Zum blauen Igel (1)

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1385
Datum bis
Andere Bezeichnung Moserhof
Frühere Bezeichnung Zum schwarzen Adler, Zum roten Löwen
Benannt nach Ursula von Moser
Einlagezahl
Architekt Ferdinand Dehm, Franz Olbricht
Prominente Bewohner Franz von Schober, Franz Schubert
PageID 9218
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Letzte Änderung am 28.02.2023 durch WIEN1.lanm08uns
  • 1., Tuchlauben 14
  • 1., Wildpretmarkt 3
  • Nr.: 1343 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 556 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 557 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 571 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 596 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 597 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 37.72" N, 16° 22' 16.07" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Portal des Stoffgeschäftes Hirschkron, gestaltet von Architekt Rudolf Trostler, 1936

Igel, Zum blauen (1., Tuchlauben 14, Wildpretmarkt 3; Konskriptionsnummern 556 und 557).

Haus Stadt 556

Dieses Haus wird erstmals 1412 urkundlich erwähnt. Ab 1657 gehörte es den jeweiligen Besitzern des Hauses Stadt 557. Ein im alten Musikvereinsgebäude (1., Tuchlauben 12) aufgestellter steinerner Löwe dürfte sich ursprünglich hier befunden und dem Haus zum Schildnamen "Zum roten Löwen" verholfen haben. Im Jahr 1898 wurde es gemeinsam mit dem Haus Stadt 557 abgebrochen.

Haus Stadt 557

Die älteste Erwähnung dieses Hauses stammt aus dem Jahr 1385. Für das Jahr 1676 ist der Schildname "Zum schwarzen Adler" belegt. Von Herbst 1827 bis August 1828 hatte Schubert hier bei Franz von Schober (Untermieter in dessen Wohnung im 2. Stock) sein vorletztes Quartier; er komponierte damals die "Winterreise" (D 872), die Messe in Es-Dur (D 950) und den "Schwanengesang" (D 957). Das Haus wurde 1898 gemeinsam mit dem Haus Stadt 556 niedergerissen.

Moserhof

Anstelle der beiden oben genannten Häuser wurde in den Jahren 1898 bis 1899 der Moserhof errichtet. Benannt wurde er nach der früheren Besitzerin (1725-1755) der beiden Vorgängerhäuser, Ursula Freifrau von Moser. Eine Gedenktafel im Hausflur besagt: "An Stelle der im Jahr 1615 hier erbauten von Frau Ursula Freiin von Moser zu einem Familienfideikommis gewidmeten Häuser ist dieser Moserhof von den Kommissionsverwaltern Dr. Julius Ritter von Fritsch und dem Fideikommiskurator Dr. Alfons Troll, Hof- und Gerichtsadvokaten, durch den k. und k. Hofbaumeister Ferdinand Dehm und F. Olbricht 1898 bis 1899 errichtet worden." Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass das Haus im Besitz von mehr als 70 Personen war und die Anteile in Tausendstel verzeichnet wurden. Durch häufige Besitzerwechsel waren für die bloße Aufzählung der Besitzer im Grundbuch für die Zeit von 1927 bis 1951 19 Seiten notwendig.

Am 8. April 1945 erlitt das Haus einen Bombeneinschlag, bei dem es zu Zerstörungen im obersten Stockwerk kam.

Literatur

  • Richard A. Prilisauer: Versuch einer Musiktopographie der Stadt Wien. Vervielfältigung (WStLA). Folge 2, S. 4
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 2. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 327-330