Eitzings Anhänger in Wien, unter anderem Wolfgang Holzer, verfolgen ließ); als Ulrich am 9. November 1456 in Belgrad ermordet wurde, gelangte Eitzing wieder an die Macht. Nach dem Tod des Ladislaus (23. November 1457) wurde Eitzing zur zentralen Persönlichkeit der provisorischen ständischen Regierung Österreichs. Seine Verhaftung durch Erzherzog Albrecht VI. (5. März 1458) hatte einen Einfall der Böhmen zur Folge; am 23. November 1458 musste Eitzing wieder freigelassen werden. 1459/1460 bemühte er sich vergeblich um ein neuerliches Adelsbündnis.

In Wien wohnte Eitzing 1444-1449 im Hubhaus (1, Tuchlauben 4, Petersplatz 7), 1449-1952 Salvatorgasse 6-8, 1453-1460 möglicherweise im Haus seines Vetters Sigmund (1, Dorotheergasse 5, Spiegelgasse 4); er starb an der Pest. Sein Wappen trägt ein schrägrechts geteiltes Schild, das oben rot, unten schwarz und mit drei silbernen, schräg untereinander angeordneten Kugeln belegt ist. Auf dem Helm sind zwei mit den Kugeln besteckte Büffelhörner dargestellt.

Literatur

  • Otto H. Stowasser: Ulrich von Eitzing und das Testament König Albrechts II. In: Mitteilungen des Vereines für Geschichte der Stadt Wien. Band 3. Wien: Verlag des Vereines 1922
  • Karl Schalk: Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts 1440 - 1463. Das Wiener Patriziat um die Zeit des Aufstandes von 1462 und die Gründe dieses Ereignisses. Quellenkritische Chronik. Wien: Verlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1919 (Abhandlungen zur Geschichte und Quellenkunde der Stadt Wien, 3)
  • Waltraute Lorenz: Ulich von Eitzing. Eine Monographie. Diss. Univ. Wien. Wien 1952
  • Richard Perger: Die Wiener Ratsbürger 1396 – 1526. Wien: Deuticke 1988 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 18), S. 190
  • Karl Gutkas: Ulrich Eitzings letzte Lebensjahre. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 37 (1965/1967), S. 149 ff.
  • Alphons Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der neuen Burg. Wien: F. Berger (Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes, 2/1), S. 51
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972
  • Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien. Zeitgenossen berichten. 1995