Wohnhausanlage Hofmannsthalgasse 12-24

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Daten zum Bauwerk
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48° 11' 6.22" N, 16° 23' 58.06" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Wohnhausanlage Hofmannsthalgasse 12-24; Gemeindebau im 3. Bezirk, erbaut 1957-59.

Die 1950er-Jahre standen ganz im Zeichen des Wiederaufbaues. Das Flachdach und die Zeilenbauweise, die noch heute Vorstadtsiedlungen prägt, setzten sich durch. Die Mindestgröße der Wohnungen wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben, auch wurden fortan standardmäßig Badezimmer in jeder Wohnung geplant. Letzteres waren wichtige Pfeiler des 8-Punkte Programms "Sozialer Städtebau" von Bürgermeister Franz Jonas.

Die Wohnhausanlage wurde auf dem freien Areal zwischen Landstraßer Gürtel und dem St. Marxer Friedhof errichtet. Entlang des Gürtels verlief einst der Linienwall - ein Erdwall mit Graben, der ab 1704 zum Schutz von Wien und seinen Vorstädten angelegt wurde. 1894 begann man mit dessen Schleifung und an seiner Stelle wurde die Gürtelstraße gebaut. Der St. Marxer Friedhof wurde 1784 außerhalb des Linienwalls angelegt, als im Zuge der Josephinischen Reformen Beerdigungen im Stadtgebiet verboten wurden. Durch die Stadterweiterung im 19. Jahrhundert lag jedoch auch er bald innerhalb des Stadtgebietes, weshalb 1874 der Zentralfriedhof eröffnet und zugleich der St. Marxer Friedhof aufgelassen wurde. 1957 plante man, den Landstraßer Gürtel unterhalb des Friedhofes bis zum Schlachthaus St. Marx zu verlängern, weshalb dem Friedhof im nördlichen Bereich ein Grundstück abgezweigt wurde. Die Verlängerung kam jedoch nicht zustande. Der in der Folge errichteten Wohnhausanlage, die bis an die Mauern des Friedhofes reicht, wurde das ehemalige Friedhofsgrundstück als Grünfläche einverleibt.

Kunst am Bau

In den Grünflächen zwischen den Blöcken befinden sich die von Oskar Bottoli gestaltete Natursteinplastik "Familie" (1957/58), die Bronzeplastik "Singende Knaben" (1956-1961) von Siegfried Charoux und die Spielplastik "Zwei Seehunde" (1957-1959) von Heinrich Deutsch. Der Eingang zur Stiege 14 wird von einem Relief und Mosaik "Eulen" (1957-1959) von Rudolf Beran gerahmt.

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