Zeltgasse

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Zeltgasse 3 und 5, um 1906
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1776
Datum bis
Name seit 1862
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Zwerchgasse
Benannt nach Standort des Zelts Kara Mustaphas
Bezirk 8
Prominente Bewohner Edmund Eysler
Besondere Bauwerke Wohnhaus von Edmund Eysler
PageID 7559
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Bildname HMW 032863.jpg
Bildunterschrift Zeltgasse 3 und 5, um 1906
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48° 12' 29.02" N, 16° 21' 1.77" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die in Ost-West-Richtung verlaufende Zeltgasse im 8. Bezirk, Josefstadt, wurde 1862 benannt. Sie begann ursprünglich bei der heute südwärts von ihr abzweigenden Neudeggergasse. Am 11. Jänner 2001 wurde die Gasse im Gemeinderatsausschuss für Kultur aus Orientierungsgründen um ein kleines Straßenstück ostwärts verlängert, das bis dahin Teil der östlich anschließenden Josefsgasse war. Damit beginnt die Zeltgasse, die drei Häuserblücke umfasst, nunmehr bei der Langen Gasse, bei der es ursprünglich keinen Zugang zu ihr gab.

Der Gassenname wurde nach dem angeblichen Standort des Zelts Kara Mustaphas während der Zweiten Türkenbelagerung, 1683, in dieser Gegend gewählt; tatsächlich stand dieses allerdings auf der Schmelz.

Der Samtfabrikant und Armeelieferant Louis Henry (1703-1789) besaß ab 1752 zwei von der Lerchenfelder Straße bis zur Josefstädter Straße reichende Besitzkomplexe einschließlich des Hauses "Zum grünen Tor" und des benachbarten Altschafferhauses; um 1770 erwarb er auch Gründe, die bis dahin zum Strozzipalais gehört hatten. Henry ließ beide Komplexe in Bauparzellen umwandeln, die er einzeln verkaufte; so entstanden ab 1772 die Neudeggergasse, ab 1773 das zwischen Lerchenfelder und Josefstädter Straße gelegene Teilstück der Piaristengasse, ab 1775 die Strozzigasse und ab 1776 die Zeltgasse (ursprünglich Zwerchgasse [= Quergasse]).

Die Häuser der Zeltgasse gehörten zu drei verschiedenen Vorstädten (Nummer 1-5 und 2-10 zu Sankt Ulrich, Nummer 7, 9 und 12 zu Altlerchenfeld, Nummer 11, 13 und 14 zum Strozzigrund).

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Gebäude

Türkischer Reiter, Sankt Ulrich.

Literatur

  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 368
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Josefstadt. Beiseln, Bühnen, Beamte. Wien: Mohl 1991, S. 230
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 284