Zwangsarbeiterlager Sahulkagasse 2

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Organisation
Art der Organisation NS-Institution Zwangsarbeiterlager
Datum von 1942
Datum bis 1945
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 58888
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle NS-Lager in Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 14.10.2020 durch WIEN1.lanm08mic

Es wurden noch keine Adressen erfasst!


Frühere Adressierung

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.

Es wurden noch keine Personen erfasst.

Die Karte wird geladen …

48° 9' 48.12" N, 16° 22' 1.89" E  zur Karte im Wien Kulturgut

In 10., Sahulkagasse 2, befand sich von 1942 bis 1945 das INHA-Lager 3 (Lager der Industrie- und Handwerksförderungsgesellschaft m.b.H.) für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der nationalsozialistischen Zeit.

Als "camp III Sahulkagasse Vienne Xe arr." wurde das Lager Sahulkagasse in Zusammenhang mit einem bei der Firma "Kleopatra, Photo-Werkstätten für Werbung und Technik B. & H. Eisenreich" arbeitenden niederländischen Zwangsarbeiter genannt. In manchen Meldevermerken scheint dieses Lager auch als INHA-Lager 3 auf, also unter der Ägide der im Juli 1942 gegründeten "Industrie- und Handwerksförderungsgesellschaft m.b.H.", zumeist ist dabei aber von "Sahulkag. (Lager 3)" die Rede, so etwa bei einem bosnischen Zwangsarbeiter. Ein weiterer bosnischer "Hilfsarbeiter" war ab April 1943 im "Lager Sahulkag. (Inha)" gemeldet und nach einem Fluchtversuch im Mai 1943 zuerst im Arbeitserziehungslager (AEL) Oberlanzendorf der Wiener Gestapo ("Gestapo, Oberlanzendorf") inhaftiert und ab Juni 1943 bis Kriegsende wieder in "Sahulkag. Lager 3". Ein französischer Zwangsarbeiter, laut Firmendokument mit Adresse "Lager 3, X. Sahulkagasse", musste in der "Accumulatorenfabrik GmbH AFA Abteilung Pertrix" (Zentrale: 5., Siebenbrunnengasse 18, mit Wiener Produktionsstätten in Floridsdorf und Liesing) ab Juni 1943 Großakkumulatoren für U-Boote reinigen. Dort mussten neben Zwangsarbeitern auch Häftlinge aus Konzentrationslagern arbeiten. Andere Insassen des Lagers Sahulkagasse arbeiteten etwa auch für die Waagenfabrik Van Berkel (3., Erdberger Lände 28c).

Weiters nennt auch eine Liste des Wilhelminenspitals[1] das INHA-Lager 10., Sahulkagasse 2 für russische, griechische, italienische und jugoslawische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.

Diese Liste des Wilhelminenspitals verzeichnet die dort zwischen 1942 und 1945 behandelten Ausländerinnen und Ausländer. Die Liste enthält Aufnahmezahl, Vor- und Zuname, Geburtsdatum, Geburtsort (Land), Eintritt, Austritt, "Bestimmungsort" mit Firma und Wohnadresse (mit den zeitgenössischen Straßennamen).[2]

Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien

Quellen

Literatur

  • Stefan August Lütgenau: Zwangsarbeit im "Reichsgau" Wien 1938-1945. In: Studien zur Wiener Geschichte. Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 59 (2003), S. 167-186
  • Hermann Rafetseder: Lager und lagerartige Unterkünfte der NS-Zeit in Wien für das Online-Lexikon "Wien Geschichte Wiki", auf Basis von Material des Österreichischen Versöhnungsfonds. 108 Lager-Artikel und vier "Bonus-Tracks", erstellt im Auftrag des Wiener Stadt- und Landesarchivs. Linz: Eigenverlag 2017
  • Hermann Rafetseder: NS-Zwangsarbeits-Schicksale. Erkenntnisse zu Erscheinungsformen der Oppression und zum NS-Lagersystem aus der Arbeit des Österreichischen Versöhnungsfonds. Bremen: Wiener Verlag für Sozialforschung in EHV Academicpress GmbH 2014, S. 178 und 458

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt.209 - Wilhelminenspital, A1 – Direktionsakten: Mappe 47: "Suchaktion Ausländer".
  2. Irrtümer bei den Bezirken und Hausnummern sind nicht ausgeschlossen. In die Bearbeitung aufgenommen wurden nur jene Adressen, bei denen "Lager" angegeben war, beziehungsweise nur jene Firmenlager, die als solche bezeichnet wurden.