Zwangsarbeiterlager Münchendorf, Flugfeld (Schmitt und Junk)

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Daten zur Organisation
Art der Organisation NS-Institution Zwangsarbeiterlager
Datum von 16. Juli 1944
Datum bis 31. Oktober 1944
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 68282
GND
WikidataID
Objektbezug Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien, Juden
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48° 1' 56.07" N, 16° 24' 1.80" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Zwischen 1942 und 1945 befanden sich zahlreiche Lager auf Wiener Boden. Einerseits waren dies Lager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, andererseits Sammellager für zur Deportation vorgesehene Jüdinnen und Juden. Darüber hinaus wurden mit Ende des Zweiten Weltkriegs auch Flüchtlingslager eingerichtet.

Im Volksgerichtsakt von Dr. Siegfried Seidl befindet sich eine Liste eines jüdischen Arztes, der diese 1946 als Zeuge im Prozess gegen Seidl vorgelegt hat.[1] Es handelt sich dabei um Lager ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in den Bezirken 10 bis 25 und außerhalb Wiens sowie die Firmen, denen die Lager zugeordnet waren.

In 24., Münchendorf (1938-1954 als Teil des 24. Bezirks Mödling zu Groß-Wien gehörend) befand sich laut dieser Liste von 26. Juli 1944 bis 31. Oktober 1944 ein Lager der Firma "Schmitt und Junk, Singerstr.27.I.". Die 34 ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter (10 Männer, 20 Frauen und 4 Kinder), von denen anfangs 21 als "arbeitsfähig" eingestuft waren (laut Volksgerichtsakt 35 Personen, 8 Männer, 20 Frauen und 7 Kinder, von denen anfangs 20 als "arbeitsfähig" eingestuft waren), wurden nach einem schweren Luftangriff der US-Luftwaffe am 16. Juli 1944, der zahlreiche Tote unter dem Bodenpersonal und der Luftabwehr gefordert, hatte gemeinsam mit KZ-Häftlingen zu Aufräumarbeiten (Erdarbeiten und Straßenbau auf dem Flugplatz) herangezogen. Der Einsatz erfolgte bei der Firma Schmitt & Junk, aber auch der Firma Hardt.

Auf dem Flugfeld in Münchendorf, der sich an der Stelle des heutigen Birkensees (das Gelände war 1938 enteignet worden und 1955 an die Republik zurückgegeben worden) sowie den Gemeindeseen befand, fand die "B1 Schulung" der Fliegerschule Bad Vöslau statt. Der Luftwaffenstützpunkt mit dem Decknamen Nordpol bestand aus aus einem Grasflugfeld mit rechteckigen Abmessungen und einigen Rollbahnen. Im Norden des Flugfeldes existierte nur ein kleiner Hangar und einige Hütten. Fünf größere Baracken dienten als Unterkünfte und Flughafenkommando waren fünf größere Baracken vorhanden.

Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien, Juden

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, Volksgericht, A1 - Vg Vr-Strafakten: Vr 770/1946: Dr. Siegfried Seidl & Mittäter.