Johann Herbeck

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Daten zur Person
Personenname Herbeck, Johann
Abweichende Namensform
Titel Ritter
Geschlecht männlich
PageID 11277
GND 118549448
Wikidata Q697684
Geburtsdatum 25. Dezember 1831
Geburtsort Wien
Sterbedatum 28. Oktober 1877
Sterbeort Wien
Beruf Komponist, Hofkapellmeister, Dirigent
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 10.01.2023 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 32A, Nummer 32
Ehrengrab Ehrengrab
  • 1., Fleischmarkt 14 (Geburtsadresse)
  • 1., Graben 24 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Orden der Eisernen Krone III. Klasse

Johann Herbeck (5. Februar 1874 Ritter von), * 25. Dezember 1831 Wien 1, Fleischmarkt 14 (Gedenktafel), † 28. Oktober 1877 Wien 1, Graben 24 (Zentralfriedhof, Ehrengrab Grab 32A, Nummer 32; Grabdenkmal von Wilhelm Seib), Komponist, Hofkapellmeister, Dirigent.

War Sängerknabe im Stift Heiligenkreuz (Niederösterreich), studierte dann Jus an der Universität Wien, wurde 1852 Chordirektor bei den Piaristen und Chormeister des Wiener Männergesang-Vereins sowie 1858 Professor am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde und 1859 deren artistischer Direktor; in dieser Funktion reorganisierte er das Wiener Konzertwesen. Er war auch der Begründer und Dirigent des Singvereins der Musikfreunde und des Wiener Männergesang-Vereins. 1866 wurde Herbeck erster Hofkapellmeister und am 8. Juli 1869 für die Dauer eines Jahres „zur Teilnahme an der Leitung der musikalischen Angelegenheiten des k. k. Hof-Operntheaters" berufen (Dirigentendebüt am 16. Oktober 1869 mit „Mignon"). Vom 19. Dezember 1870 bis zum 30. April 1875 (Rücktritt) war Herbeck Direktor der Hofoper (kaiserliches Bestellungsdekret vom 28. April 1870); ihm oblag neben der musikalischen Leitung auch die szenische Einstudierung. In der Hofmusikkapelle hatte er ein klassisch-klassizistisches Programm zu pflegen, in das er erstmals Schubert aufnahm; er entdeckte die „Unvollendete" und leitete 1865 deren Uraufführung.

Als Förderer Bruckners setzte er 1868 dessen Berufung als Nachfolger Sechters ans Wiener Konservatorium durch (Professor für Kompositionslehre). Herbeck war im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts eine zentrale Persönlichkeit des Wiener Musiklebens. Orden der Eisernen Krone III. Klasse. Die Herbeck-Medaille (gestiftet 1899 vom Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde) wird für 25jährige Mitgliedschaft verliehen. Herbeckstraße.

Quelle

Literatur

  • Julius Braun: Johann von Herbeck, Diss. Univ. Wien, Wien 1949
  • Hans Pemmer: Der Graben und seine Bewohner. In: Jahrbuch des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 14 (1956), S. 130
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 42 (Gedenktafel)
  • Hans Havelka: Zentralfriedhof. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 30), S. 27 (Ehrengrab)
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, Register
  • Gottfried Kraus [Hg.]: Musik in Österreich. Eine Chronik in Daten, Dokumenten, Essays und Bildern. Wien: Brandstätter 1989, Register
  • Harry Kühnel [Red.]: Das Zeitalter Kaiser Franz Josephs [Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung in Grafenegg]. Band 2: 1880-1916, Glanz und Elend. Wien: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung 1984, S. 471
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier d. Wiener Staatsoper 1969, S. 54 ff.
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 94
  • Ludwig von Herbeck: Johann von Herbeck. Ein Lebensbild. Wien: A. J. Gutmann 1885
  • Julius Braun: Johann Ritter von Herbeck und das Wiener Hofoperntheater. In: Wiener Veröffentlichungen zur Musikwissenschaft. Hrsg. von Othmar Wessely. Tutzing: Schneider, Jg. 2/2 1976