Mary Wortley Montagu

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Daten zur Person
Personenname Montagu, Mary Wortley
Abweichende Namensform Pierrepont, Mary
Titel Lady
Geschlecht weiblich
PageID 12232
GND 118736701
Wikidata Q235121
Geburtsdatum 1689
Geburtsort
Sterbedatum 21. August 1762
Sterbeort London
Beruf Schriftstellerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 7.06.2021 durch WIEN1.lanm08pil
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Montagu Lady Mary Wortley, geborene Pierrepont, getauft 26. Mai 1689 London, † 21. August 1762 London, englische Schriftstellerin. Sie unternahm große Reisen, die sie nicht nur nach Europa, sondern auch in andere Erdteile führten; sie hinterließ geistreiche „Briefe aus dem Orient" (vier Bände, herausgegeben 1763-1767), die sie an bedeutende Persönlichkeiten in ihrer Heimat schrieb und die wichtige kulturhistorische Dokumente geworden sind.

Im September 1716 hielt sie sich auf der Reise nach Konstantinopel, wo ihr Mann 1716-1718 englischer Gesandter war, für einige Zeit in Wien auf und wurde hier auch von der Kaiserin empfangen. Sie beschreibt in ihren Briefen nicht nur die Stadt (die ihren Erwartungen nicht entsprach, weil sie sie beengt, düster und schmutzig fand) und die Vorstädte, sondern auch die Wesensart der gehobenen Schichten der Bevölkerung und das Kulturleben (beispielsweise die Aufführung einer Hanswurst-Komödie im Kärntnertortheater, der sie offenbar ohne Sprachschwierigkeiten zu folgen vermochte). Als erste erkannte sie auch die Behinderung des Wachstums der Residenzstadt durch die sie umgürtende Renaissancefestung, die sie offenbar unter dem Eindruck der abgeschlagenen türkischen Belagerung (1683) entbehrlich fand: "Fände es der Kaiser für dienlich, die Stadttore wegzuschaffen und die Stadt mit den Vorstädten zu vereinigen, so würde er eine der schönsten und größten Städte in Europa haben, da die rings zwischen der Stadt und den Vorstädten laufende Esplanade (Glacis) allein über 600 Schritte breit und ganz unbebaut ist."

Literatur

  • Mary Wortley Montagu: Briefe. Geschrieben während ihren Reisen in Europa, Asia und Afrika an Personen vom Stande, Gelehrte etc. in verschiedenen Theilen von Europa ... 2 Bände. Mannheim: Im Verlage der Herausgeber der Werke ausländischer schöner Geister 1784
  • Robert Halsband: The life of Lady Mary Wortley Montagu. Oxford: Clarendon Press 1956
  • Jost Perfahl [Hg.]: Wien-Chronik. Salzburg [u.a.]: Verlag "Das Bergland Buch" ³1969, S. 114 ff.
  • Paul W. Stix / Erik G. Wickenburg [Hg.]: Trau, schau, Wien. Ein vergnüglicher Sittenspiegel. Wien [u.a.]: Zsolnay 1973, S. 17 f.