Zum Hahnenbeiß

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Das Haus "Zum Hahnenbeiß" (um 1950)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1402
Datum bis
Andere Bezeichnung Wo die Hahnen beißen
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Hahnenkämpfe
Einlagezahl
Architekt Ernest Koch
Prominente Bewohner
PageID 1777
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
Bildname Zumhahnenbeiss.jpg
Bildunterschrift Das Haus "Zum Hahnenbeiß" (um 1950)
  • 1., Am Hof 5
  • 1., Naglergasse 26
  • Nr.: 213 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 322 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 350 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)


Zum Hahnenbeiß (1., Am Hof 5, Naglergasse 26; Konskriptionsnummer 322; "Wo die Hahnen beißen").

Der Schildname dieses Hauses Am Hof gegen die Freyung zu (neben dem Nuntiaturgebäude) leitet sich von einem Wandgemälde am Haus A ab, das zwei einander gegenüberstehende kampfbereite Hähne darstellte. Hier sollen einst die Hähne für die Hahnenkämpfe gepflegt und abgerichtet worden sein, die Herkunft des Namens ist jedoch strittig.

1., Naglergasse 26 und 31, um 1940

Hier standen ursprünglich zwei kleinere Gebäuden:

Haus A "Zum Hahnenbeiß"

Dieses Haus lag neben der Pankrazkapelle und lässt sich ab dem Jahr 1402 urkundlich belegen. Nachdem die Besitzerin in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts ins Maria-Magdalena-Kloster eingetreten war, ging das Gebäude in dessen Eigentum über, wurde aber bereits 1438 wieder verkauft. Ab dem Ende des 16. Jahrhunderts sind für dieses Haus der Name "Wo die Hahnen beißen", sowie das bereits erwähnte Wandbild belegt. Ab dem Jahr 1645 war das Gebäude stets mit Haus B besitzrechtlich vereint. Im Jahr 1818 wurde es als komplett baufällig beschrieben.

Ab 1637 befand sich im Haus A ein Ölererladen. Als 1688 die allgemeine Straßenbeleuchtung eingeführt wurde, mussten die Hausherren für die Beleuchtung vor ihren Häusern selbst sorgen und die Lampen täglich beim Hahnenbeiß (ab 1693 am Petersfreithof beim dortigen Stadtölerer) füllen lassen.

Haus B "Käsehaus"

Dieses Haus wurde nach der im Haus befindlichen Käsehandlung als Käsehaus bezeichnet. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1437 (ausführlichere Beschreibung im Artikel Käsehaus).

Neubau 1818

Anfang des 19. Jahrhunderts wurden beide Häuser niedergerissen und 1818-1820 von Ernest Koch für Anastas Margaretha ein vierstöckiger Neubau errichtet. Das Haus hat eine hübsche Einfahrt, ein interessantes Stiegenhaus und ein (allerdings stark verdecktes) klassizistisches Portal mit darüberliegendem Balkon. Obwohl das Wandbild nicht mehr existiert, blieb der Name "Zum Hahnenbeiß" erhalten.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

  • Ölererladen
  • Käsehandlung

Literatur

  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 19 f.
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 57
  • Eugen Messner: Die Innere Stadt Wien. Ein Beitrag zur Heimatkunde des I. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Österreichische Staatsdruckerei 1928, S. 77
  • Gustav Gugitz: Das Wiener Kaffeehaus. Ein Stück Kultur- und Lokalgeschichte. Wien: Dt. Verlag für Jugend und Volk 1940, S. 31
  • Gerhard Robert Walter von Coeckelberghe-Dützele: Curiositäten- und Memorabilien-Lexicon von Wien. Ein belehrendes und unterhaltendes Nachschlag- und Lesebuch in anekdotischer, artistischer, biographischer, geschichtlicher, legendarischer, pittoresker, romantischer und topographischer Beziehung. Wien: [o. V.] 1846, 2, S. 523
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 348
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 2. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 262-266