Wolfgang Holzer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Holzer, Wolfgang
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Holczer, Wolfgang
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  2899
GNDGemeindsame Normdatei 129202533
Wikidata Q28419103
GeburtsdatumDatum der Geburt
GeburtsortOrt der Geburt Stein/Donau, Niederösterreich
SterbedatumSterbedatum 15. April 1463 JL
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Viehhändler, Kaufmann, Bürgermeister, Ratsherr
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 18.11.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 1., Stock-im-Eisen-Platz 4 (Wohnadresse)
  • 1., Fleischmarkt 15 (Wohnadresse)
  • 1., Fleischmarkt 13 (Wohnadresse)
  • 1., Fleischmarkt 20 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Wolfgang Holzer, * ?, † 15. April 1463 Wien, Viehhändler, Kaufmann, Bürgermeister.

Biografie

Holzer wurde in Stein/Donau, Niederösterreich, möglicherweise auch Preßburg [Bratislava], Kilb in Niederösterreich oder Wien geboren. Obwohl sein Vater Bäckermeister war, wandte er sich dem Viehhandel zu und erwarb durch diesen ein beachtliches Vermögen. Holzer ist ab 1443 in Wien nachweisbar. Seine erste Gattin war Barbara, Tochter des Erhard Griesser, seine zweite Gattin Margret, Tochter des Lukas Neunburger zu Stein/Donau. Sein Wappen zeigt im Schild zwei aufeinander stehende Holzscheite, der Helm ist mit zwei Hörnern dargestellt.

Er gehörte zu den konsequenten Anhängern Ulrichs von Eitzing, wirkte 1452 an der Befreiung des Ladislaus Postumus aus der Vormundschaft Friedrichs III. mit und wurde zur Belohnung Münzmeister (von 1453 bis 1456). Gleichzeitig Ratsherr (von 1453 bis 1455), wurde er nach der Vertreibung Eitzings durch den Grafen Ulrich von Cilli (Wende 1455/1456) verhaftet, gefoltert und zum Verlassen Wiens gezwungen. Er begab sich 1456 vorübergehend nach Preßburg. Nach der Ermordung des Cilliers am 9. November 1456 kehrte er nach Wien zurück, agitierte in der Folge für Erzherzog Albrecht VI., den Bruder Friedrichs III., und wurde am 19. September 1462 zum Bürgermeister gewählt. Unter Holzer erreichte die Stadt Wien den Höhepunkt ihrer politischen Selbständigkeit während der Wirren des 15. Jahrhunderts. Am 9. August 1462 wurde er zum obersten Hauptmann von "Genannten und Gemain" ernannt.

Er stürzte 1462 den kaisertreuen Rat und belagerte Friedrich in der Burg (Schweizerhof). Nach der Machtübernahme Albrechts VI. von diesem enttäuscht, suchte Holzer Verbindung mit dem Kaiser, doch misslang 1463 ein Putsch zugunsten Friedrichs III. Holzer verließ Wien, wollte heimlich nochmals zurückkehren, wurde jedoch dabei gefangen genommen und auf Anordnung Albrechts VI. zur grausamen Todesstrafe der Vierteilung verurteilt. Er wurde am 15. April 1463 auf dem Platz 1., Am Hof hingerichtet.

Holzer wohnte lange Zeit auf dem Fleischmarkt (1443/1444 Nummer 20, 1444–1447 Nummer 13, 1447–1456 Nummer 15), danach (mit Unterbrechung von 1456 bis 1458) im „Spieglerhaus" (etwa 1., Stock-im-Eisen-Platz 4).

Literatur

  • Richard Perger: Die Wiener Ratsbürger 1396 – 1526. Wien: Deuticke 1988 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 18), S. 214
  • Richard Perger: Wolfgang Holzer. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 1985 (41) S. 7 ff.
  • Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 97 (1982/1983), Band 2, S. 233
  • Hans Hülber, Wolfgang Holzer. In: Walter Aspernig: Wiener Bürgermeister im Spätmittelalter. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 7 S. 59 ff.
  • Peter Csendes: Wien in den Fehden der Jahre 1461-1463. In: Militärhistorische Schriftenreihe 1974 (28)
  • Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974 S. 113 f.
  • Karl Schalk: Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts. 1440-1463. 1919, S. 442 ff.