Zwangsarbeiterlager Gaswerk

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Daten zur Organisation
Art der Organisation NS-Institution Zwangsarbeiterlager
Datum von 1945
Datum bis 1945
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 59846
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48° 16' 36.62" N, 16° 25' 46.62" E  zur Karte im Wien Kulturgut

In 21., Gaswerk (beim Werk Leopoldau, Nähe Pfendlergasse 19) befand sich 1945 ein für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der nationalsozialistischen Zeit.

Laut Meldedaten wurde ein aus Kroatien nach Wien deportierter Roma ab Juni 1944 erst im INHA-Lager 13, Brunner Straße 340, dann in den Lagern Adalbert-Stifter-Straße (unterbrochen von einer Inhaftierung im von der Wiener Gestapo betriebenen Arbeitserziehungslager (AEL) Oberlanzendorf, Geiereckstraße und Wagramer Straße, und schließlich ab 18. Jänner 1945 bis Kriegsende in Wien "21, Gaswerk, Gemeinsch. l. [Gemeinschaftslager] 1924" untergebracht. Er war in der Benzol-Produktion beschäftigt. Auch ein polnischer Zwangsarbeiter ist ab 1945 im Lager fassbar.

Dieses Lager ohne Hausnummer lag offenbar direkt neben dem Werk Leopoldau der Städtischen Gaswerke, das im Fernsprechbuch 1941 auch ohne eigentlicher Adresse aufscheint, während beim Gaswerk Simmering "Wien 11, Eyzinggasse" vermerkt ist.

Keinen Hinweis auf das Leopoldauer Lager gibt es im Kontext der 1951 enthüllten Gedenktafel für Widerstandskämpfer am Leopoldauer Gaswerk-Standort Pfendlergasse 1, auch wenn wohl zumindest einzelne der dort genannten acht Männer im Lager waren. Ebenfalls keine Lagerhinweise finden sich in den drei Gaswerk-Seiten des Handbuchs des Reichsgaues Wien für 1944.

Weiters nennt auch eine Liste des Wilhelminenspitals[1] das Lager der Gemeinde Wien in 21., Leopoldau, Gaswerk für russische und polnische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.

Diese Liste des Wilhelminenspitals verzeichnet die dort zwischen 1942 und 1945 behandelten Ausländerinnen und Ausländer. Die Liste enthält Aufnahmezahl, Vor- und Zuname, Geburtsdatum, Geburtsort (Land), Eintritt, Austritt, "Bestimmungsort" mit Firma und Wohnadresse (mit den zeitgenössischen Straßennamen).[2]

Möglicherweise handelt es sich auch um jenes Lager "Leopoldau" für italienische Zwangsarbeiter mit "OT-Einsatz", das ebenfalls in der Liste des Wilhelminenspitals genannt wird. Die Lage dieses Lagers ist noch ungeklärt.

Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien

Quellen

Literatur

  • Stefan August Lütgenau: Zwangsarbeit im "Reichsgau" Wien 1938-1945. In: Studien zur Wiener Geschichte. Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 59 (2003), S. 167-186
  • Hermann Rafetseder: Lager und lagerartige Unterkünfte der NS-Zeit in Wien für das Online-Lexikon "Wien Geschichte Wiki", auf Basis von Material des Österreichischen Versöhnungsfonds. 108 Lager-Artikel und vier "Bonus-Tracks", erstellt im Auftrag des Wiener Stadt- und Landesarchivs. Linz: Eigenverlag 2017
  • Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Wien: Deuticke 1998, S. 433 f.

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt.209 - Wilhelminenspital, A1 – Direktionsakten: Mappe 47: "Suchaktion Ausländer".
  2. Irrtümer bei den Bezirken und Hausnummern sind nicht ausgeschlossen. In die Bearbeitung aufgenommen wurden nur jene Adressen, bei denen "Lager" angegeben war, beziehungsweise nur jene Firmenlager, die als solche bezeichnet wurden.