Wohnhausanlage Kardinal-Nagl-Platz 6

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Bauwerk
Die Karte wird geladen …

48° 11' 48.87" N, 16° 24' 2.81" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Wohnhausanlage Kardinal-Nagl-Platz 6; Gemeindebau im 3. Bezirk, erbaut 1992-94.

Der städtische Wohnbau der 1990er-Jahre war geprägt von Sanierungen, lediglich der Süden und Nordosten der Stadt wurde mittels Neubau-Siedlungen erschlossen. Diese aber großflächig, mit 21.000 neuen Wohnungen innerhalb von vier Jahren. Der Fokus wurde auf moderne Lebensrealitäten gelegt, weshalb flexible Wohnungen für Alleinerzieherinnen, ältere Menschen und Alleinstehende gebaut wurden. Zudem wurde auf Nachhaltigkeit und niedrige Betriebs- und Energiekosten gesetzt.

Zu Ende des 14. Jahrhunderts siedelte Albrecht III. im Bereich des Kardinal-Nagl-Platzes eine Kolonie von Wollwebern und flämischen Gärtnern zur Rodung des Auwaldes an. Die erstmals 1389 mit 13 Häusern erwähnte Siedlung, wurde von ihren Bewohnern als "Nottendorf" (niederdeutsch für Dorf der Genossen) bezeichnet. Die Siedlung bewahrte bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihren dörflichen Charakter in der Stadt. Im Zuge der Assanierung wurden die großteils ebenerdigen Hofanlagen demoliert und der Kardinal-Nagl-Platz mit den umliegenden Wohnhäusern angelegt. An der Stelle des Wohnhauses stand seit 1902 der nach seinem Bauherrn benannte Kühnelhof. Das fünfgeschoßige Miethaus mit späthistoristischer Fassade wurde 1990 demoliert und durch den Neubau ersetzt.

Prominente Bewohner

Im ehemaligen Haus Nr. 7 (Kühnelhof) am Kardinal-Nagl-Platz verbrachten Maria (1926-2005) und Maximilian Schell (geb. 1930) ihre ersten Lebensjahre, bevor sie 1938 mit ihren Eltern und zwei weiteren Geschwistern in die Schweiz emigrierten.

Weblinks