Martin Johann Schmidt

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Daten zur Person
Personenname Schmidt, Martin Johann
Abweichende Namensform Kremser Schmidt; Schmidt, Johann Martin
Titel
Geschlecht männlich
PageID 10970
GND 118892983
Wikidata Q570251
Geburtsdatum 25. September 1718
Geburtsort Grafenwörth, Niederösterreich
Sterbedatum 28. Juni 1801
Sterbeort Stein an der Donau, Niederösterreich
Beruf Maler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 8.06.2021 durch WIEN1.lanm08pil
Begräbnisdatum
Friedhof Stadtfriedhof Stein
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Martin Johann Schmidt, genannt "Kremser Schmidt", * 25. September 1718 Grafenwörth, Bezirk Krems, † 28. Juni 1801 Stein an der Donau (Stadtfriedhof Stein), Maler, Gattin (1758) Elisabeth Müller. Sohn des Bildhauers Johannes Schmidt und dessen Gattin Katharina. Übersiedelte mit seiner Familie 1726 nach Dürnstein (wo sein Vater beim Kirchenbau beschäftigt war), arbeitete, hauptsächlich autodidaktisch ausgebildet, zunächst in Niederösterreich, ging 1743 auf die Wanderschaft (1746 dürfte er in Venedig gewesen sein) und traf 1750 in Wien nachweislich mit Paul Troger zusammen. Aufgrund seiner Kontakte zur Wiener Akademie erhielt er die ersten großen Aufträge für die Pfarrkirche in Stein und die (heutige) Piaristenkirche in Krems (1756). Bereits 1755 erwarb er ein Haus in Stein, in dem er sein Leben lang wohnte. 1764 traf er anlässlich der Ausstattung der Pfarrkirche in Schwechat mit Franz Anton Maulbertsch zusammen, 1769 erreichte er einen Höhepunkt in der visionären, ekstatischen und mystischen Ausdruckskraft seiner Malerei; er schuf Bilder von höchster religiöser Eindringlichkeit. Ab 1770 mehrten sich die Aufträge zur Ausstattung großer Stiftskirchen. Seine in Wien befindlichen Werke stammen überwiegend aus der Spätzeit seines Schaffens: ein "Hl. Johannes Nepomuk" im Mittelchor von St. Stephan sowie ein weiterer in der vierten rechten Seitenkapelle der Kirche Am Hof, zwei Altarbilder ("Maria Himmelfahrt" auf dem Hochaltar und "Hl. Koloman") in der Melkerhofkapelle, eine "Vision der hl. Theresia" auf dem Hochaltar der Karmeliterkirche (1771) sowie eine "Taufe Christi", ein "Hl. Josef" und die "Unbefleckte Empfängnis Mariens" (1779) in der Gumpendorfer Kirche (1780).


Literatur

  • Stadt Krems an der Donau, Kurverwaltung [Hg.]: Ausstellung 1000 Jahre Kunst in Krems : 28. Mai bis 24. Oktober 1971, Dominikanerkloster Krems, Niederösterreich / veranst. von der Stadt Krems an der Donau. Krems an der Donau: Kurverwaltung 1971, S. 232 ff.
  • Fritz Dworschak [Bearb.]: Der Maler Martin Johann Schmidt, genannt "Der Kremser Schmidt" 1718-1801. Wien: Österreichische Staatsdruckerei 1955
  • Richard Feuchtmüller: Der Kremser Schmidt. 1718-1801. (Hrsg. v. d. Graph. Sammlung Albertina u. d. Österr. Galerie in Wien). Innsbruck [u.a.]: Tyrolia 1989
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 1: Von den Babenbergern bis zum Wiener Kongreß 1973. Wien / München: Jugend & Volk 1973-1974, S. 333 ff. (Feuchtmüller)
  • Anton Mayer: Handzeichnungen des Malers Martin Johann Schmidt, genannt der "Kremser Schmidt". In: Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien 7 (1890), S. 45 f., S. 51 f.
  • Anton Mayer: Beiträge und Biographie des Malers Martin Johann Schmidt. In: Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien 33 (1916), S. 273 ff.
  • Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 57
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 26, S. 55, S. 98, S. 126