Joseph Klieber

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Daten zur Person
Personenname Klieber, Joseph
Abweichende Namensform Klieber, Josef
Titel Geheimer Rat, Prof.
Geschlecht männlich
PageID 10878
GND 130210196
Wikidata Q633550
Geburtsdatum 1. November 1773
Geburtsort Innsbruck
Sterbedatum 11. Jänner 1850
Sterbeort Wien
Beruf Maler, Bildhauer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 5.11.2022 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum 10. November 1909
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 0, Reihe 1, Nummer 53
Ehrengrab Ehrengrab
  • 5., Kettenbrückengasse 3 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Klieber Joseph, * 1. November 1773 Schloss Ambras, Tirol, † 11. Jänner 1850 Wieden 923 (5, Kettenbrückengasse 3; Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 0, Nr. 53, Grabdenkmal enthüllt am 28. September 1913), Maler, Bildhauer, Sohn des Bildhauers Urban Klieber. Besuchte ab 1785 die Zeichnungsschule in Innsbruck und kam 1792 nach Wien, wo er erst nach längeren Bemühungen beim Bildhauer Johann Baptist Straub in die Lehre kam. Bei Johann Martin Fischer erwarb er sich Kenntnisse in Gusstechnik; bei ihm und bei Prokop dürfte er während der folgenden Jahre gearbeitet haben. Erst seine langjährige Tätigkeit (schon vor 1810 nachweisbar) bei Johannes Fürst Liechtenstein (für dessen Besitzungen in Wien und außerhalb Wiens er eine fast unübersehbare Menge an Flachreliefs, Gruppen und kleineren dekorativen Arbeiten geschaffen hat) machte allerdings weite Kreise auf ihn aufmerksam. 1814 wurde Klieber zum Geheimen Rat und zum provisorischen Direktor der Graveur- und Erzverschneiderschule der Akademie der bildenden Künste ernannt (definitiver Direktor 1815-1845). Seither wurde er häufig zur Ausschmückung von Bauwerken herangezogen und rückte in die Reihe jener Bildhauer auf, die dem vormärzlichen Wien sein Gepräge gaben. Von seinem älteren Landsmann Franz Anton Zauner unterscheidet sich Kliebers Stil durch den Realismus, als Material bevorzugte er Sandstein. Von seinen Werken in Wien sind zu nennen: acht Büsten österreichischer Feldherren im Ehrensaal des Militärinvalidenhauses (3, Invalidenhaus; 1814), die Skulpturengruppe am Mittelrisalit und Reliefs am (damaligen) Polytechnikum (Technische Universität [4]; 1816-1918), Skulpturen am Sternbergpalais (3, Ungargasse 43; 1822), Apollo und die neun Musen im Hauptsaal (1823/1824) sowie die Pallas Athene für die Minervahalle des Herzog-Albert-Palais (1, Albertina), Skulpturen am Hochaltar der Gumpendorfer Kirche (Dreifaltigkeit, Petrus, Paulus, zwei Engel; 1826), ein Kruzifix in der Lichtentaler Kirche (1827), Reliefs mit allegorischen Darstellungen der Wissenschaften und der Künste im Bibliothekssaal des Schottenstifts (1; 1830/1831), die Attika-Skulpturen am Hauptmünzamt (3; 1836/1837), die Büste Franz' I. im Festsaal der Technischen Hochschule (1837 ff.), eine „Heilige Anna" für die Johannes-Nepomuk-Kirche (2; 1844) sowie die Brunnengruppe „Ister" für den Hof des Niederösterreichischen Landhauses (1844). Große goldene Zivilmedaille und andere Auszeichnungen. Siehe Kliebergasse, Klieberpark.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891.
  • Anselm Weißenhofer: Joseph Klieber. Ein Beitrag zur Plastik des Vormärz. In: Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien. Wien: Alterthumsverein zu Wien 1917, S. 46 ff., 53 ff.
  • Anselm Weißenhofer: Joseph Klieber. Diss. Univ. Wien. Wien 1918
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), Register
  • Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, Register
  • Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Wien: Holzhausen 1897-1918, NR 7/1, Register
  • Walter Wagner: Geschichte der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien: Rosenbaum 1967 (Veröffentlichungen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, N.F. 1), Register
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 68, 137, 152, 157, 494
  • Sylvia Mattl-Wurm [Red.]: Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830-1930. Wien: Eigenverlag 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138), S. 136;
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 116, 223
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 14