Zwangsarbeiterlager Handelskai 153

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Daten zur Organisation
Art der Organisation NS-Institution Zwangsarbeiterlager
Datum von 1944
Datum bis 1945
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 58698
GND
WikidataID
Objektbezug NS-Zeit
Quelle NS-Lager in Wien
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Letzte Änderung am 22.10.2021 durch WIEN1.lanm09mer

Frühere Adressierung

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48° 13' 45.42" N, 16° 24' 3.91" E  zur Karte im Wien Kulturgut

In 2., Handelskai 153 befand sich zumindest 1944/1945 ein Lager beziehungsweise "Ausländerlager" der nationalsozialistischen Zeit für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der Donaudampfschiffahrtsgesellschaft (DDSG).

Laut einem "provisorischen Werksausweis", der etwa im August 1943 für einen polnischen Zwangsarbeiter ausgestellt wurde, bestand das "Ausländerlager / der Donaudampfschiffahrts-Ges. / Wien II, Handelskai 153 / Ruf R-45-4-19" zumindest ab dieser Zeit bis April 1945. Der Werkausweis weist zudem einen Zusatzstempel "Agentie Wien-Praterkai / der Ersten / Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft" auf. Zumindest auch eine Zwangsarbeiterin wurde in der Lager-Infrastruktur eingesetzt.

Im Oktober 1944 wurde von diesem Ausländerlager eine Gruppe von 24 Männern und einer Frau zum Stellungsbau am "Südostwall" bei Potzneusiedl geschickt.

Laut einem Dokument, in dem noch am 23. April 1945 über die DDSG in Obermühl (zwischen Linz und Passau) ein polnischer Zwangsarbeiter "für einen Arbeitseinsatz bei der Papierfabrik in Obermühl" freigegeben wurde, residierte damals die Hauptverwaltung der "Ersten Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft" anscheinend auf der Flucht vor der Sowjetarmee nicht mehr in 3., Hintere Zollamtsstraße 1, sondern in Obermühl.

Weiters nennt auch eine Liste des Wilhelminenspitals[1] das Lager 2., Handelskai 153 für russische und griechische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.

Diese Liste des Wilhelminenspitals verzeichnet die dort zwischen 1942 und 1945 behandelten Ausländerinnen und Ausländer. Die Liste enthält Aufnahmezahl, Vor- und Zuname, Geburtsdatum, Geburtsort (Land), Eintritt, Austritt, "Bestimmungsort" mit Firma und Wohnadresse (mit den zeitgenössischen Straßennamen).[2]

Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien

Quellen

Literatur

  • Stefan August Lütgenau: Zwangsarbeit im "Reichsgau" Wien 1938-1945. In: Studien zur Wiener Geschichte. Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 59 (2003), S. 167-186
  • Hermann Rafetseder: Lager und lagerartige Unterkünfte der NS-Zeit in Wien für das Online-Lexikon "Wien Geschichte Wiki", auf Basis von Material des Österreichischen Versöhnungsfonds. 108 Lager-Artikel und vier "Bonus-Tracks", erstellt im Auftrag des Wiener Stadt- und Landesarchivs. Linz: Eigenverlag 2017

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt.209 - Wilhelminenspital, A1 – Direktionsakten: Mappe 47: "Suchaktion Ausländer".
  2. Irrtümer bei den Bezirken und Hausnummern sind nicht ausgeschlossen. In die Bearbeitung aufgenommen wurden nur jene Adressen, bei denen "Lager" angegeben war, beziehungsweise nur jene Firmenlager, die als solche bezeichnet wurden.