Zwangsarbeiterlager Sieveringer Straße 99

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Daten zur Organisation
Art der Organisation NS-Institution Zwangsarbeiterlager
Datum von 1942
Datum bis 1943
Benannt nach
Prominente Personen
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48° 14' 52.87" N, 16° 19' 45.18" E  zur Karte im Wien Kulturgut

In 19., Sieveringer Straße 99 befand sich von 1942 bis 1943 ein Lager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der nationalsozialistischen Zeit.

"Wien XIX, Sieveringer Str. 99" war von September 1942 bis Dezember 1943 die Wohnadresse eines niederländischen Zwangsarbeiters, der als "Tapezierer" bei "Wien Film Ges.m.b.H. Atelier Sievering" beschäftigt war. Überstempelt wurde dabei der Vordruck "Tobis Sascha / Filmindustrie Aktiengesellschaft / Wien VII. Siebensterngasse" mit dem Stempel der Wien-Film. Die "Tobis Sascha Filmindustrie" war bereits 1936/1937 dem Vorbesitzer Oskar Pilzer abgepresst worden, wurde formal aufgelöst und Ende 1938 als "Wien-Film" wiederbegründet.

Im Fernsprechbuch 1941 scheint die Wien-Film mit Zentralbüro 6., Straße der Julikämpfer 31 auf, mit Aufnahmeateliers in 13., Maxingstraße 13A (Schönbrunn), 3., Rennweg 46-50, 19., Sieveringer Straße 135-137, 23., Wiener Straße 100-106 (Rosenhügel beziehungsweise Mauer), weiters mit einer Kopieranstalt ebenfalls in der Wiener Straße 100-106 sowie dem Standort Holzwebergasse 128 in Mauer (Ateliervermietung, Filmproduktion, Kopieranstaltsbetrieb).

Unterbringungsstätten von Zwangsarbeitskräften der Wien-Film lassen sich neben der Sieveringer Straße 99 in der Holzweberstraße 133, in der Wernergasse 11 und in der Wiener Straße 100 nachweisen. Zudem befand sich auf dem Gelände der Vita-Film, das ab 1938 zur Wien-Film gehörte, ein Zwangsarbeiterlager.

In Lehmanns Adressbuch 1938 scheint das Objekt Sieveringer Straße 99 als Privathaus im Besitz eines Weinhauers mit kleinem Schlossereibetrieb Emil Poledna auf; dieser Betrieb war auch laut Industrie-Compass Ostmark 1943/1944 noch in der Sieveringer Straße 99.

Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien

Quellen

  • Hermann Rafetseder: Aus Versöhnungsfonds-Anträgen gesammeltes Material (Kopien)

Literatur

  • Hermann Rafetseder: Lager und lagerartige Unterkünfte der NS-Zeit in Wien für das Online-Lexikon "Wien Geschichte Wiki", auf Basis von Material des Österreichischen Versöhnungsfonds. 108 Lager-Artikel und vier "Bonus-Tracks", erstellt im Auftrag des Wiener Stadt- und Landesarchivs. Linz: Eigenverlag 2017
  • Hermann Rafetseder: NS-Zwangsarbeits-Schicksale. Erkenntnisse zu Erscheinungsformen der Oppression und zum NS-Lagersystem aus der Arbeit des Österreichischen Versöhnungsfonds. Bremen: Wiener Verlag für Sozialforschung in EHV Academicpress GmbH 2014, S. 411 f.