Zwangsarbeiterlager Arsenal, Tor 12

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Daten zur Organisation
Art der Organisation NS-Institution Zwangsarbeiterlager
Datum von 1941
Datum bis 1945
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 58815
GND
WikidataID
Objektbezug NS-Zeit
Quelle NS-Lager in Wien
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48° 10' 52.94" N, 16° 23' 43.28" E  zur Karte im Wien Kulturgut

In 3. (damals 10), befand sich beim Arsenal, Tor 12, von 1941 bis 1945 in den Ostmark-Werken, ein Betrieb der nationalsozialistischen Zeit, ein Lager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.

Das Lager Wien "10, Arsenal, Tor 12", auch teilweise mit dem Zusatz "Ostmarkwerke", bestand zumindest ab Mitte 1941 laut Meldevermerken eines polnischen Kriegsgefangenen beziehungsweise dann Zwangsarbeiters und einer ukrainischen Zwangsarbeiterin, die 1944 nach einem missglückten Fluchtversuch für fast vier Monate im Arbeitserziehungslager (AEL) Oberlanzendorf der Wiener Gestapo inhaftiert war. Die Adresse "Ostmark Werke Arsenal Tor 12 Postschließfach 136" im damaligen 10. Bezirk ist auch für einen französischen Zwangsarbeiter belegt.

Im Industrie-Compass Ostmark 1943/1944 werden die "Ostmark-Werke Ges.m.b.H." in Wien "X./75, Arsenal, Tor 12" als "Betrieb und Neueinrichtung von Anlagen zur Erzeugung u. Verarbeitung von Metallwaren" erwähnt.

Im Arsenal waren zudem auch anderswo untergebrachte Arbeitskräfte tätig wie etwa bei der Firma Löschner & Helmer, deren Arbeitskräfte im Zwangsarbeiterlager Amtsstraße 8 untergebracht waren.

Weiters nennt auch eine Liste des Wilhelminenspitals[1] das Lager 3., Arsenal, Tor 12 beziehungsweise das Lager der Ostmark-Werke für polnische, russische und griechische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.

Diese Liste des Wilhelminenspitals verzeichnet die dort zwischen 1942 und 1945 behandelten Ausländerinnen und Ausländer. Die Liste enthält Aufnahmezahl, Vor- und Zuname, Geburtsdatum, Geburtsort (Land), Eintritt, Austritt, "Bestimmungsort" mit Firma und Wohnadresse (mit den zeitgenössischen Straßennamen).[2]

Auch im Volksgerichtsakt von Dr. Siegfried Seidl befindet sich eine Liste eines jüdischen Arztes, der diese 1946 als Zeuge im Prozess gegen Seidl vorgelegt hat.[3] Es handelt sich dabei um Lager ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in den Bezirken 10 bis 25 und außerhalb Wiens sowie die Firmen, denen die Lager zugeordnet waren. Laut Volksgerichtsakt umfasste das Lager zum Zeitpunkt einer Inspektion durch den jüdischen Lagerarzt 293 Personen (91 Männer, 160 Frauen und 42 Kinder), von denen anfangs 233 als "arbeitsfähig" eingestuft waren.

Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien

Quellen

Weblinks

Literatur

  • Stefan August Lütgenau: Zwangsarbeit im "Reichsgau" Wien 1938-1945. In: Studien zur Wiener Geschichte. Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 59 (2003), S. 167-186
  • Hermann Rafetseder: Lager und lagerartige Unterkünfte der NS-Zeit in Wien für das Online-Lexikon "Wien Geschichte Wiki", auf Basis von Material des Österreichischen Versöhnungsfonds. 108 Lager-Artikel und vier "Bonus-Tracks", erstellt im Auftrag des Wiener Stadt- und Landesarchivs. Linz: Eigenverlag 2017

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt.209 - Wilhelminenspital, A1 – Direktionsakten: Mappe 47: "Suchaktion Ausländer".
  2. Irrtümer bei den Bezirken und Hausnummern sind nicht ausgeschlossen. In die Bearbeitung aufgenommen wurden nur jene Adressen, bei denen "Lager" angegeben war, beziehungsweise nur jene Firmenlager, die als solche bezeichnet wurden.
  3. Wiener Stadt- und Landesarchiv, Volksgericht, A1 - Vg Vr-Strafakten: Vr 770/1946: Dr. Siegfried Seidl & Mittäter.