Zum Heiligen Karl Borromäus

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Die sogenannte "Luegerkirche" kurz nach ihrer Fertigstellung um 1911
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Katholische Kirche
Datum von 1911
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Dr.-Karl-Lueger-Gedächtniskirche
Benannt nach Karl Lueger
Einlagezahl
Architekt Max Hegele
Prominente Bewohner
PageID 20272
GND
WikidataID
Objektbezug Kirchen, Erzdiözese Wien, Sakralbau, Sakralbauten, Katholiken, Katholische Kirche
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 22.03.2023 durch WIEN1.lanm07lin
Bildname Luegerkirche.jpg
Bildunterschrift Die sogenannte "Luegerkirche" kurz nach ihrer Fertigstellung um 1911
  • 11., Simmeringer Hauptstraße 234

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48° 9' 2.54" N, 16° 26' 17.13" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Luegerkirche (11., Zentralfriedhof, offiziell "Zum Heiligen Karl Borromäus", volkstümlich "Luegerkirche", bis 2000 auch im amtlichen Gebrauch "Dr.-Karl-Lueger-Gedächtniskirche").

Die dem heiligen Karl Borromäus geweihte Kirche, die den Mittelpunkt der Gesamtanlage des Zentralfriedhofs bildet, wurde nach einem 1899 (dem Jahr des Wettbewerbs) entworfenen Plan von Max Hegele 1908-1910 erbaut (Grundsteinlegung am 11. Mai 1908, Einweihung am 11. Juni 1911). Der Otto-Wagner-Kirche am Steinhof stilistisch verwandt, jedoch für doppelt so viele Besucher konzipiert und von dieser durch die mit dem Unterbau verschliffene rippengegliederte (58,5 Meter hohen) Kuppel deutlich unterschieden, stellt sie einen bedeutenden Zentralbau des Jugendstils dar. Der Innenraum suggeriert durch geschlossene Wandfelder den Eindruck großer Massigkeit. Die Engelpaare an der Portalfront stammen von Carl Wollek und Theodor Charlemont, die Sitzfiguren der vier Evangelisten von Josef Heu (heiliger Johannes), Othmar Schimkowitz (heiliger Lukas), Josef Breitner (heiliger Matthäus) und Artur Kaan (heiliger Markus), die Evangelistenreliefs der vier Kuppelpendentifs und die Entwürfe der Glasfenster von Leopold Forstner, die Reliefs in der Vorhalle von Georg Leisek (Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies) und Hans Rathausky (Trauer um Abel), die Wandgemälde im Altarraum (auf denen zweimal Lueger dargestellt ist) von Hans Zatzka und die seitlichen Reliefs von Artur Strasser (links) und Franz Seifert (rechts); die Pietà (rechte Seitenkapelle) schuf Oskar Thiede und das Gedenkrelief "Apotheose der Kaiserin Elisabeth" (linke Seitenkapelle) Theodor Charlemont. Die Luegerkirche, in der Bürgermeister Lueger seine letzte Ruhestätte fand, wurde 1945 beschädigt, bald danach jedoch wiederhergestellt (Neugestaltung des Kuppelgewölbes 1952; ursprünglich dichter Sternenhimmel aus Goldglas auf dunkelblauem Grund, heute die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde als Symbole der Schöpfung). 1995 bis 2000 Generalsanierung.

Quellen

Literatur

  • 75 Jahre Dr.-Karl-Lueger-Gedächtniskirche. In: Simmeringer Museumsblätter. Wien: Museumsverein Simmering 22 (1986)
  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 231 ff.
  • Die Begräbniskirche am Wiener Zentralfriedhof (ohne Jahr)
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 262
  • Josef Gürtler: Das neue Wien. 1912, S 30 ff.
  • Andreas Lehne: Jugendstil in Wien. Architekturführer. Wien: J & V Ed. ²1990 S. 102 f.
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 186 f.
  • Josef Pürzl: Der Wiener Zentralfriedhof und der Bau der Begräbniskirche. 1911
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 154
  • Alfred Schnerich: Wiens Kirchen und Kapellen in kunst- und kulturgeschichtlicher Darstellung. Zürich / Wien: Amalthea 1921 (Amalthea-Bücherei, 24), S. 190 ff.