Friedrich Ferdinand von Beust

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Friedrich Ferdinand von Beust
Daten zur Person
Personenname Beust, Friedrich Ferdinand von
Abweichende Namensform
Titel Freiherr, Graf, Dr. iur., Wirklicher Geheimer Rat
Geschlecht männlich
PageID 10499
GND 118510444
Wikidata Q387614
Geburtsdatum 13. Jänner 1809
Geburtsort Dresden
Sterbedatum 23. Oktober 1886
Sterbeort Schloss Altenberg bei Greifenstern, Niederösterreich
Beruf Staatsmann, Diplomat
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 15.11.2022 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum 27. Oktober 1886
Friedhof Matzleinsdorfer Evangelischer Friedhof
Grabstelle
Bildname Friedrichferdinandvonbeust.jpg
Bildunterschrift Friedrich Ferdinand von Beust

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ministerpräsident von Sachsen (1858, bis: 1866)
  • Minister für Äußeres (30. Oktober 1866, bis: 6. November 1871)
  • Ministerpräsident (1867, bis: 8. November 1871)
  • Botschafter in London (1871, bis: 1878)
  • Botschafter in Paris (1878, bis: 1882)
  • Abgeordneter zum Reichsrat (1867, bis: 1877)
  • Mitglied des Herrenhauses des Reichsrates (1877, bis: 1886)
  • Großkreuz des St. Stephans-Ordens
  • Großkreuz des Leopold-Ordens
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 21. Dezember 1867)


Friedrich Ferdinand Freiherr von Beust (5. Dezember 1868 Graf), * 13. Jänner 1809 Dresden, † 23. Oktober 1886 Schloß Altenberg bei Greifenstein (Niederösterreich; Matzleinsdorfer Evangelischer Friedhof); sächsischer beziehungsweise österreich-ungarischer Staatsmann.

Biografie

War als sächsischer Außenminister (24. Februar 1849 bis 16. August 1866, ab 1858 auch Ministerpräsident) entschiedenster Gegner der deutschen Politik Preußens. Nach der Schlacht bei Königgrätz, in der Sachsen und Österreich den Preußen unterlagen, emigrierte Beust nach Österreich, wo ihn Franz Joseph zum Außenminister machte (30. Oktober 1866 bis 6. November 1871, ab 1867 auch Ministerpräsident, ab 1868 mit dem Titel Reichskanzler). Beust schloß den österreichisch-ungarischen Ausgleich (1867) und kündigte das Konkordat (1870).

Im Gegensatz zu seinem Rivalen, dem ungarischen Ministerpräsident Julius Graf Andrássy, lehnte Beust eine Allianz mit Preußen ab, weil er sie als eine Behinderung der politischen Bewegungsfreiheit der Monarchie betrachtete. Es gelang ihm jedoch nicht, einen Dreibund mit Frankreich und Italien zu realisieren (1870/1871). 1867-1877 war Beust Reichsratsabgeordneter, 1877-1886 Mitglied des Herrenhauses, 1871-1878 Botschafter in London und 1878-1882 in Paris. Ehrenbürger der Stadt Wien (21. Dezember 1867).

Quellen

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Matthias Bernath [Hg.]: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. 4 Bände. München: Oldenbourg 1974-1981
  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 1: A-H. München: A. Francke 1973
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 2. Berlin: Duncker & Humblot 1955
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Kaiser Franz Joseph von Oesterreich oder Der Verfall eines Prinzips. Hermesvilla, Lainzer Tiergarten, 28. März 1980 bis 15. März 1981. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien [1980] (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 64), S. 20
  • Ferdinand Friedrich von Beust: Aus drei Vierteljahrhunderten. Erinnerungen und Aufzeichnungen. 2 Bände. Stuttgart: Cotta 1887