Zwangsarbeiterlager Straße des Ersten Mai 55

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Organisation
Art der Organisation NS-Institution Zwangsarbeiterlager
Datum von 1943
Datum bis 1945
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 58813
GND
WikidataID
Objektbezug NS-Zeit
Quelle NS-Lager in Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 22.10.2021 durch WIEN1.lanm09mer

Es wurden noch keine Adressen erfasst!


Frühere Adressierung

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.

Es wurden noch keine Personen erfasst.

Die Karte wird geladen …

48° 12' 53.56" N, 16° 24' 0.30" E  zur Karte im Wien Kulturgut

In 2., Straße des Ersten Mai 55 befand sich zumindest von 1943 bis 1945 ein Lager der nationalsozialistischen Zeit für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, das als Reichspost-Lager (DRP-Lager) einen Bezug zur "Deutschen Reichspost" hatte.

Das Lager "2, Straße des 1. Mai 55 (DRP-Lager)" wurde von Juni 1944 bis Februar 1945 als Meldeadresse eines französischen Zwangsarbeiters genannt, der zuvor, im März 1943, beim Enzesfelder Metallwerk eingesetzt wurde und nach seiner missglückten Flucht von April bis Juni 1994 im Gestapolager Gänsbachergasse 3 und bei einem speziellen Strafkommando in Strasshof inhaftiert war. Vom "Reichspost-Lager" aus wurde er nicht bei der Post eingesetzt, sondern offenbar in seinem erlernten Beruf (Buchdrucker) in der städtischen Druckerei Wiens. Auch in seiner Zeit im Reichspost-Lager Roggendorfgasse (Februar 1945 bis Kriegsende) arbeitete er offenbar für die städtische Wiener Druckerei.

Dasselbe Reichspostlager war laut Meldedaten von Dezember 1943 bis Februar 1945 Adresse eines weiteren französischen Zwangsarbeiters, der davor im Weinviertel in der Landwirtschaft als Zwangsarbeiter eingesetzt und im Arbeitserziehungslager (AEL) Oberlanzendorf der Wiener Gestapo inhaftiert war. Von Februar 1945 bis Kriegsende war er im Zwangsarbeiterlager Roggendorfgasse 10-14 und als Hilfsarbeiter im Postdienst eingesetzt.

Weiters nennt auch eine Liste des Wilhelminenspitals[1] das Lager 2., Straße des Ersten Mai 55 für polnische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.

Diese Liste des Wilhelminenspitals verzeichnet die dort zwischen 1942 und 1945 behandelten Ausländerinnen und Ausländer. Die Liste enthält Aufnahmezahl, Vor- und Zuname, Geburtsdatum, Geburtsort (Land), Eintritt, Austritt, "Bestimmungsort" mit Firma und Wohnadresse (mit den zeitgenössischen Straßennamen).[2]

Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien

Quellen

Literatur

  • Stefan August Lütgenau: Zwangsarbeit im "Reichsgau" Wien 1938-1945. In: Studien zur Wiener Geschichte. Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 59 (2003), S. 167-186
  • Hermann Rafetseder: Lager und lagerartige Unterkünfte der NS-Zeit in Wien für das Online-Lexikon "Wien Geschichte Wiki", auf Basis von Material des Österreichischen Versöhnungsfonds. 108 Lager-Artikel und vier "Bonus-Tracks", erstellt im Auftrag des Wiener Stadt- und Landesarchivs. Linz: Eigenverlag 2017
  • Hermann Rafetseder: NS-Zwangsarbeits-Schicksale. Erkenntnisse zu Erscheinungsformen der Oppression und zum NS-Lagersystem aus der Arbeit des Österreichischen Versöhnungsfonds. Bremen: Wiener Verlag für Sozialforschung in EHV Academicpress GmbH 2014, S. 17 und 137

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt.209 - Wilhelminenspital, A1 – Direktionsakten: Mappe 47: "Suchaktion Ausländer".
  2. Irrtümer bei den Bezirken und Hausnummern sind nicht ausgeschlossen. In die Bearbeitung aufgenommen wurden nur jene Adressen, bei denen "Lager" angegeben war, beziehungsweise nur jene Firmenlager, die als solche bezeichnet wurden.